Internationaler Markt
Der Ölmarkt ist auch in dieser Woche auf einem Auge blind. Doch während in der letzten Woche alles zugunsten steigender Ölpreise interpretiert wurde, ist es in dieser Woche umgekehrt.
Ein preisstützender Lagerbestandsbericht aus den USA konnte die Ölpreise nur für wenige Stunden stabilisieren. Gewinnmitnahmen, schwache Aktienmärkte, pessimistische Konjunkturprognosen und eine mit unverminderter Kraft wütende Pandemie drücken Brent-Rohöl zurück auf 40 Dollar je Barrel.
Der Wochenbericht über die Lagerbestände lieferte eigentlich ein positives Bild des amerikanischen Ölmarkts. Trotz stark steigender Importe legten die Rohölbestände nur um 5,7 Mio. Barrel zu. Noch immer muss die saudische Tankerflotte verdaut werden, die in diesen Wochen in den USA ankommt. Die Produktlager wuchsen nur leicht, trotz der höheren Raffinerieauslastung. Allerdings stiegen die Benzinvorräte, was bei den Tradern nicht gut ankam.
Die geschätzte Ölförderung sinkt weiter, während die Nachfrage nur noch 20% unter dem Vorjahr liegt – insgesamt also ein Bild, das einen weiteren Schritt Richtung Normalisierung andeutet. Hier die Daten in der Übersicht:
Rohöl: +8,4 Mio. Barrel (API) bzw. +5,7 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: +4,3 Mio. Barrel (API) bzw. +1,6 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: -2,9 Mio. Barrel (API) bzw. +0,9 Mio. Barrel (DOE)
Ölproduktion (Vorabschätzung): 11,1 Mio. Barrel pro Tag (1,2 Mio. Barrel/Tag weniger als vor einem Jahr)
Nachfrage: 17,6 Mio. Barrel pro Tag (20% weniger als vor einem Jahr)
Am Abend zeichnete dann die amerikanische Zentralbank ein recht düsteres Bild der US-Konjunktur. Die Pandemie und ihre Folgen werde noch über Jahre die Erholung der Wirtschaft bremsen. Noch immer sterben in den USA täglich etwa 1000 Menschen an Covid-19. Kein Wunder, denn die Trump-Administration hat den Kampf gegen eine Eindämmung des Coronavirus anscheinend aufgegeben. Sie wartet auf wirksame Medikamente und drängt auf eine weitere Öffnung von Wirtschaft und Gesellschaft.
Heute Morgen starten die Ölpreise fast unverändert gegenüber gestern. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 38,24 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 40,51 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 333,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8802 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1354 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise starten heute wenig verändert gegenüber gestern, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Im Durchschnitt ist Heizöl am frühen Morgen etwas über 44 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter) wert. Das liegt nur knapp über dem Jahrestief im Mai.
Der deutsche Heizölmarkt ist gegenüber der Vorwoche ruhiger geworden. Kein Wunder, denn die Preise bewegten sich in letzten vier Wochen nur wenig. Wer dennoch Interesse zeigt, ist mit dem Angebot nur teilweise zufrieden, denn das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, steht nur noch auf der mittleren Stufe.
Vier von fünf Kunden setzen auf weiter fallende Heizölpreise (81%), so das Ergebnis der aktuellen Umfrage. Das ist ein durchschnittlicher Wert, der mit dem Trend der Preischarts voll übereinstimmt. Die kurz-, mittel- und langfristigen Charts zeigen unisono in stabilen Preiskorridoren nach unten.
Was tun? Die Heizölpreise sind nach wie vor sehr attraktiv. Wer jetzt kaufen muss oder will, wählt einen günstigen Zeitpunkt. Wer abwarten will, setzt auf einen neuen Schwächeanfall bei den internationalen Ölpreisen. Das ist durchaus möglich, denn der Abbau der vollen Öltanks weltweit wird sich bis weit in das nächste Jahr hinziehen. Bis dahin bleiben die Preise unter Druck.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Übrigens: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Die Folgen sind weniger einschneidend als oft dargestellt: Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch Ersatzgeräte) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, wenn z.B. kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten unverhältnismäßig hoch wären.
Quelle: esyoil