Internationaler Markt
Am letzten Mittwoch lief der steile Rückgang der internationalen Ölpreise bei knapp 56 Dollar je Barrel aus. Seither sind die Preise auf einem vorsichtigen Erholungskurs. Am Freitag beschleunigte sich der Aufwärtstrend und hievte Brent-Rohöl auf deutlich über 58 Dollar je Barrel.
Der Anstieg der Ölpreise trotzte einem verhaltenen Ausblick der Internationalen Energieagentur (IEA). Im aktuellen Monatsbericht ist zu lesen, dass die Ölnachfrage im ersten Halbjahr 2019 so schwach wie zuletzt 2008 inmitten der Weltfinanzkrise gestiegen sei. Das zweite Halbjahr sehe im Moment noch besser aus, doch alle Prognosen seien unter Vorbehalt, da eine globale Rezession immer wahrscheinlicher werde.
Der Markt hatte diese Einschätzung bereits erwartet. Sie fiel aus Sicht der Ölpreisbullen sogar moderater als befürchtet aus. Die Ölnachfrage soll nun in diesem Jahr nicht um 1,2 Mio. Barrel pro Tag, sondern nur um 1,1 Mio. Barrel zulegen.
Nach ein paar Stunden hatten die ersten Trader den knappen Bericht bis zum Ende durchgeblättert und dort konnten sie lesen, dass die Zahlen für 2018 rückwirkend um 0,2 Mio. Barrel pro Tag nach oben korrigiert werden mussten. In absoluten Mengen wurde die Prognose also nach oben und nicht nach unten korrigiert. Das war zwar für die Schlagzeilen der Nachrichtenagenturen zu kompliziert, kam aber im Ölmarkt gut an.
Entlastung kommt auch von der Angebotsseite. Die niedrigen Ölpreise zeigen Wirkung. Das Ölangebot wächst deshalb nicht so schnell wie bisher erwartet. Am Freitag wurde erneut ein Rückgang der aktiven Bohranlagen (Rigs) in den USA gemeldet. Ein pessimistischer Preisausblick und finanzielle Engpässe ließen die Zahl auf das niedrigste Level seit Februar 2018 sinken. Allein im laufenden Jahr schrumpfte die Bohrflotte um 13 Prozent.
Die Saudis wähnen sich jetzt im Aufwind. Die Disziplin im OPEC-Kartell ist nach wie vor hoch. Jetzt sind sogar zusätzliche Förderkürzungen im Gespräch. Die Krisen in Venezuela, die Sanktionen gegen den Iran und die ständigen Förderstörungen in Libyen helfen mit.
Trotzdem bleibt die Gesamtstimmung im Ölmarkt bärisch. Handelskriege und Rezessionssorgen bestimmen das Geschehen auf fast allen Rohstoff- und Kapitalmärkten. Ohne zusätzliche preistreibende Impulse wird die Preiserholung bald verebben, so äußern sich viele Trader.
Auch heute Morgen beginnt der Handel vorsichtig. Der Ölmarkt hält nur mit Mühe die Gewinne vom Freitag. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 54,39 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 58,43 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 554,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8931 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1195 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise reagieren am heutigen Morgen prompt auf die kräftige Erholung im Rohölmarkt, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Der landesweite Durchschnittspreis springt auf 63-64 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter).
Die extreme Kaufwelle der letzten Woche ebbt nun allmählich ab. Auch das mathematische Tiefpreis-System gibt nur noch für den Norden und die Mitte des Landes ein Kaufsignal aus.
Die Preisoptimisten wanken: Nur noch drei von vier Kunden rechnen mit weiter fallenden Heizölpreisen. Vor einigen Tagen waren es noch 90 Prozent.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, erwartet allerdings auch in den kommenden Tagen eine hohe Kaufbereitschaft, wenn auch auf einem insgesamt niedrigeren Niveau.
Die Preischarts für Heizöl verbreiten hingegen Zuversicht: In der kurzen und mittleren Frist geben die Heizölpreise nach. Nur die längerfristigen Preiskanäle seit 2018 und 2016 mahnen zur Vorsicht: Hier weist der Preistrend stabil nach oben.
Was tun? Die Heizölpreise haben sich etwas vom Jahrestief entfernt, denn im Rohölmarkt ist eine leichte Preiserholung im Gang. Wer bald bestellen muss, sollte das dennoch beim aktuellen, noch immer sehr moderaten Preisniveau tun. Wer spekulieren will, kann auf die nächste bärische Preisbewegung setzen. Die meisten Beobachter rechnen mit schwachen Ölpreisen im weiteren Jahresverlauf.
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Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil