Internationaler Markt
Die Ölpreise setzen ihren Anstieg fort und bauen am Mittwochmorgen ihre 2-Jahreshochs weiter aus. Die Verschnaufpause am gestrigen Dienstag fiel kurz aus. Die seit Wochen bullische Grundstimmung am Ölmarkt wirkt wieder preisbestimmend.
Mit einer Äußerung von US-Außenminister Blinken erhielten die Ölfutures gestern Abend einen kräftigen Anschub. Hunderte von Sanktionen, die sein Land im Zuge der Auseinandersetzungen um das Atomabkommen gegenüber dem Iran verhängt hat, blieben auch nach einer Einigung weiter bestehen, so Blinken. Immer wieder hatten sich die Marktteilnehmer in der Vergangenheit gesorgt, dass mit der Aufhebung von Sanktionen die Ölexporte des Irans derart zunehmen könnten, dass ein Angebotsüberschuss die Preise auf dem globalen Markt in die Knie zwingen würde. Obwohl diese Sorge in jüngster Zeit kleiner wurde, weil man inzwischen von einem Schritt-für-Schritt-Anstieg ausgeht, hat die Nachricht aus Washington genug Gewicht, um die Ölpreise zu stützen. Jetzt bleibt abzuwarten, von welchen Sanktionen hier die Rede ist und wie stark sie sich auf den Ölsektor auswirken werden.
Die EIA, Statistikbehörde im US-Energieministerium, sieht Angebot und Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte nahezu ausgeglichen. Sie schätzt in ihrem gestern vorgelegten Monatsbericht die Produktionssteigerung der OPEC für Mai deutlich niedriger als noch im letzten Bericht. Das untermauert den Eindruck, den derzeit auch viele Analysten haben, dass die OPEC die Lockerungen ihrer Produktionskürzungen mit Bedacht ausführen. Das zahlt auf die optimistische Stimmung an ICE und NYMEX ein.
Die vorläufigen US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) fielen in dieser Woche unter dem Strich neutral aus. Daher blicken die Trader gespannt auf den offiziellen Report des Department of Energy (DOE) heute Nachmittag. Im Fokus wird besonders die Nachfrageentwicklung bei den Ölprodukten stehen, nachdem am Memorial-Day-Wochenende die Fahrsaison in den USA startete. Etwaige Impulse des Berichts können die Futures weiter stützen oder aber für Enttäuschung sorgen.
Die Marktteilnehmer werden sich in dieser Woche ebenso für die Monatsberichte der OPEC und der IEA interessieren, um die aktuelle Lage und die Aussichten am Ölmarkt einschätzen zu können. Diese erscheinen am Donnerstag und Freitag. Zudem dürften sie die Verhandlungen zum Atomabkommen im Blick behalten, die am Donnerstag in eine neue Runde gehen.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten oberhalb der Tageswerte von gestern. Nach einem Anstieg am frühen Morgen bewegen sie sich zur Stunde seitwärts.
Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 70,44 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 72,59 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 586,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8209 Euro. Damit ist der Euro 1,2179 Dollar wert.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise drehen wieder aufwärts, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz in der 3-Monatsansicht heute Morgen bereits deutlich zeigt. Damit hat der jüngste Preisrückgang seine Stippvisite beendet.
Heizöl kostet im Bundesdurchschnitt zwischen 66 und 67 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Heizölkunden verhalten sich abwartend. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwarten 75 Prozent künftig sinkende Preise.
Die Heizölpreistrends bleiben ernüchternd. Für die kurz- und mittelfristigen Zeiträume (3, 6 und 12 Monate) zeigen die Charts allesamt aufwärts. Abwärtsaussichten gibt es lediglich auf lange Sicht.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wer seinen Tank zeitnah füllen muss, kann mit einer Bestellung dem Risiko weiter steigender Preisen aus dem Weg gehen. Beobachten Sie die Preisentwicklung und nutzen Sie günstige Preismomente.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil