Internationaler Markt
Die US-Schieferölproduktion nimmt Schritt für Schritt zu und soll im Permian-Becken laut EIA auf Rekordniveau sein. Das belastet die Futures zur Wochenmitte und sorgt für weichere Ölpreise an ICE und NYMEX. Die Marktteilnehmer sehen die Entwicklung als einen Faktor, der darauf hindeutet, dass die globale Unterversorgung der letzten Monate in absehbarer Zeit vorbei sein könnte.
Die Produktion in dem Schieferölgebiet, das sich von West Texas bis New Mexico erstreckt, soll das bisherige Produktionshoch vom März 2020 schon bald deutlich übertreffen. Die EIA erwartet, dass die Fördermengen im Dezember auf 4,95 Millionen B/T steigen werden. Hintergrund der Produktionssteigerung im Permian-Becken ist die Kombination aus höheren Rohölpreisen mit niedrigen Produktionskosten.
Für die sieben wichtigsten US-Schieferölregionen korrigierte die EIA ihre November-Förderprognosen zudem um 12.000 Barrel täglich (B/T) nach oben. Die Produktion soll im Vergleich zum Vormonat um 0,07 Millionen B/T auf 8,231 Millionen B/T gestiegen sein. Im Dezember erwartet die Statistikbehörde im US-Energieministerium eine weitere Zunahme der Förderung um 0,09 Millionen B/T auf 8,315 B/T. Die Gesamtölförderung in den USA, die zuletzt mit 11,5 Millionen B/T beziffert wurde, bleibt allerdings deutlich unter dem Rekord von 13,1 Millionen B/T, der im März 2020 erreicht worden war, bevor die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu einem Einbruch von Nachfrage und Förderung geführt hatten.
Auf die eigentlich bullisch zu wertenden US-Ölbestandsdaten des Branchenverbandes API aus der vergangenen Nacht reagierten die Trader zunächst ungewohnt: Die gesunkenen Benzinbestände, die auf eine hohe Nachfrage und knappe Verfügbarkeit verweisen, würden die Ölpreise „normalerweise“ anschieben. Doch man schaut hier auf die Auswirkungen, die diese Daten aus dem API-Wochenbericht haben könnten. Da kommen die strategischen Reserven erneut ins Spiel. Die Erwartung steigt, dass die US-Regierung eine Freigabe beschließen wird. Das hätte zumindest kurzfristig einen preisdämpfenden Effekt. Diesen scheinen die Marktteilnehmer vorwegzunehmen. Sollten die USA mit China eine koordinierte Freigabe strategischer Ölreserven auf die Beine stellen, wäre der Effekt noch deutlich höher. Das bleibt jetzt abzuwarten. Die Trader dürften sich heute bis zur Veröffentlichung der offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) in Zurückhaltung üben.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen auf niedrigerem Niveau als gestern. Zur Stunde zeigen sie sich unentschlossen und tendieren eher seitwärts. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 80,41 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 82,11 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 699,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8841 Euro. Damit ist der Euro für 1,1307 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise geben heute Morgen leicht nach, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Sie halten sich seit einem knappen Monat unterhalb ihres Langzeithochs. Dabei tendieren sie bisher etwas abwärts.
Ein deutlicher Preisrückgang ist allerdings bis zum Jahresende unwahrscheinlich. Heizölkunden bestellen vor diesem Hintergrund rege. Heizöl kostet im Binnenland durchschnittlich 86,60 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwartet eine moderate Mehrheit künftig sinkende Preise.
Das mathematische Tiefpreis-System zeigt aufgrund der jüngsten Preisentwicklung in vielen Regionen Deutschlands ein Kaufsignal.
Die Heizölpreistrends bleiben ernüchternd. Die Aufwärtstrends bleiben bestehen.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer seinen Tank für den Winter füllen muss, findet jetzt eine gute Gelegenheit dazu. Auf deutlich niedrigere Preise zu spekulieren, ist derzeit riskant.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Quelle: esyoil