Internationaler Markt
Die Ölpreise blieben gestern auf Erholungskurs. Brent-Rohöl legte im Tagesverlauf über 3 Dollar auf 72 Dollar je Barrel zu. Wie schon beim rasanten Ölpreisverfall zum Wochenstart war es das “Makroklima”, das den Ausschlag gab. Stabile Aktienmärkte sorgten für einen Stimmungsumschwung, der auch im Ölmarkt immer mehr Schnäppchenjäger auf den Plan rief.
Der Wochenbericht des amerikanischen Energieministeriums (DOE) konnte die Kauflust nicht bremsen, obwohl er auf den ersten Blick alles andere als preistreibend wirkte. Die Rohölvorräte legten um knapp eine Million Barrel zu. Das stand im krassen Gegensatz zum massiven Lagerabbau der letzten Woche und blieb weit unter den Erwartungen. Immerhin schrumpften die Diesel-/Heizöllager leicht, während die Benzinlager praktisch unverändert blieben. Dort wurde nach den Zahlen des Branchenverbandes API vom Dienstag ein kräftiger Lageraufbau erwartet.
Auf den zweiten Blick lieferte das Zahlenwerk jedoch ein Marktbild, das einer Preiserholung zumindest nicht im Weg stand. Hohe Importe und geringe Exporte hielten fast 18 Mio. Barrel Rohöl mehr im Land als in der Woche davor. Auch wenn diese Zahlen nicht immer korrekt sind, relativieren sie doch den Lageraufbau. Der fand übrigens vor allem an der Westküste der USA statt. Diese Region ist jedoch vom übrigen US-Ölmarkt so stark isoliert, dass die Lagermengen ohnehin kaum beachtet werden.
Der Rest der Zahlen fiel nach dem Geschmack preisoptimistischer Trader aus: Die Ölnachfrage in den USA zeigte sich robust, während die heimische Ölproduktion auf der Stelle trat. Aus Sicht der Ölhändler lieferte der Wochenbericht damit genug Gründe, die Rohölpreise am Nachmittag weiter nach oben zu treiben.
Hier die Zahlen des DOE (Energieministerium) und des API (US-Branchenverband) im Überblick:
Rohöl: +0,8 Mio. Barrel (API) bzw. +2,1 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: -1,2 Mio. Barrel (API) bzw. -1,3 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: +3,3 Mio. Barrel (API) bzw. -0,1 Mio. Barrel (DOE)
Ölproduktion: 11,4 Mio. Barrel pro Tag (0,3 Mio. über Vorjahreswert)
Nachfrage (4-Wochen-Durchschnitt): 20,6 Mio. Barrel pro Tag (2,7 Mio. über Vorjahreswert)
Am heutigen Morgen startet der Markt vorsichtig. Noch ist unklar, ob sich die Markterholung der letzten beiden Tage fortsetzen wird. Pandemie-Sorgen und Gewinnmitnahmen könnten jederzeit wieder die Oberhand gewinnen.
Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 70,21 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 72,07 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 586,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8475 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1797 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise legen deutlich zu. Heute Morgen stehen sie bei knapp 68 Euro je 100 Liter, so die Heizölpreis-Tendenz. Das liegt zwei Euro unter dem Jahreshoch von 70 Euro, das in der letzten Woche erreicht wurde.
Der Markt bleibt sehr lebendig. Die Zahl der Bestellungen liegt weit über dem Durchschnitt, seitdem die Heizölpreise etwas nachgegeben haben. Auch das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Preisanfragen mit der Zahl der Bestellungen vergleicht, steht dazu passend auf der Stufe “Hoch”. Die Kaufbereitschaft ist also da.
Seit einigen Tagen macht sich sogar Optimismus breit: Knapp drei Viertel der Stimmen in der täglichen Lesereinschätzung erwarten weiter nachgebende Preise. Die Preiskurven mäandern jedoch nach wie vor in steigenden Preiskorridoren. Nur in der ganz kurzfristigen Perspektive könnte sich ein Seitwärtskorridor herausbilden. Erst die nächsten Tage werden zeigen, ob der Aufwärtstrend der Ölpreise, der jetzt schon seit dem letztem Herbst anhält, allmählich auslaufen könnte.
Was tun? Wer vor einem fast leeren Tank steht, sollte die aktuelle Preisdelle nutzen. Neue Höchstpreise sind jederzeit wieder möglich. Ein größerer Preiseinbruch ist derzeit nicht in Sicht.
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Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Klarstellung: Es gibt immer wieder Missverständnisse über die Zukunft der Ölheizung. Daher der Hinweis, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten wurde, auch nicht ab 2026. Ab diesem Stichjahr müssen neue Ölheizungen mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Quelle: esyoil