Internationaler Ölmarkt
Die Ölpreise gaben gestern unter starkem Auf und Ab leicht nach. Brent-Rohöl rutschte dabei zeitweise unter die 80-Dollar-Marke. Dennoch bleiben die Preise im Vergleich zu den letzten Wochen auf erhöhtem Niveau.
Das neue US-Sanktionspaket gegen Russland lässt die Marktteilnehmer wieder sorgenvoller auf eine mögliche Verknappung des globalen Ölangebots schauen und hatte die Preisrallye zum Wochenwechsel ausgelöst. Gestern nahmen Meldungen, dass die russischen Ölexporte aktuell noch recht stabil laufen, etwas Druck vom Kessel und ermöglichten einen begrenzten Preisrücksetzer.
Nachdem das US-Energieministerium (EIA) im Dezember für 2025 noch ein leichtes Angebotsdefizit in der weltweiten Ölversorgung prognostiziert hatte, schätzt es die Lage im gerade veröffentlichen Monatsbericht wieder entspannter ein. Die EIA geht inzwischen von einem Angebotsüberschuss von 0,3 Millionen Barrel täglich (B/T) aus. Allerdings sind die neusten US-Sanktionen gegen russische Ölexporte – die als die strengsten seit 2022 gelten – noch nicht eingeflossen. Damit fehlt im EIA-Monatsbericht ein wichtiger Faktor, den sich die Trader für mehr Klarheit gewünscht hätten. Ob diese durch die beiden anderen Januar-Marktberichte der Internationalen Energieagentur und der OPEC, ist zu bezweifeln. Dennoch werden sie heute mit Interesse erwartet.
Auch das Rätseln um die künftige Energie- und Handelspolitik der künftigen Trump-Regierung dürfte weiter Unsicherheit in den Markt bringen. Das Thema russische Ölexporte bleibt wichtig für die Trader. Einige EU-Länder wollen den bislang bei 60 Euro je Barrel festgesetzten Preisdeckel für russisches Öl senken. Auch die NATO hat Schattenflotte von Öltankern jetzt im Blick. Zwar ist der Hintergrund – Zerstörung von Seekabeln in der Ostsee – ein anderer, doch Festsetzung einzelner Schiffe kann auch zu Ausfällen oder Verzögerungen führen.
Heute Nachmittag stehen neben den US-Inflationszahlen auch die wöchentlichen Ölbestandsdaten aus den USA an. Das lenkt die Aufmerksamkeit auf die Nachfrageseite. Der Tag dürfte somit von neuen Einschätzungsversuchen geprägt sein.
Last but not least scheint eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas greifbar. Kommt die Einigung, könnte das die Ölpreise etwas entspannen. Obwohl die Ölversorgung durch den Krieg nicht eingeschränkt war, würde damit ein Risikofaktor schmelzen, der die Preise immer wieder gestützt hatte.
Nach der gestrigen Preiskorrektur, starten die Notierungen an den Ölbörsen heute Morgen unter starken Schwankungen. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate) steht aktuell bei 77,90 Dollar. Brent kostet 80,24 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 747,50 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9697 Euro. Damit ist der Euro für 1,0310 Dollar zu haben.
Nationaler Ölmarkt
Die Heizölpreise korrigieren etwas abwärts und folgen damit dem gestrigen Preisrücksetzer am internationalen Ölmarkt. Eine Garantie für weiter sinkende Preise gibt es nicht. Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen Durchschnittspreis von rund 102,25 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).
An den Ölbörsen führen Unsicherheiten heute früh zu Preisschwankungen. Dazu zählen der Macht- und Politikwechsel in den USA und neue Sanktionen gegen Ölexporte. Heute kommen wichtige Konjunkturdaten und Ölmarktberichte hinzu.
Heizölkunden verhalten sich abwartend. Ihre Hoffnung auf einen Preisrückgang ist vergleichsweise niedrig ausgeprägt. Ein Drittel der Befragten erwarten in der tagesaktuellen Lesereinschätzung künftig steigende Preise. Das ist eine recht hohe Zahl, der ansonsten überwiegend optimistisch eingestellten Kunden. Das Schwarm-O-Meterfür Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer jetzt Heizöl braucht, kann eine Teilmenge bestellen. Es lohnt sich, die Preisentwicklung längerfristig im Blick zu behalten.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil