Internationaler Markt
Der Ölmarkt startet verhalten in die neue Woche. Im asiatischen Handel sind die Ölpreise über Nacht gefallen, was nun in Europa auf die Stimmung drückt.
Nachdem Brent & Co. in der letzten Woche neue Jahreshöchstände erreicht haben, rivalisieren zwei Interpretationen: Ist der Weg Richtung 80 Dollar je Barrel frei, wie es sich die Kämmerer der Ölexporteure wünschen und wie es auch die Charttechnik nahelegt? Wenn Washington demnächst neue Sanktionen gegen den Iran verhängen sollte, hätten die Trader in der Tat ein neues bullisches Szenario, das den Preisen Auftrieb geben könnte.
Aber bis es so weit ist, kann es noch einige Wochen dauern. Im Moment fehlt dem Markt ein neuer Fluchtpunkt für zusätzliche spekulative Käufe. Die Luftschläge gegen Syrien scheinen politisch folgenlos zu bleiben und fielen moderater aus als zunächst befürchtet. Jetzt fehlt eine neue „Story“, die zusätzliche Preisphantasie erzeugt.
Daher schieben sich wieder fundamentale Daten aus dem Ölmarkt in den Vordergrund. Am Freitag wurde aus den USA gemeldet, dass die Zahl der aktiven Bohranlagen (Rigs) in der letzten Woche um sieben Rigs zugelegt hat. Aktuell wird mit 815 Anlagen gleichzeitig in den USA gebohrt. So viele waren es zuletzt im März 2015. Die Schieferölschwemme läuft also weiter.
Ebenfalls am Freitag wurden die neuen Spekulationszahlen für die Ölbörsen (WTI) veröffentlicht. Es wurden nur wenige bullische Wetten abgebaut. Weiterhin spekulieren die Fonds netto mit über 1 Millarde Barrel auf steigende Preise für die Rohölsorten Brent und WTI.
Der Trend nährt aber noch immer den Trend: Aus der Ferne der Londoner oder New Yorker Büros ist die Lage im Nahen Osten unübersichtlich genug. Solange die Ölpreise steigen, aus welchen Gründen auch immer, bleiben die Spekulanten an Bord. Die globale Ölnachfrage bleibt stark, die Zahl der Krisenherde nimmt nicht ab. Also keine Entwarnung für die deutschen Heizölkäufer!
Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) gibt heute Morgen auf 66,48 Dollar je Barrel nach. Brent-Rohöl gibt ebenfalls auf 71,50 US-Dollar je Barrel ab. Gasöl tendiert bei 635,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar liegt praktisch unverändert bei 0,8108 Euro. Damit kostet der Euro 1,2331 Dollar.
Nationaler Markt
Das nervöse politische Umfeld hält die Heizölpreise in der Nähe des Jahreshochs, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Je nach Region müssen 63-65 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3000 Liter) gezahlt werden. Das entspricht dem Preisniveau des Jahres 2015.
Der Binnenmarkt für Heizöl ist wie üblich um diese Jahreszeit wenig aktiv. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt nur eine mittlere Kaufbereitschaft der Interessenten für die nächsten Tage. Der Preispessimismus ist zudem stark ausgeprägt. Knapp 40% der Kaufinteressenten rechnen mit weiter steigenden Heizölpreisen.
Die kurz- und mittelfristigen Preischarts für Heizöl zeigen nach wie vor einen klaren Aufwärtstrend. Man muss schon die hohen Preise aus den Jahren vor 2014 in den Blick nehmen, um einen Abwärtstrend zu konstruieren. Die aktuelle Stabilisierung der Preise auf dem neuen Jahreshoch ist ein weiteres bedenkliches Preissignal.
Was tun? Die Preisrisiken sind unübersehbar. Wer im Winter zu lange gewartet hat und vor einem leeren Tank sitzt, könnte seinen Bedarf zumindest mit einer Teilmenge (1.000 bis 1.500 Liter) decken. So bleibt die Chance erhalten, einen möglichen Preisrückgang später im Jahr zu nutzen, aber auch die Freiheit, auf einen weiteren Preissprung nicht mehr reagieren zu müssen.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil