Internationaler Markt
Gestern versuchte der Ölpreis erneut nach oben auszubrechen. Ermutigt vom Aufwärtstrend der letzten Tage und starken Konjunkturdaten aus den USA gingen die Trader ins Risiko. Auch wirkte der Ausblick auf die Ölnachfrage nicht mehr ganz so düster, da Washington und Peking wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren wollen. Rasch kletterte Brent-Rohöl am Vormittag über 61 Dollar je Barrel.
Am Nachmittag meldete dann das amerikanische Energieministerium die aktuellen Lagerbestände. Sie fielen aus Sicht der Trader besser aus als gedacht. Die Rohölbestände fielen kräftig um knapp 5 Mio. Barrel, obwohl die Importe zulegten und die Raffinerien nicht mehr Rohöl verbrauchten. Das passt nicht so recht zusammen. Die heimische Ölförderung schrumpfte zwar leicht, aber das reichte nicht, um die Widersprüche zu entwirren.
Hier die Bestandsveränderungen in der Übersicht:
Rohöl: +0,4 Mio. Barrel (API) bzw. -4,8 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: -1,2 Mio. Barrel (API) bzw. -2,5 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: -0,9 Mio. Barrel (API) bzw. -2,4 Mio. Barrel (DOE)
Geschätzte Ölproduktion: Rückgang auf 12,4 Mio. Barrel pro Tag
Der Markt reagierte trotz der wirren Daten zunächst positiv auf den Bericht. Die Ölpreise legten auf über 62 Dollar je Barrel zu. Aber dann ging dem aufkommenden Optimismus die Luft aus. Rasch nahmen die Spekulanten Gewinne mit und der Preis für Brent-Rohöl sackte wieder auf das Vortagesniveau. Am Abend stand Rohöl ungefähr dort, wo es am Morgen gestartet war.
Trotzdem wirkt die Stimmung besser als noch im August. Sollte der US-Arbeitsmarktbericht heute am frühen Nachmittag stark ausfallen, könnten die Ölpreise erneut zulegen. Das neue Szenario der Ölpreisoptimisten lautet, dass die globale Ölnachfrage doch nicht so schwach ausfällt wie befürchtet, während das amerikanische Schieferöl weniger Öl bereitstellen kann als von vielen erhofft. Dazu passt, dass gestern erneut ein kräftiger Rückgang bei der Bohrtätigkeit gemeldet wurde.
Heute morgen startet der Ölmarkt erst einmal wenig verändert. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 56,24 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 60,92 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 577,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9057 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1038 Dollar.
Nationaler Markt
Heizöl ist am heutigen Morgen ähnlich teuer wie gestern, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die fast unveränderten Vorgaben aus dem internationalen Rohölmarkt halten die durchschnittlichen Preise bei knapp über 65 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Die regionalen Abweichungen bleiben im normalen Rahmen. Die Rheinpegel sinken weiter, aber neue Niederschläge sollten in ein paar Tagen für Entlastung sorgen.
Der nahe Herbst und die steigenden Heizölpreise sorgen trotzdem für eine überdurchschnittliche Kaufbereitschaft. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, sagt auch für die nächsten Tage eine sehr hohe Kaufaktivität voraus.
Dazu passt, dass der Preisoptimismus der Kunden gestern auf ein Tief sank. Nur noch jeder zweite Kunde rechnete mit fallenden Heizölpreisen. Das ist ein ungewöhnlich niedriger Prozentsatz. Auch manche Preischarts stimmen jetzt nachdenklicher. In der kurzen Frist ist der Preis im Niemandsland, denn der Preiskanal wurde nach oben durchbrochen. Allerdings ist der mittelfristige Trend noch immer nach unten gerichtet. In der langen, mehrjährigen Perspektive ist jedoch ein Aufwärtstrend erkennbar.
Was tun? Heizöl ist nach wie vor 15 Prozent billiger als vor einem Jahr. Wer unter Zeitdruck steht, sollte nicht zögern. Wer abwarten will, kann auf die schwächelnde Weltwirtschaft setzen und auf einen günstigeren Einstiegspunkt hoffen. Allerdings hellt sich die Stimmung im Ölmarkt im Moment auf, so dass die Risiken dieser Strategie steigen.
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Quelle: esyoil