Internationaler Markt
Die OPEC-Allianz wird den Ölhahn wieder aufdrehen und Finanzjongleure philosophieren, ob der Markt demnächst unter- oder überversorgt sein wird. Um das zu schaffen, wird die angekündigte Angebotserhöhung von einigen Vertretern der Zunft nicht als das behandelt, was sie ist, sondern als Zeichen, dass die Nachfrage nun schneller anziehen wird. Diese Leute ziehen bei Regen wahrscheinlich eine Badehose an, nicht weil sie eine Überschwemmung befürchten, sondern weil sie die Sonne danach antizipieren.
Die lauteste Stimme zur Sache kommt mal wieder von Goldman Sachs. Die Investmentbanker bemühen sich, ihre bullische Ölpreisprognose zu rechtfertigen. Auf der anderen Seite stehen die Skeptiker. Sie sehen eher Nachfrageprobleme wachsen, da die EU und Indien von steigenden Corona-Infektionen heimgesucht werden und neue Lockdowns zu erwarten sind.
Die OPEC-Allianz will sich mit Bedacht an die Marktentwicklung herantasten. Das Mehr an Öl wird gemäß aktueller Beschlusslage in den Monaten Mai, Juni und Juli in den Dosen 0,6 Mio. Barrel, 0,7 Mio. Barrel und 0,85 Mio. Barrel pro Tag erhöht. Insgesamt ist ein Plus von 2,15 Mio. Barrel pro Tag geplant. Es wird in der Tat mit der Erwartung einer anziehenden Ölnachfrage im Sommer begründet. Da man sich monatlich trifft, gibt es die Möglichkeit, auch zukünftig schnell genug auf unerwartete Markteinflüsse reagieren zu können. Am Ende der nun beplanten Periode wird die Allianz immer noch eine Produktionskürzung von 5,85 Mio. Barrel pro Tag realisiert haben. Von einer Rückkehr zu alter Normalität kann also nicht die Rede sein.
An den Ölbörsen wurde die philosophische Runde zunächst mit steigenden und später mit fallenden Notierungen abgebildet. Bis heute Morgen pendelten sich die Bewertungen auf ein Niveau zwischen den beiden Extremen ein. Im Vergleich zu Donnerstag ist Öl nun günstiger.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 59,24 Dollar und das Barrel Brent zu 62,65 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 498,00 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8472 Euro. Damit kostet der Euro 1,1801 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise geben nach, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Die Veränderung ist eine naheliegende Anpassung an die jüngsten Beschlüsse der OPEC-Allianz. Einige einflussreiche Finanzjongleure bemühen sich inständig, eine andere Preisentwicklung herbeizudiskutieren. Man darf gespannt sein, ob sie Erfolg haben werden.
Der Binnenmarkt für Heizöl hat eine österliche Lebhaftigkeit erreicht. Bestellungen kommen den Umständen entsprechend üppig herein. Die Hoffnung auf günstigere Heizölpreise ist nach wie vor volatil. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Trendkanäle für die Heizölpreisentwicklung sind freundlicher als in den letzten Monaten. Der Aufwärtstrend ist nur noch in der 12-Monats-Ansicht stark ausgeprägt. Als sichere Bank auf fallende Preise sollte die Chart-Technik aber in keinem Fall verstanden werden.
Das mathematische Tiefpreissystem gibt für den Westen und Süden der Republik Kaufsignale.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Es ist ein Kaufmoment, kein starker aber allemal ein nutzbarer.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil