Internationaler Markt
Der Ölmarkt startet ruhig in die neue Woche. Libyen sorgt heute für den einzigen Aufreger. Ein Bauer hat das größte Ölfeld des Landes stillgelegt, indem er einfach ein Ventil geschlossen hat. Er protestiert damit gegen die anhaltende Bodenverschmutzung, die offenbar seit Jahren auf seinem sechs Hektar großen Grundstück angerichtet wird. Immer wieder bremsen Proteste, Streiks oder technische Störungen den Anstieg der Produktion im ölreichsten Land Afrikas. Ende Februar kamen etwa 1 Mio. Barrel pro Tag auf den Markt. Heute ist es nur noch die Hälfte.
In Houston trifft sich in dieser Woche alles, was in der Ölwelt Rang und Namen hat. Die OPEC-Vertreter setzen angeblich auf ein Abkommen mit den amerikanischen Schieferölproduzenten. Doch das ist natürlich illusorisch, da in den USA jeder Produzent seine eigene Strategie verfolgt. Die CERA-Konferenz wird wohl wie im letzten Jahr zahllose vage Schlagzeilen und Statements produzieren, nur um die Ölpreise nach oben in Bewegung zu setzen.
Am Freitag wurde gemeldet, dass die Zahl der aktiven Bohranlagen (Rigs) in der letzten Woche nur um eine Rig zugelegt hat. Das ist weniger als erwartet. Dennoch wird jetzt mit 800 Anlagen gleichzeitig in den USA gebohrt. So viele waren es zuletzt 2015. In den großen Schieferölbecken in Texas setzt das eine riesige Maschinerie in Gang. So sind allein 4000 LKW permanent unterwegs, um den Fracking-Sand herbeizuschaffen; 20.000 Tanklaster sorgen für den Nachschub an Wasser, das für die Bohrungen benötigt wird.
Ebenfalls am Freitag wurden die neuen Spekulationszahlen für die Ölbörsen veröffentlicht. Nach einem vorsichtigen Abbau der bullischen Ölpreiswetten in den letzten Wochen gab es jetzt wieder einen kräftigen Aufbau. Mit netto 1040 Mio. Barrel spekulieren die Fonds auf steigende Preise für die Rohölsorten Brent und WTI. Das sind 39 Mio. Barrel mehr als eine Woche davor. Nur eine von dreizehn Wetten setzt auf fallende Ölpreise.
Trotzdem bewegen sich die Ölpreise heute Morgen erst einmal sehr verhalten. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steigt auf 61,55 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl legt auf 64,68 US-Dollar je Barrel zu. Gasöl tendiert ebenfalls fester bei 569,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar liegt etwas schwächer bei 0,8127 Euro. Damit kostet der Euro nur noch 1,2301 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise bewegen sich heute Morgen leicht nach oben, bleiben aber in den meisten Regionen deutlich unter der Marke von 60 Euro für 100 Liter (Standardlieferung), wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die Preise sind jetzt in der Mitte zwischen dem Hoch im Januar und dem Tief im Februar angekommen.
Der Binnenmarkt für Heizöl bleibt aktiv, hat aber anscheinend die hektischen Tage des Februars hinter sich gelassen. Die Temperaturen steigen rasch an, was den einen oder anderen Kaufinteressenten erst einmal zögern lässt. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt eine sehr hohe Kaufbereitschaft für die nächsten Tage. Der Preisoptimismus ist jedoch sehr stark ausgeprägt, was auf ein eher abwartendes Verhalten schließen lässt. Neun von zehn Kaufinteressenten rechnen damit, dass die Heizölpreise weiter fallen werden.
Die Charttechnik zeigt im kurzfristigen Bild (3 Monate/12 Monate) den Abwärtstrend seit Jahresbeginn. Der Aufwärtstrend seit dem Sommer bzw. seit Anfang 2016 bleibt jedoch intakt, was in den längerfristigen Chartbildern (36 Monate/60 Monate) deutlich wird.
Was tun? Wer mit einer Rückkehr des kalten Wetters rechnet und nicht mehr viel im Tank hat, sollte die aktuelle Preisdelle nutzen und seinen Bedarf zumindest mit einer Teilmenge (1.000 bis 1.500 Liter) decken. So bleibt die Chance erhalten, einen möglichen weiteren Preisrückgang zu nutzen, aber auch die Freiheit, auf einen weiteren Preissprung oder einen späten Kälteeinbruch nicht mehr reagieren zu müssen.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil