Internationaler Markt
Nachdem bekannt wurde, dass die Sanktionen der USA gegen den Iran durch das Aussetzen der bisherigen Ausnahmeregelungen verschärft werden, erreichten die Ölpreise in der vergangenen Woche neue Höchstwerte. Unterstützt wurde dieser Anstieg durch den überraschenden Ausfall der Druschba-Pipeline aus Russland. Aktuell reagieren die Ölpreise auf derartige Meldungen sehr stark, denn von der Überversorgung der letzten Jahre ist nicht mehr viel übrig. Ausfälle in Venezuela und Libyen sowie die Angebotsverknappung durch die OPEC führten in den letzten Monaten zu einer angespannten Versorgungslage am Ölmarkt.
Kurz vor dem Wochenende gaben die Preise wieder deutlich nach. Da der jüngste Preisanstieg stark spekulativ getrieben wurde, konnte eine Korrektur durch technische Verkaufsimpulse bereits erwartet werden. Zudem ist der Ausblick weniger dramatisch als in der ersten Reaktion vermutet. Trotz der Fördermengenkürzung sind die globalen Öl-Lager noch gut gefüllt und auch die US-Ölproduktion steigt weiter täglich an. Sollte es dennoch zu ernsten Engpässen am Ölmarkt kommen, kündigte die OPEC+ Gemeinschaft bereits an, das Potential und auch den Willen zu besitzen, dem entgegen zu wirken.
Dennoch deutet die fundamentale Ausgangslage vorerst auf weiterhin hohe Ölpreise hin. Es muss sich zeigen, wie hoch der tatsächliche Ausfall aus dem Iran sein wird und wie sich die Lage in den kritischen Gebieten Venezuela und Libyen weiter entwickelt.
Die Ölnotierungen starten heute Morgen auf einem niedrigeren Niveau als am Freitagmorgen in den Tag. Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 62,92 Dollar und das Barrel Brent zu 71,75 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 623,75 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8959 Euro. Damit kostet der Euro 1,1161 Dollar.
Nationaler Markt
Sehr zur Freude unserer Kunden starten die Heizölpreise mit einem Nachlass in die neue Woche. Dennoch befinden sie sich nach wie vor auf relativ hohem Niveau. Im deutschlandweiten Durchschnitt kosten 100 Liter schwefelarmes Heizöl bei einer Standardlieferung (3000 Liter) zwischen 67 und 68 Euro. Für eine Gesamtlieferung von 3000 Litern Heizöl bedeutet dies rund 200 Euro Mehrkosten im Vergleich zum letzten Jahr zu diesem Zeitpunkt.
Mit dem Einzug des Frühlings und den langsam steigenden Temperaturen besteht nur noch wenig Interesse an Heizöl im heimischen Heizölmarkt. Gemessen am Interesse ist die Kaufbereitschaft jedoch recht hoch. Diese Informationen können Sie unserem Schwarm-O-Meter für Heizöl entnehmen. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Nimmt die Anzahl der Bestellungen im Verhältnis zu den Anfragen zu, spricht das für eine hohe Kaufbereitschaft. Aktuell steht die Kaufbereitschaft auf zweithöchstem Niveau. Unsere Lesereinschätzung steht unverändert auf einem Wert von 73 Prozent. Die Aussagen dieser beiden Instrumente sind momentan nicht eindeutig. Das eine spricht für gute Kaufpreise, das andere steht auf einem leichten Mehrheitswert für die Erwartung an fallende Heizölpreise. So kann an dieser Stelle keine klare Empfehlung unserer Kunden gegeben werden.
Die Aussichten in unserer Heizölpreis-Tendenz bleiben nach wie vor wenig optimistisch. In fast allen Kategorien richten sich die Preistrends stabil aufwärts. In unserer 12-Monatsansicht hält sich nach wie vor die Formation des Dreiecks. Diese besondere Konstellation zeigt an, dass mittelfristig alles offen ist. Einzig unsere 10-Jahresansicht weist noch einen leichten Abwärtstrend auf.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie jetzt, wenn Sie nicht mehr viel Vorrat im Tank haben. Unsere Heizölpreis-Tendenz und die Unsicherheit am Markt deuten in naher Zukunft keine großen Preisnachlässe an. Wenn Sie gute Nerven und noch ausreichend Vorräte besitzen, können Sie spekulieren.
Damit Sie beim Heizölkauf bestmöglich sparen können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil