Internationaler Markt
Die neue Woche beginnt, wo die alte endete: Der Ölpreis bleibt im Griff der weltwirtschaftlichen Turbulenzen.
Vor wenigen Tagen kündigte Präsident Trump zusätzliche Strafzölle gegen chinesische Importe an. Heute kam die Antwort aus Peking: Die Zentralbank ließ den Kurs der eigenen Währung zum ersten Mal seit 10 Jahren unter 7 Renminbi für einen Dollar fallen.
Das wird wiederum Wasser auf die Mühlen der Hardliner in Washington sein, die China schon lange die Manipulation der Währung zur Exportförderung vorwerfen. Andererseits konnte China auch nicht mehr mit zusätzlichen Strafzöllen antworten, da die Importe aus den USA bereits flächendeckend abgestraft werden. Peking steht jetzt an vielen Fronten unter Druck: Die Proteste in Hongkong weiten sich aus, die Wirtschaft lahmt, der Überwachungsstaat wird ausgebaut und im Konflikt mit Washington scheint eine Lösung in immer weiterer Ferne.
Die Feinheiten der internationalen Politik interessieren die Trader auf den Aktien- und Ölmärkten aber nicht wirklich. Sie fassen alles in einem Wort zusammen: Risiko. Alle Papiere, die darunter leiden könnten, werden verkauft oder zumindest nicht gekauft.
Für den Ölpreis bedeutet das, dass es nach dem Kollaps der letzten Woche vorerst keine Gegenbewegung gibt. Er könnte sogar in dieser Woche unter 60 Dollar je Barrel rutschen.
Neuigkeiten aus dem Ölmarkt interessieren nur am Rande: Der Iran brachte einen kleinen Tanker auf, der seine Fracht anscheinend in andere Länder schmuggeln wollte. Saudi-Arabien und Russland bekräftigen ihre Entschlossenheit, den Ölmarkt ins Gleichgewicht zu bringen. Und Libyen hat weiter Probleme, die Förderung im größten Ölfeld des Landes in Gang zu bringen.
Auf längere Sicht wichtiger ist da schon die Meldung, dass die US-Ölfirmen die Zahl ihrer Bohrplattformen (Rigs) jetzt fünf Wochen in Folge reduziert haben. Der jüngste Ölpreiseinbruch wird die Investitionen noch stärker bremsen, denn ab Bohrloch liegen die Einnahmen in vielen Schieferölregionen bereits unter 50 Dollar je Barrel. Ohne zusätzliches Schieferöl müssen die Ölpreisprognosen aber schon bald nach oben korrigiert werden – Zollkrieg hin oder her.
Heute Morgen fallen die Ölpreise jedoch erst einmal im Gleichklang mit den globalen Aktienmärkten. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht im Moment bei 54,92 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 60,97 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 570,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8994 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1116 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise fallen auch heute, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Der landesweite Durchschnittspreis steht bei 64 bis 65 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Die Versorgungslage ist gut, auch am Rhein. Die Preisunterschiede zwischen den Regionen halten sich im üblichen Rahmen.
Der Heizölmarkt ist nur mäßig aktiv. Der Preisrutsch der letzten Tage lockt nun allerdings immer mehr Schnäppchenjäger aus der Sommerruhe. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, sagt für die nächsten Tage eine hohe Kaufbereitschaft voraus.
Dazu passt, dass der Preisoptimismus zulegt. Jetzt erwarten 81 Prozent der Kundschaft fallende Heizölpreise, so die aktuelle Umfrage. In der letzten Woche waren es nur etwas über 60 Prozent.
Die Preischarts für Heizöl passen dazu. Die Preiskanäle der letzten Wochen und Monate zeigen eine seitliche oder fallende Preistendenz. Nur in der langen Frist seit dem Jahresstart 2016 wird ein stabiler Aufwärtstrend sichtbar.
Was tun? Die Heizölpreise liegen heute 5 Prozent unter dem Vorjahresniveau und nicht weit vom Jahrestief 2019 entfernt. Wer ohnehin bald kaufen muss, findet wenig Gründe abzuwarten. Wer Zeit hat, kann auch jetzt noch auf die bärische Stimmung im Ölmarkt setzen. Allerdings wird die Luft nach unten nach dem jüngsten Preisrutsch allmählich dünner.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil