Internationaler Markt
Auch zum Wochenstart bewegen sich die Ölpreise nur wenig. Mit Preisen von 62-63 Dollar je Barrel Rohöl der Marke Brent sind anscheinend die meisten Marktakteure zufrieden. Die Ölkonzerne können damit ihre Investitionen und Dividenden finanzieren; das OPEC-Kartell kann sich zur Stabilisierung der Ölpreise inmitten einer Pandemie gratulieren; und die Käufer, sprich die Raffinerien, können die Preise an die Endverbraucher weitergeben.
Die Ruhe ist allerdings nicht auf den Ölmarkt beschränkt. Die Volatilität der Preise, also das Ausmaß der Preisschwankungen, ist auch bei den Aktien- und Bondmärkten auf einem Tiefpunkt angelangt. Alle warten ab. Vor allem die Unternehmen müssen in der jetzt startenden Saison der Quartalsberichte zeigen, ob die Rekordbörsenkurse gerechtfertigt sind. Darauf schauen nun auch die Rohstoffmärkte und die Ölhändler.
Aus dem Ölmarkt selbst gibt es hingegen kaum Impulse. Die Spekulanten haben ihre Ölpreiswetten etwas reduziert. Das war so erwartet worden. Die Zahl der aktiven Bohranlagen in den USA blieb in der letzten Woche unverändert. Das könnte die Ölpreise etwas stützen, denn die Schieferölfirmen halten sich offenbar weiter zurück.
Die meisten Marktkommentare drehen sich jedoch um die Ölnachfrage. Wie schnell wird sie sich in diesem Jahr erholen? Die meisten Beobachter bleiben optimistisch, trotz der Rückschläge bei der Pandemiebekämpfung in Europa, Indien und Brasilien.
Für größere Schlagzeilen, aber unklare Preisimpulse, sorgt ein Zwischenfall in der iranischen Atomanlage Natans, der das Atomprogramm um Monate zurückwerfen könnte. Medien spekulieren, dass es sich um einen Cyberangriff Israels handelt.
Der Vorfall bringt eine gewisse Dramatik in die wieder anlaufenden Gespräche zwischen Europa, den USA und dem Iran. Dabei geht es um ein Ende der US-Sanktionen bzw. eine Rückkehr Teherans zum alten Atomabkommen aus dem Jahr 2015. Der Westen und vor allem Israel wollen Garantien, dass der Iran keine Atomwaffen baut und seine Terrorfinanzierung einstellt. Teheran will ein Ende der Sanktionen, die vor allem den Ölexport und den Import wichtiger Güter erschweren. Aber letztlich ist die innenpolitische Situation im alten Persien unübersichtlich, denn es geht um die Neuverteilung von Macht und Pfründen.
Heute Morgen starten die europäischen Ölbörsen erst einmal recht vorsichtig mit leichten Abschlägen. Die Händler warten auf neue Konjunktur- und Unternehmensdaten. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 59,11 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 62,73 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 502,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8410 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1889 Dollar.
Nationaler Markt
Heizöl bleibt heute am frühen Morgen knapp unter 60 Euro je 100 Liter, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Das gilt für eine Standardlieferung mit 3000 Litern. Schon seit über einer Woche bewegen sich die Notierungen nur noch hinter dem Komma.
Die ruhige Preisbewegung, die sich knapp 4 Euro unter dem Jahreshoch abspielt, findet offenbar Anklang bei den Heizölverbrauchern. Der Markt bleibt recht lebendig, wohl auch unterstützt durch die kühle Witterung in weiten Teilen Deutschlands. Das mathematische Tiefpreis-System zeigt nun auch ein Kaufsignal für einige Regionen in Deutschland an.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht allerdings nur auf der mittleren Stufe. Die Hoffnung auf noch tiefere Heizölpreise bleibt also unverändert hoch. In der täglichen Lesereinschätzung setzen über 80% der Stimmen auf fallende Notierungen.
Das gilt auch für den kurzfristigen Preiskorridor, der sich langsam, aber mustergültig stabil abwärts bewegt. Doch noch immer ist Vorsicht geboten, denn mittelfristig dominiert der steile Aufwärtskanal seit dem letzten Herbst.
Was tun? Preise unter 60 Euro könnten Kaufpreise sein. Das Impftempo erhöht sich im laufenden Quartal weltweit. Das wird die Ölnachfrage und damit auch die Rohölpreise beflügeln. Die Preisrisiken bleiben also hoch.
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Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Klarstellung: Es gibt immer wieder Missverständnisse über die Zukunft der Ölheizung. Daher der Hinweis, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten wurde, auch nicht ab 2026. Ab diesem Stichjahr müssen neue Ölheizungen mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Quelle: esyoil