Internationaler Markt
Die internationalen Ölpreise geben seit drei Tagen nach. Mit etwas über 55 Dollar je Barrel bleiben sie heute Morgen knapp zwei Dollar unter dem Elfmonatshoch, das sie letzte Woche erreicht hatten.
Nachdem die Staatskrise in den USA überstanden ist, richtet sich der Blick des Marktes jetzt auf China. Aber dieses Mal unter einem anderen Vorzeichen. Die schnelle Wirtschaftserholung seit dem Sommer hatten im Herbst und Winter zu Rekordmengen bei den Ölimporten geführt. China und auch Indien wurden zu den wichtigsten Stützen im globalen Ölmarkt.
Doch seit einer Woche dreht der Wind. Immer mehr Metropolen melden vereinzelte Coronafälle. Zuletzt auch in Shanghai. Die Behörden reagieren fast überall mit drastischen Lockdowns und Massentests. Wie schon vor einem Jahr, als die Coronapandemie in der Region um Wuhan ausbrach, geschieht das kurz vor den Wochen mit der höchsten Mobilität rund um das chinesische Neujahrsfest. Es löst die alljährliche “größte Völkerwanderung der Welt” aus, wenn in ganz China die Verwandtschaft zusammenkommt, oftmals in den weit entfernten Heimatprovinzen.
Den Tradern an den Ölbörsen fällt es in dieser Lage immer schwerer, das erste Halbjahr 2021 einfach zu ignorieren und sich auf den erhofften Aufschwung im Sommer zu konzentrieren. Da die Ölpreise seit Dezember stark zugelegt haben, kommt es bei eher kurzfristig orientierten Hedgefonds zu Gewinnmitnahmen.
Spekulanten mit einem längeren Atem sehen den Preisrückgang allerdings eher als Kaufgelegenheit. Sie vertrauen darauf, dass sich die Lagerbestände weltweit immer weiter normalisieren. Die “Floating Storage”, also die Ölvorräte in Tankern, die vor Anker liegen, scheinen bereits weitgehend verschwunden zu sein.
Ob das auch an Land gelingt, soll der Wochenbericht der amerikanischen Energiebehörde zeigen, der heute Nachmittag veröffentlicht wird. Er erscheint in dieser Woche mit zweitägiger Verspätung. Die amerikanischen Ölvorräte lagen zuletzt nur noch wenige Prozentpunkte über dem Durchschnitt.
Am Morgen geben die Ölpreise deutlich nach. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 52,31 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 55,32 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 448,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8223 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,2159 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise folgen am Morgen den internationalen Vorgaben und geben etwas nach. Sie liegen aktuell zwischen 53 und 54 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter), wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt.
Das Gesamtbild hat sich dadurch aber noch nicht verändert. Seit Jahresbeginn bleibt Heizöl in einem engen Preiskorridor. Der Markt ist sehr ruhig und nur sporadisch wird bestellt. Der Verbrauch ist im Moment ohnehin gering, denn frostige Temperaturen werden erst wieder in einigen Tagen erwartet.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, bleibt ebenfalls im Winterschlaf und steht nur auf einer niedrigen Stufe. Anscheinend können nur deutlich niedrigere Heizölpreise die Verbraucher Richtung Bestellformular locken.
Der Preisoptimismus steigt allmählich. Zuletzt zeigte die aktuelle Lesereinschätzung einen Anteil von 75% der Voten, die fallende Preise erwarten. Das ist zwar kein überschäumender Optimismus, aber der Trend ist klar.
Die Preischarts spielen allerdings noch nicht mit. Ein Blick auf die Preiskorridore lässt nur einen Schluss zu: seitwärts. Erst wenn die Heizölpreise unter 52 Euro fallen, könnte charttechnisch ein neuer Trend entstehen.
Was tun? Die Gewinnmitnahmen am Ölmarkt könnten noch etwas länger andauern. Wenn gleichzeitig die Margen im Binnenmarkt nachgeben sollten, zeigen sich allmählich attraktive Kaufpreise.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Klarstellung: Es gibt immer wieder Missverständnisse über die Zukunft der Ölheizung. Daher der Hinweis, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten wurde, auch nicht ab 2026. Ab diesem Stichjahr müssen neue Ölheizungen mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Quelle: esyoil