Internationaler Markt
Die Ölpreise konnten ihre am Montag markierten Langzeithochs in dieser Woche nicht halten. Nachdem sie bereits zur Wochenmitte unter Druck geraten waren, legten sie gestern noch einmal den Rückwärtsgang ein. Allerdings rangen Bären und Bullen im Tagesverlauf gewaltig miteinander. Unter dem Strich ergab sich eine moderate Abwärtskorrektur nach der Preisrallye der letzten Wochen.
Finanzjongleure nahmen Gewinne mit, und handfeste bärische Impulse übten Druck auf die Ölfutures aus. Dazu zählten die vom US-Energieministerium gemeldeten landesweit gestiegenen Rohölbestände ebenso wie nachgebende Gaspreise. Mit der Anweisung von Russlands Präsident Putin, das Unternehmen Gazprom solle seine Gasspeicher in Europa auffüllen, entspannt sich die Lage auf dem Gasmarkt. Das ließ mit den Gas- auch die Ölpreise sinken. Wegen der Knappheit an Erdgas hatte sich Gas zuletzt extrem verteuert. Der Umstieg vieler Abnehmer von Gas auf das im Vergleich noch günstigere Rohöl hatte die auch hier knappe Angebotslage verschärft und zur Preisrallye in den vergangenen Wochen geführt. Jetzt kündigt sich also eine Verbesserung der Lage an. Wenn die europäischen Gazprom-Lager im November gefüllt werden, ist das jedoch noch keine Lieferzusage und deshalb mit Vorsicht zu genießen.
Doch den bärischen Impulsen stehen bullische gegenüber: Temporäre Produktions- und Exportausfälle in Libyen und Nigeria gaben den Futures Auftrieb. Sehr niedrige Rohölbestände im Zentrallager Cushing stützen vor allem das US-amerikanische WTI weiterhin. Die vom US-Energieministerium am Donnerstag gemeldeten Daten zeigen, dass sich die Lagerbestände in der vergangenen Woche dem Minimum der operativen Kapazitätsgrenze rasant angenähert haben. Das weist weiterhin auf eine angespannte Versorgungslage in den USA hin.
Zudem kürzt die OPEC+ noch immer, um eine Überversorgung zu verhindern. Die schrittweise Erhöhung der Produktion wird in der nächsten Woche erneut Thema beim monatlichen Treffen sein. Kaum einer erwartete bislang, dass die Allianz ihre Fördermengen um mehr als die geplanten 400.000 Barrel täglich erhöhen wird. Allerdings geht das technische Gremium der Allianz inzwischen davon aus, dass sich das Angebotsdefizit im 4. Quartal weiter verschärft. Könnte das doch noch zu einem Umdenken führen?
Die Notierungen an den Ölbörsen bewegen sich heute Morgen in enger Spanne und tendieren zunächst seitwärts.
Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 82,89 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 84,43 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 722,50 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8567 Euro. Damit ist der Euro 1,1670 Dollar wert.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise ziehen leicht an, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Heizöl kostet im Bundesdurchschnitt rund 88,90 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Der Preisoptimismus ist verhalten. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwarten 67 Prozent künftig sinkende Preise.
Die Heizölpreise bewegen sich im aufwärtsgerichteten Trendkanal der 3-Monatsansicht seitwärts und versprühen damit etwas Hoffnung. Ansonsten bleiben die Preistrends jedoch ernüchternd.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Jede Verschnaufpause im Preisanstieg und jeder kleine Abgang sind derzeit Kaufgelegenheiten für alle, die einen Tank zu füllen haben. Deutlich sinkende Preise sind in der aktuellen Marktlage unwahrscheinlich. Darauf zu spekulieren, ist riskant.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Quelle: esyoil