Internationaler Markt
An den Ölbörsen bleiben die Trader bei ihrer bullischen Einschätzung der Marktlage. Nach einem kurzen Abwärts am gestrigen Nachmittag dominieren die preistreibenden Impulse zur Wochenmitte erneut. WTI ist nach einem Abstecher in niedrigere Gefilde zurück über 60 Dollar und Brent steuert auf 64 Dollar je Barrel (159 Liter) zu.
Während sich Eis und Schnee hierzulande gerade zurückziehen, wirken sich frostige Temperaturen andernorts auf die Angebotslage aus. Extreme Kälte beeinträchtigt die Ölproduktion in Sibirien so stark, dass Russland in der ersten Februarhälfte unter der mit der OPEC-Allianz vereinbarten Produktionsmenge bleibt. Das stützt die Preise an ICE und NYMEX ebenso wie die aus den USA gemeldeten Produktionsausfälle. Sie sollen sich im Zuge der anhaltenden Kältewelle laut Schätzungen inzwischen auf bis zu 3,5 Millionen B/T belaufen.
Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten tun ein Übriges dazu, die Ölfutures heute weiter zu stützen. Zudem meldete die EIA, Statistikbehörde im US-Energieministerium, dass die US-Schieferölproduktion im März noch einmal um 80.000 Barrel täglich sinken soll, sodass die Sorge vor einem Anspringen der Schieferölproduktion, die die erfolgreiche Angebotsverknappung durch die OPEC+ Kürzungen zunichtemachen könnte, kleingehalten wird. Die Hoffnung auf eine weitere Erholung der Wirtschaft von den Folgen der Pandemie bleibt stark. Mit den mehr als gut eingehaltenden Förderbeschränkungen der OPEC+ bleibt ein stützender Faktor für die Ölpreisentwicklung auch über die eher kurzfristigen Effekte der wetterbedingten Produktionsausfälle hinaus.
Für die weitere Markteinschätzung warten die Trader in dieser Woche noch auf die US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) heute Abend und des Department of Energy (DOE) am Donnerstagnachmittag. Wegen eines Feiertages in den USA erscheinen die Berichte jeweils einen Tag später als gewohnt.
An den Ölbörsen ziehen die Notierungen heute Morgen an. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 60,40 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 63,84 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 521,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8279 Euro. Damit kostet der Euro 1,2087 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise orientieren sich weiter aufwärts, nachdem sie ihren steilen Anstieg gestern kurz unterbrachen. Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz stellt die bullische Phase, in der wir uns befinden, eindrucksvoll dar.
Im Binnenland kosten 100 Liter Heizöl durchschnittlich knapp 62 Euro bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Seit Anfang Februar hat die Kletterpartie der Heizölpreise Fahrt aufgenommen. Heizölkunden reagieren darauf seither mal mit schnellem Zugreifen und mal mit verhaltenem Abwarten. Auffallend viele schätzen die Preisentwicklung zwar pessimistisch ein – was eigentlich dafür spricht, zuzugreifen – doch irgendwie mag wohl keiner wirklich daran glauben. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt am Morgen eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwartet lediglich eine knappe Mehrheit von 51 Prozent künftig sinkende Preise.
Die Heizölpreistrends lassen derzeit keine euphorische Stimmung aufkommen. Für die kurz- und mittelfristigen Zeiträume (3,6 und 12 Monate) zeigen die Charts allesamt aufwärts.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wer seinen Tank zeitnah füllen muss, kann mit einer Bestellung dem Risiko weiter steigender Preise aus dem Weg gehen.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil