Internationaler Markt
Hurrikan Laura erreicht in diesen Stunden die Küste von Louisiana und Texas. Er gehört mittlerweile in die Kategorie 4-5 und könnte der stärkste Wirbelsturm werden, der jemals in dieser Region beobachtet wurde. Sturmfluten und Starkregen werden Gebiete bis weit ins Landesinnere unter Wasser setzen. Bislang fallen dadurch etwa 10 Prozent der Ölförderung und etwa 15% der Ölraffinerien aus. Der Tankerverkehr in der Region wurde gestoppt.
Doch der Ölpreis bleibt davon unbeeindruckt. Schon seit zwei Monaten verharrt er in der Nähe der Marke von 45 Dollar. So auch gestern und heute Morgen. Der Markt verlässt sich auf die hohen Lagerbestände und die schwache Ölnachfrage. Es wird also darauf ankommen, wie lange die Ölanlagen entlang der Golfküste ausfallen.
Eine Woche kann wohl problemlos verkraftet werden. Aber wenn die Fluten nur langsam zurückgehen und die Schäden größer als erwartet sein sollten, werden die Lagerbestände in manchen Landesteilen schnell schrumpfen. Ein Preiseffekt ist dann unvermeidbar, trotz der Pandemie und der insgesamt schwachen Nachfrage.
Das wöchentliche Update der amerikanischen Lagerbestände ging gestern fast unter. Es fiel wie erwartet aus. Das Energieministerium meldete einen kräftigen Abbau der Rohöl- und Benzinbestände. Das sollte eigentlich die Preise stützen, aber die Veränderungen lassen sich vollständig durch höhere Exporte erklären. Zudem waren die Händler durch den Hurrikan abgelenkt.
Trotzdem fällt auf, dass die Lager jetzt schon seit fast zwei Monaten schrumpfen. Das wird sich wohl in den nächsten Wochen fortsetzen, denn in den Zahlen sind die Auswirkungen des Hurrikans noch nicht enthalten. Die aufgeblähten amerikanischen Vorräte könnten also schneller als erwartet auf ein Normalmaß schrumpfen.
Damit ändert sich auch der Preisausblick. Während die Ölpreise vor vier Wochen eher Richtung 40 Dollar als Richtung 50 Dollar je Barrel schielten, wachsen jetzt die Risiken, dass Brent-Rohöl nach oben ausbricht.
Hier die Zahlen des US-Energieministeriums (DOE) und des US-Branchenverbandes (API) im Überblick:
Rohöl: -4,5 Mio. Barrel (API) bzw. -4,7 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: +2,3 Mio. Barrel (API) bzw. +1,4 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: -6,4 Mio. Barrel (API) bzw. -4,6 Mio. Barrel (DOE)
Ölproduktion: 10,8 Mio. Barrel pro Tag (1,7 Mio. unter Vorjahreswert)
Nachfrage (4-Wochen-Durchschnitt): 18,5 Mio. Barrel pro Tag (3,2 Mio. unter Vorjahreswert)
Heute Morgen weht nur ein laues Lüftchen durch die Handelssäle. Von Hurrikan Laura ist nichts zu spüren. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 43,32 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 45,66 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 372,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8450 Euro wert, Damit steht der Euro bei 1,1831 Dollar.
Nationaler Markt
Die Verbraucher können aufatmen. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt, dass das Preisniveau trotz Hurrikan und Lagerabbau in den USA wieder unter 40 Euro je 100 Liter gefallen ist. Das gilt für eine Standardlieferung mit 3000 Litern.
Der Markt ist recht lebendig. Die Zahl der Bestellungen hat sich in den letzten Tagen merklich erhöht. Der Wetterumschwung in Deutschland und die Hurrikan-Berichte haben offenbar einige Kunden aufgeschreckt. Da die Heizölpreise noch immer ungewöhnlich niedrig sind, werden nun die Tanks bis an den Rand gefüllt.
Dazu passend steht das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, auch heute auf der zweithöchsten Stufe. Kurze Lieferzeiten und Preise unter 40 Euro erleichtern offenbar die Entscheidung.
Hinzu kommt die Sorge, dass Heizöl bald wieder teurer werden könnte. Immerhin ein Viertel der Stimmen in der tagesaktuellen Umfrage rechnet mit steigenden Preisen. Das ist ein vergleichsweise hoher Wert.
Die Preischarts zeichnen nach dem heutigen Rücksetzer allerdings ein recht beruhigendes Bild. In fast allen zeitlichen Perspektiven, von kurzfristig bis langfristig, wirken die fallenden Preiskorridore recht stabil. Von einem Aufwärtstrend ist jedenfalls noch nichts zu erkennen.
Was also tun? Trotz Pandemie scheinen die Ölpreisrisiken im Moment zu wachsen. Heizölpreise von 40 Euro je Liter oder darunter sind in diesem Umfeld zweifellos attraktiv.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Übrigens: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Die Folgen sind weniger einschneidend als oft dargestellt: Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch Ersatzgeräte) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, wenn z.B. kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten unverhältnismäßig hoch wären.
Quelle; esyoil