Internationaler Markt
Historisch gesehen hatte der Ölpreis in der vergangenen Woche einiges zu bieten. Der aktuelle WTI Kontrakt rutschte erstmals in seiner Geschichte in den Negativbereich und die Abweichung zwischen WTI und Brent-Öl war ebenfalls so groß wie noch nie zuvor. Zeitweise war die Rohölsorte Brent sogar über 70 Prozent teurer als WTI. Zwischenzeitlich fiel auch die Sorte Brent auf ein 21 Jahrestief.
Die Lage am Ölmarkt ist aktuell sehr angespannt, denn weltweit ist der Ölbedarf aufgrund der Corona-Krise stark zurückgegangen. Demgegenüber steht ein dennoch wachsendes Angebot, welches auch durch die von der OPEC+ beschlossenen Produktionskürzungen nicht eingedämmt wird. Nicht nur in Cushing (USA) zeichnet sich ab, dass die Kapazitätsgrenzen bald erreicht werden. Weltweit macht sich Ratlosigkeit breit und es stellt sich die Frage: Wohin mit dem Öl?
So werden aktuell zum Beispiel deutlich mehr Öltanker als schwimmende Lager genutzt als zu normalen Zeiten. In den USA wurden inzwischen schon Anträge gestellt, Pipelines still legen zu dürfen, um sie als Lager zu nutzen. Doch auch diese alternativen Lagermöglichkeiten stehen nur begrenzt zur Verfügung. Im schlimmsten Falle müsste die Produktion an einigen Standorten komplett eingestellt werden. Das klingt zwar logisch und relativ unkompliziert, in der Folge ist dieser Schritt aber ein recht aufwändiges Unterfangen. Die Anlagen wieder hoch zu fahren ist nur durch Investitionen und mit Wartungsarbeiten möglich. Die Wiederinbetriebnahme wäre also mit erheblichem finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden.
Die Ölpreise werden auch in den nächsten Tagen von den weltweit wachsenden Lagerbeständen und der geringen Ölnachfrage belastet. Weitere Preisnachlässe sind also sehr wahrscheinlich.
Die Notierungen an den Ölbörsen geben auch heute Morgen wieder nach. Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) kostet zurzeit 14,73 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 20,66 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 196,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,9221 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,0844 Dollar.
Nationaler Markt
Auch heute Morgen setzen die Heizölpreise ihre Abwärtsbewegung fort. Im Gegensatz zum Rohöl am Weltmarkt ist Heizöl im Binnenmarkt aktuell aber sehr beliebt. Unsere Heizölhändler sind deutschlandweit nach wie vor sehr stark ausgelastet. Für unsere Kunden hat die hohe Nachfrage zur Folge, dass der Preissturz vom internationalen Markt im heimischen Heizölmarkt nicht entsprechend wiedergegeben wird. Zusätzlich muss bei einer Heizölbestellung auch mit extrem langen Lieferzeiten geplant werden.
In unserem Schwarm-O-Meter für Heizöl bildet sich das aktuell hohe Kaufinteresse deutlich ab. Der Anteil unserer Kunden, der auf noch tiefere Preise hofft, hat übers Wochenende wieder zugenommen. Er steht heute Morgen auf einem Wert von 88 Prozent.
Die Trendkanäle unserer Heizölpreis-Tendenz sind nach wie vor intakt und richten sich in allen Ansichten abwärts. Für unsere Kunden sind dies sowohl kurz- als auch langfristig erfreuliche Aussichten.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank eine Füllung verlangt, kaufen Sie jetzt – vor allem in Hinblick auf die derzeitigen Lieferfristen. Wenn Sie hingegen genügend Heizöl im Tank haben und den spekulativen Kick lieben, riskieren Sie es auf bessere Preise zu setzen. Die Aussichten auf noch günstigere Preise sind gut.
Gut zu wissen: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch wenn sie alte Anlagen ersetzen) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, etwa wenn kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten zu hoch sein sollten.
Damit Sie beim Heizölkauf bestmöglich sparen können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil