Internationaler Markt
Die Bären ließen auch gestern nicht locker. Immer mehr Kommentatoren schlagen sich ins Lager der Konjunkturpessimisten. Sie sehen die Weltwirtschaft schon in einer Rezession. Parallel dazu sinken die Erwartungen an das Wachstum der Ölnachfrage im laufenden Jahr: Anfang 2019 wurde noch ein Zuwachs von 1,4 Mio. Barrel pro Tag vorhergesagt. Im Moment bewegt sich der Marktkonsens auf nur noch +0,9 Mio. Barrel pro Tag zu.
Andererseits sind diese massiven Korrekturen binnen weniger Monate ein Warnsignal an alle Ölkäufer: Auch die großen Forschungsinstitute und Banken fahren nur auf Sicht. Schon in ein paar Monaten kann die Ölwelt wieder ganz anders aussehen.
Doch gestern war davon nichts zu sehen: Die Preise rutschten bereits vor der Veröffentlichung der wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten am Nachmittag. Als das Energieminsterium (DOE) dann wider Erwarten nicht einen erneuten Lagerabbau, sondern einen recht kräftigen Aufbau bei Rohöl und Produkten meldete, schien das zunächst den Preisverfall zu beschleunigen. Brent-Rohöl sank bis auf 56 Dollar je Barrel.
Hier die Bestandsveränderungen in der Übersicht:
Rohöl: -3,4 Mio. Barrel (API) bzw. +2,4 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: +1,2 Mio. Barrel (API) bzw. +1,5 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: -1,1 Mio. Barrel (API) bzw. +4,4 Mio. Barrel (DOE)
Geschätzte Ölproduktion: 12,3 Mio. Barrel pro Tag
Doch die Ölpreise erholten sich schon nach wenigen Minuten. Das lag zum einen daran, dass der Lageraufbau weitgehend durch höhere Importe und schwächere Exporte erklärt werden kann. Die Ölproduktion der USA stagniert hingegen seit Monaten.
Die ausbleibende Preisreaktion ist aber auch ein Zeichen dafür, dass sich die Talfahrt der Ölpreise dem Ende nähern könnte. Viele, die verkaufen wollen, haben offenbar schon verkauft. Deshalb haben auch schlechte Nachrichten kaum noch eine Wirkung.
Kein Wunder also, dass sich die Ölpreise über Nacht etwas erholen konnten und etwa die Hälfte der gestrigen Verluste wettmachten. Auch die Nachrichtenlage ist eher preistreibend: Rohölpreise unter 60 Dollar je Barrel rufen das OPEC-Kartell auf den Plan. Zusätzliche Förderkürzungen werden anscheinend diskutiert, aber ein Beschluss ist wohl noch in weiter Ferne.
Heute morgen steht die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) bei 52,61 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 57,63 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 543,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8917 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1209 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise fallen heute Morgen auf den niedrigsten Stand seit dem Frühjahr 2018, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Der landesweite Durchschnittspreis steht bei nur noch 61-62 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Hier und da fällt er sogar unter die Marke von 60 Euro.
Auch die Preisspreizung zwischen den Großstädten bleibt moderat. Die Rheinpegel sind stabil und die Rheinfrachten fallen eher. Der Westen und Südwesten kann sich vorerst entspannen.
Die attraktiven Preise haben den Markt aufgeweckt. Es wird massiv bestellt. Wer sich bislang zurückgehalten hat, nutzt nun die Gunst der Stunde. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, sagt auch für die nächsten Tage eine hohe Kaufbereitschaft voraus.
Dazu passt ein ausgeprägter Preisoptimismus: Neun von zehn Kunden rechnen mit weiter fallenden Heizölpreisen. Das ist ein vergleichsweise sehr hoher Wert.
Das mathematische Tiefpreis-System zeigt für alle erfassten Regionen außer Karlsruhe ein Kaufsignal an.
Die Preischarts für Heizöl passen dazu. Kurz- und mittelfristig fallen die Preiskorridore. In der langen Frist gibt es zwar einen Aufwärtstrend, aber die aktuellen Preise befinden sich am unteren Rand.
Was tun? Bei Preisen, die 10 Prozent unter dem Vorjahr liegen, kann man nicht viel falsch machen.
Wer demnächst kaufen muss, sollte die günstige Kaufgelegenheit nutzen. Wer noch Zeit hat, kann auch jetzt noch auf die bärische Stimmung im Ölmarkt setzen und abwarten. Allerdings ist nun Vorsicht geboten, denn eine Preiswende nach oben liegt in der Luft.
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Quelle: esyoil