Internationaler Markt
Wildentschlossene Finanzjongleure nutzten gestern die Gunst des günstigen Moments. Sie erzeugten mit ihren bullischen Käufen in einer fallenden Börsenphase eine Preisdynamik, die die Finanzherde mitriss. Am Ende des Tages standen die Notierungen rund fünf Prozent höher als zu Beginn. Im Verlauf der Rallye wurden die Bedenken der letzten Tage weggefegt. Ob Delta-Variante des Corona-Virus, Nachfrageentwicklung im Ölmarkt oder ein möglicher Wechsel der Geldpolitik, alles wurde in Zeichen für eine positive Wirtschaftsentwicklung umgedeutet.
Die Information, dass China mittlerweile infektionsfrei ist, lässt die aktuell dominante Variante des Corona-Virus beherrschbar erscheinen. Die gravierende Schwächung der Wirtschaft durch Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, die die Infektionsfreiheit erst ermöglicht, wurde ausgeblendet. Die staatlichen Maßnahmen sind nicht beendet. Gleichwohl wird Chinas Infektionsfreiheit als Garant für eine wachsende Ölnachfrage gesehen. Für Länder, die nicht in der Lage sind, so rigide Bewegungseinschränkungen wie in China durchzusetzen, liegt die Hoffnung in einer Belebung der Impfkampagnen. Die nun vollständig erteilte Zulassung für den Impfstoff von Biontech-Pfizer durch US-Behörden beflügelt diese Hoffnung.
Aussagen zu einer neuen Geldpolitik der US-Notenbank im Verlauf der Woche können die aktuelle Börsenstimmung durchaus wieder eintrüben. Der bullischen Stimmung in Öl engagierter Finanzjongleure drohen mit der überraschenden Ankündigung, einen Teil der US-Ölreserven für den Markt freizugeben, ebenfalls Risse. Zudem gibt es Zeichen einer Erholung der US-Schieferölindustrie. Damit sind preistreibenden Knappheitsphantasien zur Ölversorgung Grenzen aufgezeigt.
Die nächsten Tage und Wochen können noch einige Stimmungswechsel bieten. Wirklich Großes für den Ölmarkt ist davon nicht zu erwarten. Das begrenzte Auf und Ab wird sich vermutlich in der Art der letzten Wochen fortsetzen. Es wies immerhin einen leichten Abwärtstrend auf.
Heute Morgen tendieren die Ölbörsen weiter aufwärts. Von der gestrigen Steigerungsrate sind sie allerdings weit entfernt. Zur Stunde bewegen sich die Notierungen sogar seitwärts.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 65,78 Dollar und das Barrel Brent zu 68,99 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 570,75 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8516 Euro. Damit kostet der Euro 1,1710 Dollar.
Nationaler Markt
Im gestrigen Tagesverlauf stiegen die Heizölpreise kräftig. Heute Morgen wurde noch eine Schippe draufgelegt, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Der gerade installierte Abwärtstrend im kurzfristigen Zeitbereich steht schon unter Beschuss. Dieser Umstand verdeutlicht die Volatilität des aktuellen Ölmarkts. Preisprognosen sind darin ein Lotteriespiel mit geringem Nutzwert.
Der Binnenmarkt für Heizöl ist sehr belebt. Heizölbestellungen kommen flott herein. Die Hoffnung auf fallende Preise ist rückläufig. Sie ist in diesem Jahr von hohen Stimmungsschwankungen geprägt. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem guten Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Trendkanäle für die Heizölpreisentwicklung geben Grund für etwas Preiszuversicht. Im sehr kurzen Zeitbereich liegt mittlerweile ein Abwärtstrend vor. In der etwas längeren Ansicht kommt das Ringen um die zukünftige Richtung der Preisentwicklung zum Ausdruck. Die Jahresansicht behält ihren schwachen Aufwärtstrend bei. Die langen Zeitbereiche verharren in Abwärtstrends. Sie werden allerdings Jahr für Jahr durch die Erhöhung der CO2-Steuer vom reinen Marktgeschehen entkoppelt.
Das mathematische Tiefpreissystem gibt in vielen Regionen der Republik Kaufsignale.
Unser Satz für alle Unentschlossenen lautet: Zu diesen Preisen kann man kaufen.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen. Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil