Internationaler Markt
Die hohe Inflation in den USA geht langsamer zurück als erhofft. Die Nachricht sorgte an den Ölbörsen gestern für Abwärtsdynamik. Die grundsätzliche Kursbewegung der Ölfutures, die seit Juni abwärtsgerichtet ist, setzt sich damit zunächst fort. Mit Spannung warten die Marktteilnehmer heute auf die US-Ölbestandsdaten.
Die Inflation in den USA sinkt auf 8,3 Prozent. Analysten hatten mit einer niedrigeren Rate von 8,1 Prozent gerechnet. Die Rezessionsängste nehmen wieder zu, da die bisherigen massiven Leitzinserhöhungen der US-Notenbank Fed die Teuerungsrate weniger dämpfen konnten als erwartet. Analysten gehen jetzt davon aus, dass die Fed ihren aggressiven Zinskurs in den kommenden Monaten beibehalten wird, mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die Konjunktur und die Ölnachfrage.
Während die Inflationszahlen aus den USA an den Ölbörsen gestern für Turbulenzen sorgten, hinterließ der OPEC-Monatsreport bislang keine Spuren. Die OPEC hat ihre Prognosen zur Ölnachfrage für dieses und das kommende Jahr nahezu gleich belassen. Die Allianz wichtiger Förderländer geht weiterhin von einer recht robusten Nachfrage aus. Dabei sieht sie durchaus auch eine Rezessionsgefahr, erwartet jedoch, dass der Umstieg von Gas auf den Energieträger Öl einen Ausgleich schaffen wird.
Der Wochenbericht des Branchenverbandes API meldete in der vergangenen Nacht stark gestiegene US-Rohölbestände und fällt damit preisdämpfend aus. Die landesweiten Rohölvorräte sollen um 6 Millionen Barrel zugelegt haben. Es bleibt abzuwarten, ob die Nachfrage so deutlich nachließ oder vor allem die Freigabe von strategischen Ölreserven, die derzeit täglich 1 Million Barrel zusätzlich auf den US-Markt spült, Auslöser dafür ist. Hintergründe und Details werden dem DOE-Bericht zu entnehmen sein. Die Trader warten deshalb für die weitere Markteinschätzung gespannt auf die offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) heute Nachmittag.
Auch wenn die preisdämpfenden Impulse auf Grund von Nachfragesorgen erneut in den Vordergrund getreten sind, bleiben preisstützende Faktoren eng im Blickfeld. Neue Unsicherheit auf der Angebotsseite droht durch militärische Auseinandersetzung zwischen Armenien und Aserbaidschan, da bei einer Ausweitung der Kampfhandlungen wichtige Ölpipelines beschädigt werden könnten. Zudem droht der Taifun Muifa die chinesische Metropolregion Shanghai stillzulegen und das wirtschaftliche Leben nach den Covid-Einschränkungen erneut in Mitleidenschaft zu ziehen.
Nach dem Preisrutsch von gestern konnten die Ölnotierungen inzwischen einen Teil des Abgangs wettmachen. Gasöl hingegen erholt sich deutlich langsamer.
Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 87,49 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 93,26 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 1.012,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 1,0000 Euro. Damit ist der Euro 1,0000 Dollar wert. Das Währungspaar erreicht damit erneut Parität.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise bewegen sich heute Morgen abwärts, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Der gestrige Preisrückgang am internationalen Markt wird hierzulande spürbar. Vor allem Gasöl, das Vorprodukt von Heizöl, wurde günstiger.
Heizöl kostet am Mittwochmorgen im Bundesdurchschnitt 157,10 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Nach wie vor verhindert eine angespannte Versorgungslage im Binnenland deutlichere Preisrücksetzer.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft unter den Verbrauchern, die sich auf der esyoil-Plattform nach Preisen erkundigen. Gleichzeitig hoffen wieder mehr Heizölkunden auf einen Preisnachlass in naher Zukunft und dürften daher auf Beobachterposition sein. In der Lesereinschätzung erwarten 76 Prozent künftig sinkende Preise.
Das mathematische Tiefpreis-System zeigt im Westen Deutschlands in der Region Düsseldorf ein Kaufsignal.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer seinen Tank zeitnah füllen muss, kann mit einer Teilbestellung etwas für die eigene Versorgungssicherheit tun und gleichzeitig das Preisrisiko aufteilen.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil