Internationaler Markt
Die Ölpreise schwanken wie die Gemütslage der Trader an ICE und NYMEX. Beschäftigen sich die Händler mehr mit den gegenwärtigen Realitäten, macht das die Notierungen weicher. Konzentrieren sie sich hoffnungsvoll auf eine Zukunft, in der Covid-19-Impfstoffe dafür gesorgt haben, dass ein Großteil der Weltbevölkerung immunisiert ist und die Wirtschaft sich nach der Pandemie wieder erholt, klettern die Notierungen weiter.
In den USA zeichnet sich eine weiter geschwächte Ölnachfrage ab. Das gehört in den Bereich der gegenwärtigen Realitäten und ist bedeutsam, weil das Land zu den größten Ölverbrauchern weltweit gehört. Das American Petroleum Institute (API) berichtete gestern in den späten Abendstunden, dass die Ölbestände in der abgelaufenen Berichtswoche erneut gestiegen sind. Besonders bei Benzin scheint die Nachfrage deutlich zurückgegangen zu sein. Der Branchenverband API spricht von Lageraufbauten in Höhe von 6,4 Millionen Barrel. Analysten hatten mit einer Zunahme um 2 Millionen Barrel gerechnet. Sollten die offiziellen Zahlen des Department of Energy (DOE) diese Vorlage heute Nachmittag bestätigen, so wäre das ein klar preisdämpfender Impuls für die Ölpreise. Ob dieser sich dann durchsetzen kann, bleibt allerdings abzuwarten.
Die Marktteilnehmer werden sich heute gedanklich der EZB-Sitzung am Donnerstag zuwenden. Die EZB wird bei ihrer monatlichen Ratssitzung über ihre Geld- und Zinspolitik entscheiden. Viele Marktteilnehmer erwarten, dass die EZB im Angesicht der zweiten Pandemiewelle ihre Geldschleusen weiter öffnen und das Anleihenkaufprogramm erneut ausweiten wird. Das könnte einen stützenden Effekt ausüben.
Auch wenn die positive Stimmung in Bezug auf die Hoffnung spendenden Covid-19-Impfstoffe eigentlich eingepreist ist, so ist dennoch von dieser Seite jede Erfolgsmeldung potenziell preistreibend, wenn sie nur stark genug von den Tradern gewertet wird. Aber auch negative Nachrichten im Zusammenhang mit den Impfungen – etwa bislang nicht bekannte Nebenwirkungen – können die Märkte jederzeit durcheinanderbringen.
Nachdem sich die Notierungen an den Ölbörsen gestern weicher zeigten, ziehen sie heute Morgen deutlich an.
Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 46,15 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 49,44 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 406,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8241 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,2132 Dollar.
Nationaler Markt
tionaler MarktDie Heizölpreise haben in den letzten beiden Wochen einen steilen Anstieg durchlaufen, der heute Morgen ein wenig ins Stocken geriet. Die 3-Monatsansicht der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zeigt dies. Doch es ist damit zu rechnen, dass die bevorstehende CO2-Steuer weiter eingepreist wird.
Zunächst hatten steigende Ölpreise auf dem internationalen Markt die Heizölpreise im Binnenland aufwärtsgezogen. Jetzt macht sich der in Deutschland bevorstehende CO2-Aufschlag bemerkbar. Er wird bereits spürbar eingepreist. Die meisten Heizölkunden haben die Hoffnung verloren, dass sie in diesem Jahr noch günstiger bestellen können. Wer den Tank füllen möchte, wartet nicht mehr. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwarten weniger als die Hälfte der Befragten künftig sinkende Preise.
Die Heizölpreistrends zeigen sich nur noch auf längere Sicht freundlich. Im kurz- und mittelfristigen Zeitraum (3-Monats- und 6-Monatsansicht) sind die Trendkanäle hingegen steil aufwärtsgerichtet. Doch mehr noch als diese Aussichten zählt derzeit das Wissen um die bevorstehende Steuererhöhung.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wer jetzt Heizöl bestellt, der spart an der Mehrwertsteuer. Das ist sinnvoll, wenn Sie noch in diesem Jahr beliefert werden – vor Inkrafttreten der Steuererhöhung.
Quelle: esyoil