Internationaler Markt
Die OPEC+ Produzenten sind auch weiterhin festen Willens, den Preisverfall, den sie bisher durch die Corona-Krise erlitten haben, gemeinsam zu stoppen. Der im April beschlossene Deal, die Produktion um 9,7 Barrel pro Tag zu kürzen, wurde am Wochenende per Videokonferenz um einen Monat verlängert.
Doch die gemeinschaftliche Umsetzung ist nicht gänzlich unproblematisch. Obwohl sich die Mehrheit der Länder der OPEC+ Gemeinschaft diszipliniert an die Vorgaben hält, gibt es auch immer wieder Profiteure unter den Produzenten. Diese unterstützen das Vorhaben zwar formal, halten sich in der Folge jedoch nicht an die auferlegten Vorgaben. Am Ende profitieren sie dennoch von den Bemühungen der Mitstreiter und höheren Preisen. In der Geschichte der OPEC hat es diese Ausnahmen immer gegeben. Aktuell sind diese Ausreißer besonders brisant, denn die beschlossenen Kürzungen fallen so hoch aus wie noch nie vorher. Somit sind auch die Einschnitte der einzelnen OPEC+ Mitglieder extrem groß. Durch die mangelnde Disziplin einzelner Produzenten sinkt auch die Bereitschaft der großen Förderer, wie Russland und Saudi-Arabien, einen Großteil der Kürzungen zu schultern. Unter Androhung von Strafen werden diese Trittbrettfahrer nun verpflichtet ihre versäumten Kürzungen in den kommenden Monaten nachzuholen. Dieses Vorgehen war auch zwingend notwendig, um das Marktvertrauen in die OPEC zu stärken.
Der Vorteil für die Ölpreisentwicklung durch die Kürzungen der OPEC+Gruppe liegt klar auf der Hand. Gleichzeitig ist es ein Spiel mit dem Feuer, an dem sich die meisten Mitglieder des Gremiums die Finger verbrennen könnten. Der Ölpreis hat aktuell knapp das 40 Dollar-Niveau überschritten. Für viele OPEC Staaten, die vom Öl abhängig sind, ist dieser Preis noch zu niedrig. Um Gegenzug dazu wird die Schieferölproduktion in den USA ab 40 Dollar wieder interessant. Für die USA lohnt es sich also, die Produktion wieder hochzufahren, um die Verluste durch die Corona-Krise auszugleichen. Da wird wenig Rücksicht auf die Bemühungen der OPEC genommen. Sollte die USA den aktuellen Preisanstieg also unbedacht nutzen, wird auch der Preisniveau wieder sinken. Das Ziel der OPEC, den Markt ins Gleichgewicht zu bringen, rückt damit wieder etwas weiter weg.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen deutlich höher als am vergangenen Freitag in den Tag. Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) kostet zurzeit 39,97 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 42,87 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 341,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8839 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,1309 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise starten in die Woche mit einem kräftigen Sprung aufwärts. Das ist in unserer 3-Monats-Ansicht der aktuellen Heizölpreis-Tendenz sehr gut zu sehen. Für unsere Kunden ein guter Grund, sich noch fix mit einem Heizölkauf abzusichern. Das Kaufinteresse unserer Kunden steht heute Morgen auf höchstem Niveau. Diese Information können Sie unserem Schwarm-O-Meter für Heizöl entnehmen. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Der Anteil unserer Leserschaft, der auf tiefere Preise hofft, ist in den letzten Tagen auf 77 Prozent gesunken. Insgesamt können beide Instrumente als Kaufempfehlung unserer Kunden interpretiert werden.
Die Trendkanäle unserer Heizölpreis-Tendenz richten sich in allen Ansichten abwärts. Für unsere Kunden sind dies sowohl kurz- als auch langfristig erfreuliche Aussichten.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank eine Füllung verlangt, kaufen Sie jetzt. Wenn Sie hingegen genügend Heizöl im Tank haben und den spekulativen Kick lieben, riskieren Sie es auf bessere Preise zu setzen. Die Aussichten auf noch günstigere Preise sind gut.
Gut zu wissen: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch wenn sie alte Anlagen ersetzen) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, etwa wenn kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten zu hoch sein sollten.
Damit Sie beim Heizölkauf bestmöglich sparen können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil