Internationaler Markt
Die internationalen Ölmarkte sind seit mehreren Tagen ohne klare Richtung. Es gibt ein tägliches Auf und Ab durch die Day Trader, also sehr kurzfristig spekulierende Händler, aber am Ende landet der Ölpreis ungefähr dort, wo er gestartet ist. Erst am Montag könnte es lebendiger werden, wenn die nächste Runde der Handelsgespräche zwischen den beiden Supermächten in Shanghai beginnt.
Für die meisten Marktteilnehmer halten sich die Einflüsse im Moment die Waage: Der Handelskrieg zwischen den USA und China sowie die schwache Weltwirtschaft ziehen die Ölpreise nach unten. Die Förderausfälle in Iran und Venezuela, die OPEC-Förderkürzungen und die schwindenden Ölvorräte in den USA ziehen die Preise wieder nach oben.
Aber allen ist klar, dass es nicht so weitergehen wird. Die Staatskrise in Venezuela steuert auf einen kritischen Punkt zu. Das abgewirtschaftete Maduro-Regime sucht nur noch nach einer günstigen Gelegenheit abzutreten. Die Nachfolger hätten dann die Chance, die Ölexporte wieder in Schwung zu bringen.
Auch beim Iran-Konflikt wird es über kurz oder lang eine Lösung geben. Das Regime ist nicht lebensmüde und wird daher keinen offenen militärischen Konflikt wagen. Es kommt also entweder zu Verhandlungen oder das Weiße Haus rudert wie im Fall von Nordkorea zurück und verkauft das im eigenen Land als Erfolg. Dann könnten die iranischen Exporte binnen weniger Tage wieder anlaufen.
Andererseits ist von der OPEC nicht mehr viel zu erwarten. Die Saudis halten das Kartell noch auf Kurs, aber sie müssten zusätzliche Förderkürzungen mehr oder weniger allein tragen, da Moskau und viele OPEC-Mitglieder nicht mitziehen.
Die große Unbekannte ist die Fördermenge in den USA. Kommt es zur Schieferölflut, nachdem nun allmählich neue Pipelines zu den Häfen zur Verfügung stehen? Hier gehen die Meinungen weit auseinander.
In der Gesamtschau wird jedoch deutlich, dass die derzeit stabilen Ölpreise sehr schnell unter Druck geraten können, zumal die Weltwirtschaft und damit die Ölnachfrage immer stärker lahmen. Die Stimmung im Markt bleibt vorerst bärisch und werden nur durch die vagen Risiken am Persischen Golf stabilisiert.
Am heutigen Morgen eröffnen die europäischen Ölmarkte fast exakt auf dem Stand des Vortages. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht im Moment bei 56,29 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 63,49 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 586,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8983 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1135 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise bleiben in dieser Woche in einer engen Spannbreite, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Der landesweite Durchschnittspreis steht schon seit Montag bei 65-66 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter).
Die Preisunterschiede zwischen den Großstädten bleiben unauffällig. Der Westen und Südwesten des Landes hofft auf Gewitterregen, der die Rheinpegel stabilisieren könnte. Die Pegel in Kaub oder Koblenz sind in dieser letzten Woche sehr rasch gefallen. Ohne Regen könnte es für die Heizöl-Binnenschiffer aus Rotterdam schon bald schwierig werden.
Der Heizölmarkt ist wenig aktiv und leidet unter der Hitzewelle. Schon die Anstrengung zum Telefon greifen zu müssen scheint für die geplagten Kunden übermenschlich. Bei um die 40 Grad in den westlichen Landesteilen rangiert das Bedürfnis zu Heizen verständlicherweise nicht weit oben auf der Prioritätenliste. Die derzeit geringen Preisschwankungen lassen außerdem keine Eile aufkommen.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, zeigt nur noch eine mittlere Kaufbereitschaft für die nächsten Tage.
Der Hoffnung auf noch niedrigere Heizölpreis bleibt vergleichsweise gering. Ein Drittel der Stimmen rechnet mit steigenden Preisen, so die tägliche Umfrage.
Die Preischarts zeichnen je nach Zeithorizont ein unterschiedliches Bild. In der sehr kurzfristigen Sicht bewegen sich die Preiskanäle seitlich oder abwärts. Die mehrjährigen Preiskurven bleiben hingegen im Aufwärtstrend.
Was tun? Die Preise sind wieder unter dem Vorjahresstand und wirken insofern attraktiv. Wer abwarten will, kann im derzeit bärischen Umfeld auf eine Preisschwäche in den kommenden Wochen oder Monaten setzen. Dabei sollte man jedoch die Nachrichtenlage im Auge behalten, denn: unverhofft kommt oft.
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Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil