Internationaler Markt
Die OPEC hat das höchste Produktionsniveau seit Januar dieses Jahres erreicht. Im Juni förderten die Mitgliedsstaaten des Kartells 32,32 Millionen Barrel täglich (B/T). Das sind 320.000 B/T mehr Rohöl als im Mai. Am 22. Juni hatte man sich mit den Partnern des Kürzungsabkommes geeinigt, mehr Öl auf den globalen Markt zu bringen, um diverse Produktionsausfälle zu kompensieren. Sowohl Saudi-Arabien als auch Russland hatten, wie sich jetzt zeigt, ihre Fördermengen bereits vor der Einigung anhoben. Dennoch verpufft die Wirkung bislang. Aus Libyen kam gestern die Meldung über zusätzliche, unplanmäßige Ausfälle. Dort summiert sich der Rückgang inzwischen auf 850.000 B/T. Bei einer Produktion von 1 Millionen B/T bleibt damit nicht mehr viel für den Export.
Die Ölpreise sind deutlich unterhalb der Hochs vom Freitag in die Woche gestartet. Die Preise für Brent sackten an der ICE in London bis zum Abend ab. WTI konnte sich hingegen an der NYMEX in New York steigern.
Die Produktionsausfälle (Venezuela, Libyen, Iran, Kasachstan und Kanada) sind derzeit stützende Faktoren. Die steigende Produktion in Saudi-Arabien – US-Präsident Trump spricht von bis zu 2 Millionen Barrel täglich (B/T), die er von dort erwartet – ist ein dämpfender Faktor, wenn die Menge denn ausreichen wird.
Solange die preisstützenden und preisdämpfenden Einflüsse in etwa ausbalanciert bleiben, wird der Ölpreis keine großen Sprünge in die eine oder andere Richtung vollziehen. Allerdings können einzelne Nachrichten durchaus für Schwankungen sorgen. Gehen die temporären Produktionsausfälle zurück, dann kann ein deutlicher Preisnachlass durchaus drin sein. Kanada und Kasachstan gehören zu den Kandidaten. Sollte es in Libyen zu einer politischen Einigung kommen, kann auch hier der Ölhahn zügig wieder aufgedreht werden. Auch der Handelsstreit der USA mit China sowie auch der EU und ein rückläufiges Nachfragewachstum wirken potenziell dämpfend. Doch Realität ist nach wie vor ein hohes Preisniveau auf dem internationalen Ölmarkt.
Die Ölpreise starten heute Morgen oberhalb der gestrigen Tagestiefs. Das Nordsee-Öl Brent notiert weicher, während sich die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) fester behauptet als gestern früh. Beide tendieren am Morgen aufwärts.
Das Barrel WTI kostet zurzeit 74,56 Dollar. Brent steht bei 77,75 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 663,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8593 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,1633 Dollar.
Nationaler Markt
Nach der jüngsten Kletterpartie sinken die Heizölpreise heute Morgen, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Auch wenn die 3-Monatsansicht einen leichten Abwärtstrend für die nahe Zukunft prognostiziert, sind nachgebende Preise derzeit keine sichere Bank.
In Deutschland liegt der durchschnittliche Heizölpreis heute früh bei 67,40 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung und damit knapp 50 Cent unter dem Vortagespreis. Marktbeobachter werden wieder aufmerksamer. Eine nennenswerte Reaktion bleibt bislang jedoch aus. Man wird erst prüfen, ob der Abgang wieder mehr Hoffnung machen kann als in den vergangenen Tagen. Das zeigt unser Schwarm-O-Meter für Heizöl mit einem mittleren Wert für die Kaufbereitschaft an. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Nimmt die Anzahl der Bestellungen im Verhältnis zu den Anfragen zu, spricht das für eine hohe Kaufbereitschaft. In der Lesereinschätzung erwarten lediglich 67 Prozent künftig sinkende Preise.
Die Preistrends bleiben durchwachsen. Im kurzfristigen 3-Monats-Chart verbreitet ein Abwärtstrend zarte Hoffnung. Doch nach der letzten Preissteigerung ist der Trend schwächer geworden. In der 6-Monats-Ansicht steht eine Entscheidung an. Für alle mittel- bis längerfristigen Zeiträume prognostizieren die Trendkanäle weiterhin steigende Preise. Lediglich in der sehr langfristigen 10-Jahresansicht geht es seit Langem unbeirrt abwärts.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank demnächst eine Füllung verlangt, dann sollten Sie die Abwärtsbewegung im Blick behalten. Wer einen Teil seines Bedarfs deckt, verschafft sich Luft und kann später bei einem etwaigen Preisabgang noch einmal zugreifen.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil