Internationaler Markt
Die Ölpreise bewegen sich nahe ihrer Langzeithochs vom Montag. WTI notiert bei 73,30 Dollar je Barrel leicht darunter. Brent hingegen legt zum Start in die Wochenmitte noch eine Schippe drauf. Das Nordseeöl kostet mit 75,30 Dollar je Barrel so viel wie seit dem Herbst 2018 nicht mehr.
Die gute Nachfrageerholung in wichtigen Industriestaaten hält die Preisoptimisten an den Ölbörsen weiterhin bei der Stange. Preisstützende Impulse kommen heute Morgen von den US-Ölbestandsdaten, die der Branchenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Nacht vorlegte. Die vorläufigen Zahlen zeigen, dass der Konsum an Rohöl, Benzin und Diesel in den USA beständig steigt. API meldet für die abgelaufene Berichtswoche einen starken Rückgang der Rohölbestände um 7,2 Millionen Barrel. Dieser liegt deutlich über den Erwartungen und dicht an den hohen Abbauten, die wir bereits in der Vorwoche sahen. Bei den Ölprodukten Benzin und Diesel legten die Lagerbestände mit jeweils einer Millionen Barrel vergleichsweise gering zu.
Die gesunkenen Rohölvorräte im Land des traditionell größten Ölverbrauchs weltweit dürften durch eine stärkere Raffinerieauslastung bedingt sind. Wenn sich die Produktlager dabei nur leicht füllen, weist das auf eine gute Nachfrage hin. Bestätigen die offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) diese Markteinschätzung heute Nachmittag, gibt das den Ölfutures weiterhin Auftrieb.
Dass die Ölpreise neue Rekorde allzu schnell erstürmen, verhindern allerdings die nun aufkommenden Spekulationen zum OPEC+ Treffen in der nächsten Woche. Gerüchen zu Folge will die Allianz bei ihrer Sitzung am 1. Juli weitere Lockerungen der Produktionskürzungen ab August beschließen. Das würde dämpfende Impulse bereithalten. Diese dürften den Aufwärtsdrang der Futures im Vorfeld jedoch lediglich leicht abschwächen. Die Marktteilnehmer glauben bei guter Konjunkturerholung daran, dass der Markt weitere Mengen aufnehmen kann, zumal aus dem Iran nicht so schnell mehr Öl kommen dürfte.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen mit Aufwärtstendenz. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 73,33 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 75,31 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 605,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8387 Euro. Damit ist der Euro für 1,1918 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise erklimmen ein Jahreshoch nach dem nächsten, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Heizöl kostet im Binnenland durchschnittlich 68,80 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern.
Heizölkunden bleibt derzeit nichts anderes übrig, als sich mit dem höheren Preisniveau zu arrangieren und sich über die ein oder andere kleine Preisdelle zu freuen. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwarten lediglich 50 Prozent künftig sinkende Preise.
Die Heizölpreistrends sind ernüchternd. Für die kurz- und mittelfristigen Zeiträume (3, 6 und 12 Monate) zeigen die Charts aufwärts. Abwärtsaussichten gibt es lediglich auf lange Sicht.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wer seinen Tank zeitnah füllen muss, sollte bestellen. Wer gerne zumindest ein wenig spekulieren möchte, sollte die kleinen Preisabgänge ins Visier nehmen, die sich immer wieder ergeben können. Die anhaltend bullische Stimmung am internationalen Ölmarkt macht deutliche Preisnachlässe derzeit unwahrscheinlich.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil