Internationaler Markt
Die Ölpreise klebten auch gestern an der 60-Dollar-Marke. Ein kurzer Ausbruchversuch nach oben wurde rasch von schwachen Konjunkturdaten aus den USA abgefangen. Auch heute wird der Markt wohl keine großen Sprünge wagen.
Der Grund dafür ist wie üblich in den USA zu suchen: Die Ölhändler warten auf die Rede des amerikanischen Notenbankchefs in Jackson Hole. Die letzten Sitzungsprotokolle zeigen, dass sich die Währungshüter nicht einig sind, ob die Zinsen weiter gesenkt werden sollen. Die Konjunktur wirkt schwach, die Inflation ist gering, aber die Arbeitslosigkeit ist auf einem Rekordtief. Wozu also die Wirtschaft künstlich ankurbeln?
Während der Ölmarkt weiter auf die Nachfrageseite starrt, brauen sich beim Ölangebot allmählich dunkle Wolken zusammen. Gestern wurde gemeldet, dass die Zahl der Bohranlagen in den USA auf den niedrigsten Stand seit über zwei Jahren gefallen ist. Zudem wird Kanada vorerst weniger Öl als erwartet liefern, denn die Produktionsbeschränkungen bleiben bis 2020 in Kraft.
Auch die Saudis wollen zusätzliches Öl vom Markt nehmen und exportieren im Moment weniger als 7 Mio. Barrel pro Tag. Das geschieht nicht ganz freiwillig, denn die Stromversorgung in Saudi-Arabien braucht im Sommer die zahllosen Ölkraftwerke, um die Klimaanlagen und Meerwasserentsalzungsanlagen zu betreiben. Viele Städte wären ohne diese Stromfresser praktisch unbewohnbar, da die Hitzewellen immer heftiger werden. Seit Jahren wird der Bau großer Solaranlagen geplant, die nicht nur billiger wären, sondern zudem noch mehr Öl für den Export freimachen könnten. Aber bisher blieb fast jedes Projekt im bürokratischen Dschungel oder politischem Desinteresse stecken.
Ohnehin braucht Riad die Unterstützung Moskaus, um den Ölpreis wieder nach oben zu treiben. Die halten sich zwar offiziell bedeckt, aber Russland kann seine Ölförderung nicht mehr steigern und wird wohl bald ein offenes Ohr für die OPEC-Wünsche haben. Dafür sorgen die Sanktionen des Westens, die seit dem Angriff auf die Ukraine in Kraft sind. Rosneft & Co. verlassen sich bislang auf die alten großen Ölfelder in Westsibirien und einige neue Felder in Ostsibirien. Für Schieferöl, Tiefwasser oder die Arktis brauchen sie jedoch westliche Technologien und westliche Partner.
Heute morgen eröffnen die Ölmärkte wie erwartet wenig verändert. Händler rechnen mit keinen größeren Preisbewegungen vor der Rede des US-Notenbankchefs am Abend. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 55,47 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 60,15 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 564,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9032 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1066 Dollar.
Nationaler Markt
Heizöl wird am heutigen Morgen etwas billiger, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die durchschnittlichen Preise liegen um die 64 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Nach dem Einbruch Anfang August bewegen sich die Heizölpreise jetzt seit knapp zwei Wochen seitwärts.
Der Markt wirkt entspannt. Die Preisunterschiede zwischen den Regionen halten sich im üblichen Rahmen. Die Regenfälle der letzten Tage haben die Wasserstände auf dem Rhein stabilisiert.
Die Entspannung hat sich auf die Kundschaft übertragen. Von Hektik keine Spur. Wer demnächst kaufen muss, ist mit dem aktuellen Preisniveau offenbar zufrieden. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, sagt für die nächsten Tage eine hohe Kaufbereitschaft voraus.
Der Preisoptimismus ist sogar etwas gestiegen. An die 71% der Kunden rechnen laut der täglichen Umfrage mit fallenden Heizölpreisen. Das ist ein höherer Wert als in den letzten Tagen. Man sollte diese Zahl allerdings nicht überbewerten, da weite Teile Deutschlands derzeit in den Sommerferien weilen.
Auch die Preischarts für Heizöl zeigen nach unten. Kurz- und mittelfristig deuten sie auf eine Fortsetzung der Preisschwäche. Nur in der mehrjährigen Perspektive weisen die Preiskanäle nach wie vor nach oben.
Was tun? Heizöl ist aktuell fast 10 Prozent billiger als vor einem Jahr. Wer unter Zeitdruck steht, sollte die günstigen Bedingungen nutzen. Wer etwas spekulieren will, kann weiter auf die Schwäche des Ölmarktes setzen. Eventuell bieten sich in den kommenden Wochen und Monaten noch etwas bessere Einstiegspunkte.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil