Internationaler Markt
Auf dem internationalen Ölmarkt hungert man geradezu nach Impulsen, die den Ölpreisen eine eindeutige Richtung geben könnten. Zur Wochenmitte gibt es bislang lediglich eine Messerspitze davon: die vorläufigen Zahlen zur Entwicklung der US-Ölbestände.
Laut Branchenverband American Petroleum Institute (API) lagerte in der abgelaufenen Berichtswoche wieder mehr Benzin in den US-amerikanischen Vorratstanks. Das legt nahe, dass die Produktnachfrage erneut schwächelt. Vor dem Hintergrund einer sich gerade erst von den Corona-bedingten Einschränkungen erholenden Nachfrage wäre das ein herber Rückschritt. Die Fahrsaison in den USA, die noch bis Anfang September andauert, sehen viele als Chance, den Absatz weiter anzukurbeln. Die Enttäuschung der Marktteilnehmer, dass dies nun infrage stehen könnte, entfacht zur Stunde jedoch keine deutlich preisdämpfende Wirkung. Grund dafür: Der API-Bericht hält zugleich eine preisstützende Komponente bereit. Die Reserven an Rohöl und Destillaten sollen abgenommen haben.
Mit Blick auf die allgemeine Nachfrageentwicklung drückt die Verschiebung der Gespräche zum Teilhandelsabkommen zwischen den USA und China auf die Stimmung an den Ölbörsen. Meldungen, dass die USA ihre Sanktionen gegenüber Venezuela ausweiten und damit Öl vom Markt genommen wird, können die Preise kaum stützen. Die Mengen dürften vergleichsweise gering ausfallen und leicht auszugleichen sein, zum Beispiel über eine wider Erwarten gestiegene Schieferölproduktion. Die EIA geht davon aus, dass diese im laufenden Monat um 0,24 Millionen Barrel täglich (B/T) gestiegen ist. Zuletzt hatte die Statistikbehörde im US-Energieministerium mit einem Rückgang der Produktion um 56.000 B/T von Juli auf August gerechnet.
Ob zur besagten Messerspitze heute weitere Impulse hinzukommen, die die Ölpreise deutlich bewegen, ist fraglich. Satt werden dürften die Trader davon nicht. Der Hunger wird voraussichtlich bleiben. Von einer schnellen Rückkehr auf Vorkrisenniveau sind die Preise weit entfernt. Die Phase der Stagnation mit kleinen Preisschwankungen bleibt uns wohl erhalten.
Die Trader warten heute auf Meldungen zur Sitzung des OPEC+ Kontrollgremiums (JMMC) und auf die offiziellen Zahlen des Department of Energy (DOE) zu den US-Ölbeständen. Das JMMC prüft die Einhaltung von Produktionsabsprachen und gibt Empfehlungen zur weiteren Vorgehensweise. Das technische Komitee der OPEC+ Länder, JTC, hatte im Vorfeld keine Veränderung der aktuellen Produktionskürzungen empfohlen. Gleiches wird heute vom JMMC erwartet.
Der Handelstag startet etwas unterhalb des Niveaus von gestern früh. Die Notierungen tendieren am Morgen leicht abwärts. Deutliche Impulse gibt es zunächst nicht. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 42,62 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 45,09 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 379,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8380 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,1929 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise sind im Bundesdurchschnitt wieder unter die 40-Cent-Marke je Liter gerutscht. Damit zeigt die aktuelle Heizölpreis-Tendenz seit Anfang August eine Seitwärtsbewegung der Preise.
Heizöl ist so günstig wie seit viereinhalb Jahren nicht mehr. Im Vergleich zum Vorjahr sparen Heizölkunden derzeit durchschnittlich 720 Euro bei einer 3000-Liter-Standardbestellung. Dennoch bleibt es verhältnismäßig ruhig auf dem Heizölmarkt. Viele Tanks sind bereits im Frühjahr gefüllt worden. Die Kaufbereitschaft unter den Kunden, die aktuell über eine Bestellung nachdenken, ist allerdings sehr hoch. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl steht auf der höchsten Stufe. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. In der Lesereinschätzung spiegelt sich eine „normal optimistische“ Haltung der Kunden wider. 84 Prozent glauben, dass die Preise weiter sinken werden.
Das mathematische Tiefpreis-System zeigt in einigen Regionen Deutschlands ein Kaufsignal. Nach der esyoil-Formel wird aus Vergangenheitswerten für die Gegenwart errechnet, ob der aktuelle Heizölpreis besonders günstig ist. Ist das der Fall, wird ein Kaufsignal angezeigt.
Der Blick auf die Preistrends macht Verbrauchern nach wie vor Mut zu spekulieren. In allen Zeiträumen weisen die Charts Abwärtstrends aus.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet dennoch: Wer Platz im Tank hat, sollte bestellen. Es gibt keinen Grund zu warten.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Was bedeutet das Klimapaket der Bundesregierung für Besitzer von Ölheizungen? Hier einige Informationen, um Missverständnisse auszuräumen: Das Heizen mit Öl bleibt erlaubt. Bestehende Anlagen dürfen ohne Einschränkungen weiterlaufen. Wer ab 2026 eine neue Ölheizung einbaut oder die alte ersetzt, ist verpflichtet ein Gerät mit regenerativem Anteil zu wählen – zum Beispiel Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Quelle: esyoil