Internationaler Markt
Die USA sanktionieren wieder. Dieses Mal trifft es Venezuela, genauer gesagt die Regierung des umstrittenen Präsidenten Maduro. Diese wird von vielen Bürgern und Staaten nicht anerkannt. Im Gegensatz zur Iran-Sanktion bleibt die Maßnahme frei von Drohungen gegen sanktionsbrechende Drittstaaten. Die sind nicht nötig, da die Wirtschaft Venezuelas zu 90 Prozent am Ölexport hängt und die USA den größten Teil davon importieren.
Die Geschäfte laufen über Citgo, eine US-Tochter des venezolanischen Ölkonzerns PDVSA. Damit kann die Sanktion als innere Angelegenheit der USA behandelt werden. Die Geldströme der Citgo werden ab sofort auf ein Sperrkonto geleitet und stehen der Regierung Maduro, die dringend auf Devisen angewiesen ist, nicht mehr zur Verfügung.
Maduro und seine Leute werden nun versuchen, das Öl nach China und Indien zu verkaufen. Das sind die einzigen Länder neben den USA, die über Raffinerien verfügen, die die schlechte Ölqualität aus Venezuela verarbeiten können. Wenn es überhaupt gelingen sollte, werden starke Preisnachlässe gewährt werden müssen.
Die Ölbörsen reagieren bisher verhalten auf die neuen Sanktionen. Dort dominiert die Idee einer nachlassenden Weltkonjunktur mit weniger Ölkonsum. Diese Idee ist nach Meinung des saudischen Öl- und Energieministers al-Falih unangemessenes „Spekulations-Getöse“. Sie diene einzig dem Eigeninteresse der Finanzszene. Der Mann kämpft gegen Zweifel an den Produktionskürzungen der OPEC-Allianz und für ihre preisliche Würdigung. Um das Anliegen zu unterstreichen, kürzt Saudi-Arabien seine Förderung stärker als im Dezember beschlossen wurde.
Im traditionell nachfrageschwachen ersten Quartal dürfte es schwierig sein, die Ölpreise weiter in die Höhe zu treiben. Mit Beginn des zweiten Quartals sollten die Effekte der Kürzungspolitik aber zu Tage treten und preislich Wirkung zeigen.
Das Ziel der OPEC-Allianz ist das gleiche wie im letzten Jahr, die globalen Ölbestände unter den Fünf-Jahres-Durchschnitt zu drücken. Die preislichen Vorstellungen der OPEC sind dabei relativ moderat. Sie bemühen sich um ein Band zwischen 60 und 80 Dollar pro Barrel. Die obere Grenze ist mit Blick auf die fragile Weltkonjunktur gewählt. Diese soll auf keinen Fall vom Ölpreis bedroht werden.
Heute Morgen zeigten die Ölbörsen eine kurze Aufwärtsreaktion auf die neuen US-Sanktionen. Zur Stunde ist der Preisanstieg aber weitgehend annulliert. Insgesamt tendiert die Börse derzeit eher abwärts.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 52,04 Dollar und das Barrel Brent zu 59,97 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 556,00 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8743 Euro. Damit kostet der Euro 1,1438 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise geben nach, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die Abwärtsbewegung kommt über das globale Börsengeschehen. Im Inland klemmt der Preisrückgang tendenziell, weil die Logistik mal wieder überfordert ist. Ursächlich sind dieses Mal die vielen Kundenbestellungen der letzten Wochen, die von einer für die Umstände zu knappen Tankwagenflotte abgeliefert werden müssen.
Der Binnenmarkt ist weiter lebhaft. Kunden ordern munter Heizöl. Gleichzeitig wachsen die Zahl der Beobachter und die Hoffnung auf günstigere Preise. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Heizölpreistrends geben Verbrauchern Hoffnung auf bessere Preise. In den verschiedenen Zeitstufen tritt dreimal Abwärts auf, zweimal in den kurzen und einmal im langen Zeitbereich. Nur die 36- und die 60-Monats-Ansichten zeigen Aufwärtstrends.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie umgehend, wenn Sie Heizöl benötigen, denn die Lieferzeiten sind sehr lang. Wenn Ihr Tank indes hinreichend befüllt ist, sollten Sie die Preisbildung eng verfolgen, um gegebenenfalls einen günstigeren Moment zu erwischen.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil