Internationaler Markt
Eine klare Entscheidung des OPEC-Plus-Kartells auf der einen Seite und weiter Unsicherheit im Nahen Osten nach dem Umsturz in Syrien auf der anderen Seite – beides hat den Ölpreisen seit Wochenbeginn Auftrieb verschafft. Brent-Rohöl steht aktuell bei 72,80 Dollar je Barrel.
Etliche Analysten zweifeln an dem bislang prognostizierten Angebotsüberschuss im nächsten Jahr, nachdem die OPEC-Plus ihre Förderkürzungen bis zum Ende des 1. Quartals 2025 verlängert hat.
Mit dem neuen Monatsbericht der EIA erhielten die Zweifler gestern Abend eine Bestätigung aus dem US-Energieministerium. Die EIA erwartet ein höheres Wachstum der Ölnachfrage als noch im letzten Bericht und senkt gleichzeitig ihre Schätzung zum globalen Produktionswachstum für 2025. Den weltweiten Ölverbrauch sieht die EIA auf Jahressicht bei 104,32 Millionen Barrel täglich (B/T), während sie die Ölproduktion auf 104,24 Millionen B/T schätzt. Unter dem Strich ergibt sich damit ein leichtes Angebotsdefizit von 80.000 B/T auf dem Weltmarkt.
Gleichzeitig senkten die Statistiker der EIA jedoch ihre Preisprognosen für Brent- und WTI-Rohöl deutlich. Brent soll demnach im kommenden Jahr durchschnittlich 73,58 Dollar und WTI 69,12 Dollar je Barrel kosten. Inwiefern die OPEC in ihrem aktuellen Monatsbericht mitzieht, erfahren die Marktteilnehmer heute Nachmittag.
Mit Spannung werden heute zudem die US-Inflationsdaten erwartet. Die Trader schauen um 16.30 Uhr auf die aktuellen Zahlen aus dem US-Ölmarkt und behalten auch die Entwicklung in Syrien weiter im Blick. Der Tag dürfte also Spielraum für Bewegung in die eine oder andere Richtung mit sich bringen.
Zur Stunde versuchen die Ölnotierungen an ihre Vortageshochs anzuknüpfen. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate) steht aktuell bei 69,23 Dollar. Brent kostet 72,83 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 674,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9525 Euro. Damit ist der Euro für 1,0497 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise ziehen weiter an und folgen damit dem gestrigen Preisanstieg am internationalen Ölmarkt. In der 3-Monatsansicht ist abzulesen, dass sich die Kurve des Anstiegs, der zu Wochenstart eingesetzt hatte, heute Morgen leicht abgeflacht hat. Ob das so bleiben kann, hängt auch von der Ölmarkteinschätzung infolge neuer Zahlen ab, die im Tagesverlauf veröffentlicht werden.
Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen hierzulande einen Durchschnittspreis von rund 93,50 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter). Die Heizölnachfrage war in den letzten Tagen belebt, während die Hoffnung auf einen Preisrückgang schwächer ausgeprägt ist als üblich.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 69 Prozent der Befragten künftig sinkende Preise.
Das Tiefpreissystem zeigt in einigen Regionen Deutschlands noch ein Kaufsignal.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer jetzt Heizöl braucht, bringt sich mit einer Bestellung auf die sichere Seite. Wer genug Reserven im Tank hat, kann durchaus spekulieren. Behalten sie dabei jedoch auch im Blick, dass die Heizölpreise sich ab 1. Januar 2025 wegen der höheren CO2-Abgabe um 3,2 Cent verteuern werden.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil