Internationaler Markt
Da ist viel Bullenstoff im Ölmarkt, der die Preise in die Höhe treiben könnte. Ansätze dazu gibt es immer wieder. So schien ein Preisanstieg nach den Einlassungen des unberechenbaren Präsidenten vom Wochenende geradezu alternativlos. Doch Pustekuchen, Öl ist heute günstiger als gestern.
Der eskalierende Handelsstreit zwischen den USA und China entfesselt Sorgen zur Entwicklung der Weltkonjunktur, zumindest in der Geld- und Finanzszene. Viele Bürger dürften einer Abkühlung des überhitzten globalen Kaufrauschs eher gelassen gegenüberstehen. Für das in diesen Tagen geschundene Klimagewissen wäre ein Dämpfer gar eine Genugtuung. Zur Erinnerung, der CO2-Ausstoß ging zuletzt im Jahr 2009 zurück, als die Geld- und Finanzkrise die Wirtschaft traf. Danach wuchs er munter weiter.
Für den Ölmarkt sehen die berufenen Stimmen eine Konjunkturdelle als Bedrohung. Mögliche politische Konsequenzen des aktuellen Klimahypes fürchten sie indes kaum. Deutschland mit einem globalen Nachfrageanteil von 2,5 Prozent könnte allenfalls als Ölkonsument bedeutungsloser werden. Der Rest der Welt wird auf Öl nicht verzichten. Ein konjunkturbedingter Nachfragerückgang von einem Prozent wäre ohne Zweifel bedeutungsvoller als jede derzeit denkbare Klimakonsequenz.
Die Geld- und Finanzleute agieren durchaus rational, wenn sie die aktuell knappe Versorgung heute nicht überbewerten, zumal genug Öl verfügbar ist, das im Bedarfsfall abgerufen werden kann. Die strikt kürzende OPEC-Allianz würde schnell aufweichen, wenn die Ölpreise nachfragebedingt in die Höhe zögen, nicht aus Altruismus, sondern um weitere Verluste von Marktanteilen zu vermeiden.
Die Gedanken sollen einen Ölpreisanstieg in den nächsten Monaten keinesfalls in Abrede stellen. Sie sollen diesen aber relativieren. Preislich wird es kein Drama werden.
Heute Morgen bewegen sich die Notierungen an den Ölbörsen seitwärts, passend zu diesem Text. Derzeit gibt es keinen Grund, die Richtung zu ändern, außer der Unkalkulierbarkeit der Börse selbst.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 63,41 Dollar und das Barrel Brent zu 72,19 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 645,50 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8968 Euro. Damit kostet der Euro 1,1148 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise sollten nach dem heftigen Preisanstieg in der letzten Woche ein wenig zurückkommen. Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz deutet das bereits an. Die bestehenden Aufwärtstrends werden dabei nicht in Gefahr geraten. Sie bieten genug Platz für eine mehrwöchige Seitwärtsphase der Preisentwicklung.
Um das Heizölgeschäft hierzulande ist es mit dem letzten Preisanstieg ruhig geworden. Käufer sind ein knappes Gut und die Hoffnung auf günstigere Preise schwindet dahin. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität der wenigen Preisanfrager, das andere auf einem Minderheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Heizölpreistrends geben Verbrauchern kaum Hoffnung auf bessere Preise. In den verschiedenen Zeitstufen tritt nur im längsten Zeitbereich ein Abwärtstrend auf. Alle anderen Ansichten zeigen Aufwärtstrends.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Beobachten Sie den Markt nun täglich, wenn Sie bald Heizöl benötigen. Es werden sicher ein paar relativ günstige Gelegenheiten auftauchen. Wenn Sie noch reichlich Öl im Tank haben, vertagen Sie Ihr Kaufinteresse ruhig drei Monate.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil