Internationaler Markt
Selten zuvor reagierten die Ölpreise so extrem volatil wie in den letzten Wochen. Die Hoffnung auf Fortschritte in der Impfstoffentwicklung gegen Covid19, sowie Meldungen zu Produktionskürzungen aus Kanada, Norwegen und auch den USA stützten die Ölpreise und ließen sie kurzzeitig vor den Feiertagen aus ihrem Tief klettern. Die Reaktion des Marktes ist recht unverhältnismäßig, denn selbst die Kombination der Kürzungen der OPEC+ mit den freiwilligen Kürzungen weiterer großer Produzenten gleicht das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage nicht aus. Sie macht jedoch deutlich, wie sehr die Marktteilnehmer einer unkomplizierten Lösung aus der aktuell ausweglos scheinenden Situation entgegenfiebern.
Der Überschuß, der vor allem durch den extremen globalen Nachfrageeinbruch entstanden ist, hat inzwischen alle verfügbaren Lager, ob an Land oder zu Wasser, fast vollständig gefüllt. Niemand weiß mehr wohin mit dem wertvollen Rohstoff. Der nächste Schritt ist nicht nur das Zurückfahren der Förderung sondern auch die Stilllegung einiger Bohrstellen. Doch “Stop-and-Go” bei der Rohölförderung ist nicht so ohne Weiteres möglich. Diese Produktionspausen wären mit erheblichem technischen und auch finanziellen Aufwand verbunden.
Bereits heute Morgen geben die Ölpreise wieder deutlich nach. Trumps Drohungen in Richtung China sorgen für große Unruhe. Der Präsident braucht einen Schuldigen für die gesamte Corona-Misere und den hat er in China gefunden. Ein erneuter Handelsstreit zwischen den beiden Handelspartner ist zu befürchten und würde einer Erholung der Nachfrage schaden.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen etwas höher als letzten Donnerstag in den Tag. Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) kostet zurzeit 18,40 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 25,78 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 217,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,9149 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,0928 Dollar.
Nationaler Markt
In den meisten Regionen Deutschlands bewegen sich die Heizölpreise heute Morgen abwärts. Auch der deutschlandweite Durchschnittspreis unserer aktuellen Heizölpreis-Tendenz verläuft im Abwärtstrend. Im Vergleich zu den vergangenen Wochen hat das Interesse an Heizöl im Binnenmarkt inzwischen etwas nachgelassen. Die meisten Kunden, die den Markt beobachten, um ihren Tank zu füllen, entscheiden sich jetzt für einen Kauf. In unserem Schwarm-O-Meter für Heizöl bildet sich das hohe Kaufinteresse deutlich ab.
Der Anteil der Kunden, der auf noch tiefere Preise hofft, ist übers Wochenende leicht angestiegen. Er steht heute Morgen auf einem Wert von 78 Prozent.
Die Heizölhändler sind deutschlandweit nach wie vor sehr stark ausgelastet. Für unsere Kunden hat die hohe Nachfrage zur Folge, dass die Preisentwicklung vom internationalen Markt im heimischen Heizölmarkt nicht entsprechend wiedergegeben wird. Zusätzlich muss bei einer Heizölbestellung mit extrem langen Lieferzeiten geplant werden.
Die Trendkanäle unserer Heizölpreis-Tendenz sind nach wie vor intakt und richten sich in allen Ansichten abwärts. Für unsere Kunden sind dies sowohl kurz- als auch langfristig erfreuliche Aussichten.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank eine Füllung verlangt kaufen Sie jetzt, vor allem in Hinblick auf die derzeitigen Lieferfristen. Wenn Sie hingegen genügend Heizöl im Tank haben und den spekulativen Kick lieben, riskieren Sie es auf bessere Preise zu setzen. Die Aussichten auf noch günstigere Preise sind gut.
Gut zu wissen: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch wenn sie alte Anlagen ersetzen) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, etwa wenn kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten zu hoch sein sollten.
Damit Sie beim Heizölkauf bestmöglich sparen können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil