Im vergangenen Jahr konnten sich viele Haushalte über gesunkene Energiekosten freuen. Vergleichsweise günstig war Wärme in ölbeheizten Gebäuden zu bekommen. Während der Erdgaspreis im Jahresmittel nur ein Prozent geringer ausfiel als im Vorjahr, sank der Ölpreis im Jahresmittel-Vergleich zum Vorjahr mit 28 Prozent deutlich. Und auch im Fünf-Jahres-Vergleich schneidet die Ölheizung gut ab.

Wer in den vergangenen fünf Jahren jeweils 3.000 Liter Heizöl verbrauchte, um damit sein Haus zu erwärmen, zahlte dafür durchschnittlich 1.771 Euro pro Jahr. Für eine vergleichbare Menge Erdgas wurden jährlich etwa 2.061 Euro fällig. Das zeigt eine Auswertung des Instituts für Wärme und Mobilität (IWO) auf Grundlage von Daten der Fachzeitschrift „Brennstoffspiegel“. Heizöl ist damit auch im Fünf-Jahres-Vergleich noch immer günstiger als Erdgas und Fernwärme. 2020 kostete eine Kilowattstunde Erdgas durchschnittlich 6,23 Cent. Eine Kilowattstunde Heizöl hingegen war schon für 4,66 Cent zu haben.

Die durchschnittlichen Energiekosten pro Jahr von 2016 bis 2020: 1.771 Euro kosteten Ölheizer 3.000 Liter Heizöl im Jahr, am teuersten war in diesem Vergleich die vergleichbare Energiemenge Fernwärme mit 2.405 Euro. Grafik: IWO

 

Für das laufende Jahr werden auf fossile Energieträger zusätzlich CO2-Preise erhoben. Das gilt sowohl für Benzin und Diesel als auch für Heizöl und Erdgas. Während für Erdgas rund 0,55 Cent pro Kilowattstunde mehr fällig werden, wird die Preissteigerung durch die CO2-Bepreisung bei Heizöl bei rund 8 Cent pro Liter liegen. Umgerechnet wird eine Kilowattstunde Wärme, die mit Heizöl erzeugt wird, rund 0,75 Cent teurer. Die Unterschiede sind also relativ gering und liegen beim Heizöl innerhalb der gewohnten Preisschwankungen.

Langfristig zahlt sich eine Modernisierung aus

Gegen steigende Heizkosten können Mieter und Hausbesitzer oft nur wenig unternehmen. Eine Variante ist, die Räume weniger zu erwärmen und dafür einen Pullover mehr anzuziehen. Gemütlich ist das aber nicht und in den meisten Fällen werden die Räume so beheizt, dass ein oder zwei Grad weniger auch gleich unangenehm auffallen. Daher sind Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, wie Dach- oder Außenwanddämmung oder eine Heizungsmodernisierung sinnvolle Lösungen. Vor allem, wenn es sich bei der vorhandenen Heizung bereits 20 Jahre oder älter ist, kann durch eine Modernisierung mit Brennwerttechnik schon viel erreicht werden.

Weitere Einsparungen bei den Energiekosten und vor allem in Sachen CO2-Preis können mit einer Hybridlösung erzielt werden: Wer zusätzlich auf erneuerbare Energien setzt und zum Beispiel mit einer Solaranlage auf dem Dach seine Heizung unterstützt, verbraucht noch weniger fossile Energie. Langfristig haben Ölheizungen mit neuen erneuerbaren und treibhausgasreduzierten Fuels eine klimaschonendere oder sogar klimaneutrale Perspektive. Schon heute wird grüneres Heizöl zum Beispiel in Baden-Württemberg, aber auch in zahlreichen, von IWO betreuten Modellprojekten eingesetzt. Diese „grünen“ Fuels können dem herkömmlichen Heizöl beigemischt werden und es langfristig komplett ersetzen.

Weitere Informationen zum Heizen mit flüssigen Brennstoffen gibt es auf www.zukunftsheizen.de.