Internationaler Markt
Ein Hauch von Impfeuphorie steckt noch im Ölmarkt. Sie hält die Preise hoch oder besser gesagt, sie schützt die Preise vor einem Absturz. Die reale Corona-Lage vieler Länder ist ernüchternd bis beängstigend. Die Fallzahlen sind hoch, der Winter ist noch lang und das Familienzusammenführungsfest Weihnachten steht vor der Tür. Es gibt vielerorts kaum eine andere Möglichkeit, als das öffentliche und in Teilen das private Leben auf Eis zu legen, wenn man die Übersterblichkeit nicht aus dem Ruder laufen lassen will.
Es wird also nicht ins Büro gefahren, heimgekehrt oder in den Urlaub geflogen. Selbst das Konsumieren, so es denn offline erfolgt, wird gebremst. Diese Aussichten dämpfen die Nachfrage nach Öl und anderen Energieträgern. Sobald der erwartete Nachfragerückgang in die Zahlenwelt des Ölmarkts eindringt, werden die Preise purzeln.
Der Abgang wird sicher nicht so stark ausfallen wie im Frühjahr. Das verhindert China im Alleingang. Dort laufen Wirtschaft und Ölnachfrage prächtig. Die November-Exporte übertrafen das Vorjahr um mehr als 20 Prozent. Zum Jahresende wird die Volkswirtschaft um zwei Prozent gewachsen sein, es könnten sogar sechs Prozent werden. Vergleichbares hat keine andere Wirtschaftsmacht zu bieten.
Ein weiteres Mittel gegen den Abgang der Ölpreise wäre das lange diskutierte US-Hilfspaket im Umfang von rund einer Billion US-Dollar. Nachfragewirksam würde es zwar nicht wirken, aber stimmungsaufhellend wie vor Wochen die Impfstoffankündigungen. Gute Stimmung sorgt an den Börsen schließlich für gute Preise, zumindest aus Sicht der Ölproduzenten. Um das Paket wird im Senat gehauen und gestochen. Ein Ende der Auseinandersetzung ist nicht in Sicht.
Über Impfungen wird vermutlich kein Preisanstieg mehr zu bekommen sein. Das Thema ist an den Börsen durch. Preiswirksamkeit kann nun nur noch eine reale Immunisierung hervorbringen.
An den Ölbörsen geben die Notierungen heute Morgen wieder ein wenig nach. Das passt recht gut ins erwartete Bild.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 45,47 Dollar und das Barrel Brent zu 48,47 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 398,00 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8263 Euro. Damit kostet der Euro 1,2098 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise steigen, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Das passt nicht zu den Vorgaben der internationalen Börsen. Nun wird die deutsche CO2-Steuer eingepreist, weil kaum noch Lieferungen in diesem Jahr möglich sind. Im Durchschnitt enthält der Literpreis jetzt, Stand heute 9:00 Uhr, eineinhalb von acht Cent zu erwartender Teuerung. Der große Rest wird in den kommenden Tagen folgen.
Der Binnenmarkt für Heizöl wird mit der CO2-Einpreisung ruhiger werden. Beobachter haben kaum noch eine Chance, in diesen Tagen günstig ordern zu können. Ihre Hoffnung auf bessere Preise müssen sie auf nächstes Jahr vertagen. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem schwachen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Heizölpreistrends haben den freundlichen Eindruck zukünftig günstigerer Preise verloren. Stark ist ein solcher Eindruck nur noch in den längerfristigen Zeitbereichen. Wichtiger als die Trendentwicklung ist in diesen Tagen allerdings das Wissen um den Preisanstieg durch die Einführung der CO2-Steuer. Er wird nicht wie angekündigt als reines Tagesereignis eintreten, sondern sich über einige Tage erstrecken. Es handelt sich dabei um einem nicht markttrendkonformen Sondereffekt.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Angesichts der bevorstehenden Steuerhöhung ist ein Kauf immer sinnvoll, wenn die Lieferung noch in diesem Jahr erfolgt.
Erläuterung: Wir weisen darauf hin, dass fossile Energieträger ab dem 1.1.2021 mit einem CO2-Aufschlag belegt werden. Für Heizöl beträgt er gut 8 Cent pro Liter. Darüber hinaus wird die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent angehoben. Insgesamt ist eine Preiserhöhung von 9 Cent pro Liter zu erwarten. Für eine 3.000 Liter Bestellung ergibt sich ein Mehrpreis von 270 Euro. Planen Sie also Ihren Heizölkauf vorausschauend und behalten Sie die Lieferfristen im Blick! Für Lieferungen bis zum 31. Dezember 2020 entfallen CO2-Aufschlag und Mehrwertsteuererhöhung
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil