Internationaler Markt
Die bullische Stimmung an ICE und NYMEX, die die Ölpreise immer weiter aufwärts marschieren ließ, scheint sich tatsächlich aufzulösen. Der Preisrutsch an den Aktienbörsen am Montag, der sich auch auf die Ölbörsen übertrug, hat die Ölfutures von den Hochs dieses Jahres zurückgeholt. Auch wenn sich die Preise zunächst wieder gefangen haben, sehen Analysten weiteres Abwärtspotenzial im Ölmarkt, der als überhitzt gilt. Eine erneute Korrektur könnte ausgelöst werden, sobald die Ölbestände in den USA wieder steigen und die Nachfrage saisonbedingt sinkt. Der API-Report gestern am späten Abend brachte allerdings noch keine entsprechende Meldung für die abgelaufene Berichtswoche.
Die vorläufigen US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) stützen die Preise leicht, weil die Rohölvorräte landesweit und im Zentrallager in Cushing zurückgegangen sein sollen. Der Bericht wartet in dieser Woche mit einigen Überraschungen auf: Experten hatten bei Rohöl eine Zunahme der Lagerbestände erwartet, da die Raffinerien ihre Produktion wegen Wartungsarbeiten drosselten und eine sinkende Nachfrage die Reserven eigentlich ansteigen lässt. Die Benzinbestände sind leicht gesunken, obwohl die Nachfrage zu Jahresbeginn gewöhnlich niedriger ist und daher für Aufbauten gesprochen hätte. Die Reserven an Destillaten (Heizöl und Diesel) legten hingegen deutlich zu, auch wenn die niedrigere Produktion der Raffinerien und die Kälte in den USA mit einem höheren Heizbedarf Abbauten bei den Lagerbeständen nahegelegt hätten. Nicht zuletzt wegen dieser überraschenden Datenlage warten die Marktteilnehmer heute zur genaueren Einschätzung der Lage auf die offiziellen Zahlen des Department of Energy (DOE), die am Nachmittag folgen werden.
Die EIA, Statistikbehörde im US-Energieministerium, hat gestern ihren Monatsbericht vorgelegt. Darin rechnet sie damit, dass die in diesem Jahr steigende US-Ölproduktion von den OPEC-Förderkürzungen weitgehend kompensiert wird und damit unter dem Strich lediglich eine geringfügig steigende globale Versorgung zu erwarten ist. Sie hat ihre Preisprognosen für WTI und Brent zwar erhöht, diese liegen im Jahresverlauf allerdings niedriger als die Preise, die wir im Januar erlebten. Schenkt man den Einschätzungen Glauben, so wäre für 2018 preislich das Schlimmste bereits überstanden.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen auf leicht höherem Niveau als gestern früh. Beim Euro/Dollar-Kurs sind die Änderungen minimal. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 63,89 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 67,44 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 597,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8066 Euro. Der Euro steht bei 1,2393 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise machen heute Morgen einen zarten Richtungswechsel, den die 3-Monatsansicht der aktuellen Heizölpreis-Tendenz bereits anzeigt. In fast allen Regionen Deutschlands steigt der Preis leicht.
Das Interesse am Heizölkauf ist nach dem jüngsten Abgang wieder voll da. Wie es nun weiter geht, sollten Heizölkunden im Blick behalten. Setzt sich an den Ölbörsen ein Stimmungswechsel durch, der Spielraum nach unten schafft? Noch ist diese Hoffnung vage. Marktbeobachter bestellen aktuell verstärkt. Das zeigt unser Schwarm-O-Meter für Heizöl mit dem höchsten Wert für die Kaufbereitschaft an. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. In der Lesereinschätzung erwarten 91 Prozent künftig sinkende Preise.
Unser mathematisches Tiefpreis-System rät in den meisten Regionen Deutschlands zum Kauf. Nach der esyoil-Formel wird aus Vergangenheitswerten für die Gegenwart errechnet, ob der aktuelle Heizölpreis besonders günstig ist. Ist das der Fall, wird ein Kaufsignal angezeigt.
Der Blick auf die Preistrends ist für Verbraucher interessanter geworden. Der Trendkanal in der 3-Monatsansicht ist wieder abwärts gerichtet. Die Aussichten für die nächsten 6 Monate haben sich in eine Seitwärtsdarstellung geändert. In den mittel- und längerfristigen Zeitabschnitten weisen unsere Charts weiter Aufwärtstrends aus. Die sehr langfristige 10-Jahresansicht prognostiziert seit Langem unbeirrt sinkende Ölpreise.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank demnächst eine Füllung verlangt und Sie gern auf Nummer sicher gehen, dann sollten Sie jetzt bestellen. Liegt Ihnen das Spekulieren, dann bietet es sich an, zunächst einen Teil des Bedarfs zu decken und zu beobachten, ob noch mehr Preisabgang in naher Zukunft drin ist.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil