Internationaler Markt
Die Ölpreise stiegen gestern den dritten Tag in Folge. Die Dynamik der Preiserholung nimmt allerdings ab. Noch immer wird Öl von der etwas entspannteren Stimmung auf den Aktien- und Anleihenmärkten mit nach oben gezogen. Aus dem Ölmarkt selbst gibt es keine neuen preistreibenden Impulse. Mit aktuell 73,5 Dollar je Barrel Rohöl fehlen daher noch immer 4 Dollar bis zum Jahreshoch aus der vorletzten Woche.
Der steile Preiseinbruch vom Montag gilt immer mehr als Überreaktion. Trotz der hohen Delta-Infektionszahlen setzt sich im Moment wieder die Meinung durch, dass der Ölmarkt unterversorgt bleibt. Die schrittweise steigenden Exportmengen des Ölkartells OPEC+ halten demnach höchstens mit der steigenden Ölnachfrage Schritt, ändern aber nicht die Gesamtlage. Das zeigen vor allem die fallenden Lagerbestände in den USA, die mittlerweile unter dem Niveau liegen, das vor der Pandemie gemessen wurde.
Jeden Monat kommen von den Kartellstaaten zusätzliche 400.000 Barrel pro Tag auf den Markt. Zu wenig, so die meisten Marktbeobachter. Im August könnten die weltweiten Vorräte erneut um 3-4 Mio. Barrel pro Tag schrumpfen. Die Nachfrage wird im Moment auf etwa 96 Mio. Barrel pro Tag geschätzt. Vor der Pandemie waren es 100 Mio. Barrel pro Tag.
Aber die grundsätzlich bullische Stimmung unter den Händlern wird immer wieder ausgebremst. Die Konjunkturdaten fielen gestern erneut recht schwach aus, vor allem die Daten zum Arbeitsmarkt in den USA. Doch das gilt lediglich als Verzögerung in einem breiten Konjunkturaufschwung. Mehr Sorgen bereiten die Infektionszahlen in den USA und einigen europäischen Ländern wie Großbritannien, Spanien oder den Niederlanden. Im Moment vertrauen die Märkte noch darauf, dass die hohen Impfquoten eine neue Welle von Lockdowns verhindern können, aber die Stimmung ist angeschlagen und könnte eines Tages kippen.
Am heutigen Morgen halten die Ölpreise das Niveau von gestern Abend. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 71,62 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 73,48 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 598,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8496 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1768 Dollar.
Nationaler Markt
Die Preisdelle im Heizölpreis wird immer flacher. Aktuell steigt das Preisniveau auf knapp 69 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter), so die Heizölpreis-Tendenz. Das Jahreshoch von 70 Euro ist also wieder in Sichtweite. Steigende internationale Rohölpreise, ein schwacher Euro und die Auftragsflut der letzten Tage sind dafür verantwortlich.
Der Markt hat sich parallel zu den steigenden Preisen abgekühlt. Die Bestellaktivität ist wieder auf einem durchschnittlichen Niveau. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Preisanfragen mit der Zahl der Bestellungen vergleicht, fiel auf die mittlere Stufe zurück. Die Kaufbereitschaft geht bei knapp 70 Euro je 100 Liter deutlich zurück.
Auch der Preisoptimismus ist schnell verflogen. Nur noch jede zweite Stimme rechnet in der täglichen Lesereinschätzung mit fallenden Heizölpreisen. Das könnte auch an den Preischarts liegen. Schon ein kurzer Blick zeigt, dass die Preiskurven wieder in die steigenden Preiskorridore zurückgekehrt sind. Eine Trendwende ist derzeit nicht in Sicht.
Was tun? Noch immer sind die Heizölpreise im Aufwärtstrend, auch wenn der Anstieg weniger dynamisch als in der ersten Jahreshälfte wirkt. Wer Risiken vermeiden will, sollte die nächste Preisdelle nutzen und nicht zu lange warten.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Klarstellung: Es gibt immer wieder Missverständnisse über die Zukunft der Ölheizung. Daher der Hinweis, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten wurde, auch nicht ab 2026. Ab diesem Stichjahr müssen neue Ölheizungen mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Quelle: esyoil