Internationaler Markt
Der steile Fall der Ölpreise stoppte gestern, zumindest vorläufig. Brent-Rohöl blieb zwischen 57 und 58 Dollar je Barrel. Das kam nicht ganz unerwartet: Die recht gleichgültige Reaktion auf die steigenden Ölbestände in den USA deutete schon am Mittwoch an, dass der bärische Trend erschöpft und vielleicht sogar überzogen war. Immerhin haben die internationalen Rohölpreise seit April an die 20 Prozent an Wert verloren.
Was nun aber fehlt, ist eine „Story“, die den Tradern einen Grund geben könnte, wieder auf steigende Ölpreise zu setzen.
Saudi-Arabien versichert nun fast täglich, dass seine Ölexporte unter 7 Mio. Barrel pro Tag bleiben werden. Die OPEC+ Gruppe insgesamt, also OPEC plus Alliierte wie Russland, produzierte im Juli auf dem niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Aber das reicht offenbar nicht.
Riad will seine Kartellkomplizen daher bis zum nächsten Treffen am 12. September davon überzeugen, noch mehr Öl vom Markt zu nehmen. Die Emirate (VAE) wollen mitmachen, aber die meisten anderen Ländern – darunter Russland, Irak und Nigeria – wirken wenig begeistert.
Das kann man ihnen nicht verdenken, denn bislang führte die Produktionsbeschränkung lediglich dazu, dass amerikanisches Schieferöl ihre Marktanteile übernahm. Das Kartell hat die Wahl zwischen zwei Übeln: Höhere Marktanteile bei noch niedrigeren Preisen oder schrumpfende Marktanteile bei eventuell steigenden Preisen.
Auch vom IEA-Monatsbericht, der am heutigen Vormittag veröffentlicht wird, erwartet der Markt keine Impulse. Es wird erwartet, dass die Energiebehörde der Industrieländer das geschätzte Nachfragewachstum für 2019 und vielleicht auch 2020 auf 1,0 Mio. Barrel pro Tag reduziert und auch die Preiserwartungen zurücknimmt.
Eine Trendwende bei Brent & Co. ist also nicht in Sicht. Noch immer lenken die Rezessionssorgen und der Handelskonflikt zwischen den USA und China das Denken. Solange sich das nicht ändert, erscheint ein kräftiger Anstieg der Ölpreise in weiter Ferne.
Heute Morgen startet der europäische Ölmarkt mit ähnlichen Preisen wie gestern Vormittag. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 52,57 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 57,40 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 543,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8931 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1196 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise bleiben heute den zweiten Tag auf dem Niveau des Jahrestiefs, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Der landesweite Durchschnittspreis verharrt bei 61-62 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Der Norden und Nordosten rutschen bereits unter die 60-Euro-Marke. Selbst der Süden hält sich unter 65 Euro je 100 Liter.
Eine enorme Kaufwelle überrollt derzeit den Markt. Eine Stimmung wie beim Sommerschlussverkauf lockt nun auch die letzten Zweifler und Schäppchenjäger zum Bestellformular. Das mathematische Tiefpreis-System gibt jetzt für alle erfassten Regionen ein Kaufsignal aus.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, erwartet auch in den kommenden Tagen eine hohe Kaufbereitschaft.
Der Preisoptimismus ist ungebrochen: Sechs von sieben Kunden rechnen mit weiter fallenden Heizölpreisen. Das ist zwar etwas weniger als gestern, aber immer noch ein vergleichsweise hoher Wert.
Die Preischarts für Heizöl stoßen in dasselbe Horn: In der kurzen und mittleren Frist seit Jahresbeginn erkennt man einen stabil fallenden Preiskorridor. Allerdings mahnen nach wie vor die langfristigen Preiskanäle zur Vorsicht: Seit dem Jahresstart 2016 steigen die Heizölpreise an.
Was tun? Die Stimmung im internationalen Rohölmarkt ist weiter bärisch, aber der Preissturz der letzten Wochen hat viel davon bereits eingepreist. Wer ohnehin demnächst Heizöl ordern will oder muss, sollte jetzt das niedrige Preisniveau nutzen.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil