Internationaler Markt
Der Ölpreisanstieg setzte sich gestern zunächst fort. Optimistisch gestimmte Aktienmärkte und eine positive Interpretation der Zinspolitik der US-Notenbank zogen Brent-Rohöl Richtung 76 Dollar je Barrel. Auch ein schwacher Dollar, der Ölkäufe aus anderen Währungsräumen verbilligt, half dabei mit.
Doch am Nachmittag drehte die Stimmung. Gewinnmitnahmen von Hedgefonds, die sich zum Jahresende aus dem Markt verabschieden wollen, trugen ebenso dazu bei wie eine überraschende Zinsanhebung in Großbritannien. Moderate Töne kamen dagegen von der EZB, obwohl auch hier ein Ende des “Easy Money” allmählich in Sicht kommt.
Nach der Zinspolitik tritt nun wieder die Pandemie in den Vordergrund. Dramatisch hohe Infektionszahlen in Großbritannien rufen in Erinnerung, wie schnell sich die Omikron-Variante ausbreiten wird. Es ist nur noch eine Frage weniger Wochen, bis sich das Virus auch im Rest der Welt ausbreitet. Ausgerechnet China, das trotz mäßiger Impfquoten kaum Infektionen verzeichnet, scheint darauf nicht gut vorbereitet zu sein. Die dort eingesetzten Impfstoffe alten Typs wirken kaum gegen Omikron. Modernere Impfstoffe von Biontech oder Moderna wurden in den staatlich gelenkten Medien so lange schlecht geredet, dass sie jetzt von der Bevölkerung nicht angenommen werden. Mit ähnlichen Problem hat Russland zu kämpfen, wo die Staatsmedien die Pandemie zunächst geleugnet oder verniedlicht haben. Die staatlichen Impfkampagnen treffen nun auf wenig Verständnis in der Bevölkerung.
Allerdings gehen im Ölmarkt die Meinungen noch immer weit auseinander, wie stark die Maßnahmen gegen Omikron die globale Mobilität und damit die Ölnachfrage bremsen werden. Die Analysten von Goldman Sachs halten an ihren hohen Ölpreisprognosen fest und rechnen weiterhin mit einem hohen Ölverbrauch. Im Jahresdurchschnitt 2022 werden demnach die Vorpandemierekorde aus dem Jahr 2019 deutlich überschritten.
Für hohe Ölpreise werden auch die niedrigen Lagerbestände sorgen, selbst wenn sie aus saisonalen Gründen im ersten Quartal 2022 erst einmal zulegen werden. Das könnte jedoch die OPEC verhindern, die sich vorbehalten hat, das Ölangebot kurzfristig wieder zu verringern bzw. nicht weiter zu erhöhen, falls Omikron die Ölnachfrage abbremst.
Insofern bleiben die Ölpreisrisiken im Markt. Dennoch können sich Ölverbraucher kaum beschweren, wenn sie in den benachbarten Gasmarkt blicken. Allein schon die Großhandelspreise für Erdgas sind, was den Heizwert angeht, aktuell doppelt so hoch wie die Ölpreise. Immer mehr Haushalte müssen sich mit der Aussicht auf drastisch erhöhte Heizkosten anfreunden.
Weniger dramatisch startet heute der Ölhandel. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 71,87 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 74,61 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 648,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8830 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1323 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise geben heute leicht nach. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen landesweiten Durchschnittspreis von 81,29 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter).
Die Bestellaktivität bleibt weiterhin auf einem durchschnittlichen Niveau. Auch das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, verharrt auf der mittleren Stufe. Neutral präsentiert sich das mathematische Tiefpreissystem.
Selbst der Preisoptimismus der Heizölkunden ist nun auf ein Normalmaß geschrumpft. Die tagesaktuelle Lesereinschätzung zeigt einen Stimmenanteil von nur noch 66 Prozent, der in den nächsten Tagen einen Preisrutsch erwartet. Auch die Preischarts zeigen ein unentschlossenes Bild. Ein kurzfristiger Abwärtstrend, der allerdings wenig überzeugend aussieht, steht einem nach wie vor stabilen einjährigen Aufwärtstrend gegenüber.
Was tun? Nach wie vor gibt es im schlecht versorgten Ölmarkt erhebliche Risiken für eine Preisbewegung nach oben. Andererseits könnte die Ausbreitung der Omikron-Variante die Ölnachfrage empfindlich treffen. Wer vor einem fast leeren Tank steht, sollte dennoch keine Risiken eingehen und rechtzeitig ordern.
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Quelle: esyoil