Internationaler Markt
Die Ölpreise starten deutlich über 85 Dollar und nahe 82 Dollar je Barrel in den August. Brent- und WTI-Rohöl legten gestern zunächst zwar eine Pause in ihrer steilen Aufwärtsbewegung ein, doch mit Bekanntgabe der US-Ölbestandsdaten am späten Abend drehten sie erneut aufwärts. Gasöl markierte dagegen bereits am Nachmittag ein neues 6-Monatshoch, was sich auch bei den Preisen im Binnenland bemerkbar machte.
Die Ölbestände in den USA sollen in der vergangenen Woche in allen Kategorien zurückgegangen sein. Der Branchenverband API sieht vor allem bei den landesweiten Ölreserven einen massiven Rückgang. Dieser soll bei 15,4 Millionen Barrel liegen. Experten hatten im Vorfeld lediglich ein Minus von 1,3 Millionen Barrel erwartet. Bei Benzin sollen die Vorräte um 1,7 Millionen Barrel, bei den Destillaten (Heizöl und Diesel) um 0,5 Millionen Barrel gesunken sein. Auch im Zentrallager Cushing nahmen die Bestände laut API erneut ab. Bestätigt der offizielle Bericht des Department of Energy (DOE) die Schätzung, dann wären die Lagermengen in Cushing zum fünften Mal in Folge rückläufig.
Die vorläufigen API-Daten wirken bereits preisstützenden. Von den detaillierteren Informationen des DOE-Berichts heute Nachmittag hängt ab, ob dieser Impuls sich noch einmal verstärken kann. Vor allem auf Erklärungsansätze für den extremen Bestandsrückgang bei Rohöl warten die Trader gespannt, denn eine höhere Nachfrage der US-Raffinerien scheint als Ursache unwahrscheinlich. Wegen einer Hitzewelle war es in den letzten Wochen an mehreren Anlagen zu Ausfällen gekommen. Zudem gehen Analysten derzeit generell von einer niedrigeren Auslastung der Raffinerien aus.
Die Sorge um ein ungenügendes Ölangebot bei steigender Nachfrage im zweiten Halbjahr bleibt das bestimmende Thema an den Ölbörsen. Die Nachricht, dass das größte Exportterminal Mexikos seit Sonntag außer Betrieb ist, stützt insbesondere den WTI-Kontrakt, da die USA in den Sommermonaten auf mexikanische Öl-Importe setzen. Der Ausfall dürfte allerdings von kurzer Dauer sein. Weiter in die Zukunft weist hingegen das Kürzungsverhalten der OPEC-plus und ihres Produktionsschwergewichts Saudi-Arabien. In dieser Woche blicken die Marktteilnehmer daher auf das Meeting des Gremiums JMMC, das Saudi-Arabien zum Anlass nehmen dürfte, um seine freiwillige Zusatzkürzung von 1 Million Barrel täglich bis in den September hinein zu verlängern.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen nahe ihrer Höchststände von gestern und suchen ihre Richtung. Gasöl testete bereits weiteres Aufwärtspotenzial.
Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 81,79 Dollar. Brent kostet 85,35 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 906,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9102 Euro. Damit ist der Euro 1,0984 Dollar wert.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise setzen ihre steile Aufwärtsbewegung der letzten beiden Juli-Wochen auch zu Beginn des neuen Monats fort, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt.
Ein deutlicher Anstieg der Gasölpreise gestern auf dem internationalen Ölmarkt schiebt Heizöl hierzulande auf das nächsthöhere Preisniveau, da Gasöl ein Vorprodukt in der Herstellung von Heizöl ist. Im Binnenland liegen die Heizölpreise heute Morgen im Durchschnitt bei 104,60 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).
Heizölkunden bestellen aus Sorge vor einer anhaltenden Kletterpartie. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft, unter allen die eine Preisanfrage starten. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung ist die Hoffnung auf niedrigere Preise verschwindend gering, im Vergleich zu den Werten, die für gewöhnlich an dieser Stelle zu sehen sind. Lediglich 51 Prozent der abgegebenen Stimmen erwarten künftig sinkende Preise.
Analysten schätzen die Angebotslage auf dem Ölmarkt für das zweite Halbjahr weiterhin als knapp ein. So stehen die Zeichen insgesamt auf Preisanstieg, auch wenn kleine Korrekturen nicht ausgeschlossen sind.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer Platz im Tank hat, sollte mit einer Bestellung nicht zu lange warten. Die 1-Jahresansicht des Preisverlaufs zeigt, dass die Heizölpreise im Vergleich noch immer moderat sind.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil