Internationaler Markt
Die Ölpreise können offenbar das höhere Niveau halten, das sie Anfang Mai erklommen hatten. Der hoffnungsfrohe Nachfrageausblick, den die OPEC und die US-Energiebehörde EIA in ihren Monatsberichten gestern lieferten, stützt die Ölfutures an ICE und NYMEX.
Die OPEC behält ihre optimistische Einschätzung der Nachfrageerholung für das laufende Jahr bei. Diese soll sich vor allem im zweiten Halbjahr entfalten. Die EIA senkt ihre Prognose zum globalen Ölnachfragewachstum 2021 im neuen Monatsbericht zwar leicht, setzt dafür jedoch ihre Erwartung für das kommende Jahr hoch. Im zweiten Quartal werden die höchsten Ölpreise erwartet. Die EIA beziffert diese durchschnittlich mit 61,89 Dollar bei WTI und 65,25 Dollar bei Brent. Beide Werte liegen deutlich unter dem aktuellen Niveau.
Die Aussagen der Monatsberichte fallen bei den Tradern auf fruchtbaren Boden, scheint doch die dritte Pandemie-Welle jetzt auch in den meisten Ländern Europas gebrochen zu sein. Die Nachfrageerholung kommt in Schwung und stützt die Ölpreise.
Von den vorläufigen US-Ölbestandsdaten hingegen geht noch kein klarer Impuls für die Märkte aus. Das American Petroleum Institute (API) berichtete gestern, dass die US-Lagerbestände an Rohöl in der abgelaufenen Berichtswoche deutlicher abnahmen als erwartet. Die preisstützende Wirkung gesunkener Rohölreserven erhält allerdings einen Dämpfer vonseiten der Benzinvorräte, die stark gestiegen sein sollen. Analysten hatten mit Abbauten gerechnet. Für die weitere Markteinschätzung warten die Trader auf die offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) heute Nachmittag.
Für einen Funken Verunsicherung sorgt indes die eskalierte Auseinandersetzung zwischen Israelis und Palästinensern, die destabilisierend im Nahen Osten wirken könnte. Auch der Hacker-Angriff auf die Colonial Pipeline im Osten der USA bleibt ein Thema in dieser Woche. Er zeigt vor allem, wie verwundbar die US-Infrastruktur ist. Sollte der Pipelinebetrieb wie angekündigt bis Ende dieser Woche wieder hergestellt sein, kann sich das zügig auflösen.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen mit weiterem Aufwärtsdrang. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 65,86 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 69,12 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 562,50 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8237 Euro. Damit ist der Euro 1,2139 Dollar wert.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise toppen mit einem erneuten Anstieg am Morgen das bisherige Monatshoch, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Sie nehmen zugleich den Jahreshöchststand ins Visier.
Heizöl kostet im Bundesdurchschnitt gut 64 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Bestellungen gehen rege ein, auch wenn sich viele Heizölkunden abwartend verhalten. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. Nach dem letzten Preisrückgang voteten die Kunden wieder optimistischer. Die Lesereinschätzung zeigt, dass 71 Prozent künftig sinkende Preise erwarten. Der Wert dürfte heute sinken.
Der Heizölpreistrend in der 3-Monatsansicht bildet für den kurzfristigen Zeitraum inzwischen eine klare Aufwärtsbewegung ab. Zusammen mit einem mittelfristig steilen Aufwärtstrend in der 12-Monatsansicht sind die Aussichten im für die Kaufentscheidung relevanten Zeitabschnitt eingetrübt.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wer seinen Tank zeitnah füllen muss, kann mit einer Bestellung dem Risiko weiter steigender Preise aus dem Weg gehen.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil