Internationaler Markt
Die Ölnotierungen folgen seit Anfang September einem Seitwärtstrend mit ausgeprägten Schwingungen um die Mittelline. Auf Wochenbasis kam es dabei zu fünf Preissteigerungen und fünf Preissenkungen in wechselnder Folge. Die aufgrund der Präsidentschaftswahl in den USA mit Spannung erwartete letzte Woche war ein Abbild der gesamten Zeitspanne zuvor. Sie endete mit geringfügig günstigeren Preisen.
Das Polittheater zeigte keine nachhaltige Wirkung am Ölmarkt. Gleiches gilt für den Zinsentscheid der US-Notenbank. Als einflussreicher erwiesen sich indes die Ergebnisse des ständigen Ausschusses des nationalen Volkskongresses in China und des Verlaufs von Hurrikan Rafael im Golf von Mexiko.
In Peking wurde ein umfangreiches Rettungspaket mit dem Ziel beschlossen, die hochverschuldeten Provinzregierungen im Zuge der Immobilienkrise zu entlasten. Anders als von Finanzjongleuren erhofft, bleibt ein Konjunkturpaket zur Stärkung des Konsums aber aus. Für die Umschuldung kommunaler Kredite sind rund 840 Milliarden Dollar vorgesehen. Man hofft mit dieser Maßnahme auch zur Stabilisierung des Wirtschaftswachstums beitragen zu können und das Fünf-Prozent-Ziel in diesem Jahr noch zu erreichen. Börsianer reagierten verhalten auf die Ankündigung. Die Futures auf chinesische Aktien fielen im nachbörslichen Handel um über fünf Prozent. An den Ölbörsen halten sich hartnäckig Zweifel, mit den Maßnahmen das schwache Nachfragewachstum tatsächlich zu beleben. Erschwerend kommt hinzu, dass die Handelsbeziehungen zwischen China und den USA unter dem neu gewählten Altpräsidenten weiter belastet werden könnten.
Der Wirbelsturm, der am Freitag von Kategorie drei auf zwei herabgestuft wurde, hat sich über das Wochenende zu einem Tiefdruckgebiet abgeschwächt. Laut dem National Hurricane Center könnte er jedoch weiterhin für gefährliche Brandung und Strömungen an Teilen der US-Golfküste sorgen. Die Öl- und Gasproduktion im Golf von Mexiko war aus Sicherheitsgründen stark eingeschränkt. Am Wochenende waren rund 28 Prozent der Öl- und etwa 17 Prozent der Erdgasproduktion abgeschaltet. Da der Sturm mit verminderter Stärke auf die Offshore-Anlagen traft, werden keine größeren Schäden an der Infrastruktur erwartet. Die betroffenen Unternehmen sollten die Förderung zügig wieder aufnehmen. Shell und Chevron haben bereits einige Mitarbeiter zurück auf die Plattformen gebracht. Das Ergebnis der Unterbrechung wird in den Bestandsdaten kommender Wochenberichte über die US-Öllager sichtbar werden.
Die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine fanden in der letzten Woche wenig Interesse. Das wird vermutlich nicht so bleiben. Wenn sie auf die Agenda der Ölbörsen zurückkehren, werden sie erneut eine bullische Rolle übernehmen. Da nach wie vor die Erwartung einer Überversorgung des Ölmarkts in naher Zukunft im Raum steht, ist der neutralisierende Impuls schon bekannt. Es bleibt zu hoffen, dass er tatsächlich funktionieren wird.
Heute Morgen starten die Ölnotierungen auf dem Schlussniveau des Freitagshandels in die neue Woche. Der Tag wird ohne das Zutun der Wall Street Broker über die Bühne gehen. Die US-Börsen bleiben geschlossen. Es ist Veterans Day. Ob das den Preisen innewohnende Abwärtspotenzial trotzdem zu Tage treten kann, wird sich zeigen.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 69,86 Dollar und das Barrel Brent zu 73,45 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 666,75 Dollar. Der US-Dollar kostet aktuell 0,9358 Euro. Damit kostet der Euro 1,0682 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise zeigen keine Abwärtsregung, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Das könnte durchaus anders sein. Gleichwohl geht es angesichts der internationalen Vorgaben in Ordnung. Was nicht ist, kann noch werden. Eine Veränderung der Lage der Trendkanäle steht heute allerdings nicht auf dem Programm. Im kurzfristigen Bereich weist der Trend leicht aufwärts. In den mittel- und langfristigen Zeitansichten zeigen die Kanäle abwärts. Daher könnten die Träume von fallenden Preisen im Verlauf der nächsten Wochen und Monate Realität werden.
Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt verläuft jahreszeitgemäß. Richtig belebt ist indes die Hoffnung auf günstigere Preise. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf dem Grenzwert zum hohen Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.
Das mathematische Tiefpreis-System zeigt im Südwesten der Republik ein Kaufsignal an.
Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Wer Sicherheit will, kauft zum gegenwärtigen Preis. Wer hinreichend Heizöl im Tank hat, sollte die Spekulation auf tiefere Preise riskieren.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil