Internationaler Markt
Die US-Regierung verhängt einen Importstopp für russisches Öl. Das Embargo schiebt die Ölpreise in ihrer Preisrallye weiter aufwärts. Vor allem Gasöl, das Vorprodukt für Heizöl, hat sich an der Ölbörse ICE noch einmal stark verteuert. Das wird sich bei den Heizölpreisen auf dem heimischen Markt bemerkbar machen.
Die USA als Ölproduzent können sich ein Öl-Embargo gegenüber Russland vergleichsweise „leisten“. In der Europäischen Union bleibt die Lage eine andere, hier muss man sich erst einmal um eine größere Energieunabhängigkeit kümmern. Russlands Drohung, die Gas-Lieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 zu stoppen, bereitet vor diesem Hintergrund berechtigte Sorge und begrenzt den Handlungsspielraum der EU für Sanktionen auf dem Energiesektor. Ein Lieferausfall würde auch einen Wechsel auf andere Energieträger wie Öl zur Folge haben und die Ölpreise weiter antreiben.
Dass neben den USA auch Großbritannien gestern einen Importstopp für russisches Öl bekannt gab, spannt die globale Versorgungslage weiter an. Die Marktteilnehmer werden das Vorgehen der EU und alle Auswirkungen des Ukraine-Krieges eng beobachten. Einzige Hoffnung auf ein Ende der extremen Aufwärtsspirale der Ölpreise ist, dass die Finanzjongleure aus ihren spekulativen Käufen aussteigen werden. Wann das sein wird, das bleibt abzuwarten.
Im gestern veröffentlichten Monatsreport hat die EIA ihre Preisprognosen für Rohöl deutlich nach oben korrigiert. Die Statistikbehörde im US-Energieministerium sieht Brent-Öl in diesem Quartal bei durchschnittlich 101,08 Dollar und im 2. Quartal bei 115,97 Dollar je Barrel.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen leicht unterhalb der Tageshochs von gestern. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 124,83 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 129,73 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 1637,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9132 Euro. Damit ist der Euro für 1,0948 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise setzen ihren extremen Anstieg fort, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt.
Heizöl kostet am Mittwochmorgen im Bundesdurchschnitt 216,40 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3000 Liter). In Anbetracht dieses historischen Hochs wartet die Mehrheit der Heizölkunden derzeit ab. Doch wer dieser Tage Heizölpreise vergleicht, ist in der Regel bereit zuzugreifen, weil der Tankstand es verlangt oder um sich vor weiteren Preisrisiken zu schützen.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwarten 64 Prozent der Befragten steigende Preise.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Sicher ist, dass wir auch wieder Preisabschläge sehen werden, doch keiner weiß wann. Heizölkunden müssen jetzt abwägen, ob sie mit einer Bestellung vorsorgen oder darauf spekulieren, dass die Preise, sinken, bevor ihr Vorrat aufgebraucht ist. Jede Entscheidung ist derzeit hoch spekulativ und hängt von der eigenen Risikobereitschaft ab.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil