Internationaler Markt
Nun greift die Angst vor einem Wiederaufflammen der Corona-Pandemie mit Wucht um sich. Erneute Lockdowns werden befürchtet. Mit den bisher gesammelten Erfahrungen im Gepäck sollten sie eigentlich punktgenauer platziert werden können als zu Beginn der Misere. Der Hoffnung auf mildere Wirtschaftsbeschränkungen wird angesichts der Jahreszeit allerdings der Boden entzogen. In den meisten starken Wirtschaftsregionen steht der Winter vor der Tür und damit die Furcht vor einer erneuten Saison ungeübter Herausforderungen, in der richtiges Handeln zum Glücksspiel verkommt. Vor diesem Hintergrund purzelten die Kurse an den weltweiten Börsen zum Wochenbeginn kräftig.
Im Ölgeschäft ist der kurze Preisaufschwung der vergangenen Woche abgehakt. Die weitgehende Geschlossenheit der OPEC-Allianz zur Reduktion der Ölförderung bleibt zwar als bemerkenswerter Eindruck erhalten. Die Preise vermag er aber nicht oben zu halten. Ebenso einflusslos bleibt die nächste Gefährdung der Ölanlagen in der Region in und um den Golf von Mexiko durch den Tropensturm Beta. Er kommt nicht mit Wucht, sondern mit Wasser daher, so wie Hurrikan Laura vor Wochen. Es hinterließ erhebliche Schäden am Stromnetz und verzögerte damit die Wiederinbetriebnahme der Ölanlagen.
Eine Verstärkung der bärischen Stimmung ist indes die Aussicht auf libysches Öl. Nach langem Hickhack der Kontrahenten sieht es nun endlich so aus, als sollten Förderung und Export wieder aufgenommen werden. Optimisten frohlocken bereits über eine halbe oder ganze Million Barrel Rohöl pro Tag, die bis zum Jahresende fließen könnten. Für die OPEC-Allianz ist es die nächste Herausforderung, Geschlossenheit zu demonstrieren.
Nach den deftigen Preisverlusten gestern zeigen sich die Ölbörsen heute Morgen recht ruhig. Verlusthaft ist der Handel bis zur Stunde allerdings immer noch.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 39,27 Dollar und das Barrel Brent zu 41,38 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 320,75 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8514 Euro. Damit kostet der Euro 1,1744 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise kommen flott von ihren Höhen der letzten Woche zurück, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Darin kommt in erster Linie die Angst vor einem Corona-Winter zum Ausdruck. Uns steht allem Anschein nach ein Wechselbad der Gefühle bevor, bei dem der Heizölpreis tendenziell stimmungsaufhellend wahrgenommen werden wird.
Der Binnenmarkt war durch den bisherigen Preisrückgang im September deutlich belebt. Das zeigte sich in den Auftragseingängen. Die sind mit dem Preisanstieg in der letzten Woche ein wenig abgeflaut. Die Hoffnung auf günstigeres Heizöl wird von Kunden indes weiterhin hochgehalten. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sehr starken Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Heizölpreistrends geben sich weiterhin als Mutmacher für die Spekulation auf fallende Preise. In allen Zeitbereichen werden Abwärtsaussichten dargestellt.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Greifen Sie zu, die Heizölpreise sind klare Kaufpreise.
Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Quelle: esyoil