Internationaler Markt
Die internationalen Ölmärkte starten heute fast unverändert in den neuen Handelstag. Auch gestern war nicht viel los: Der G20-Gipfel am Wochenende in Japan belastet nach wie vor die Stimmung auf den Aktien- und Rohstoffmärkten. Eine Lösung des amerikanisch-chinesischen Handelskonflikts scheint in weiter Ferne. Andererseits gilt jedoch wie immer, dass Trump völlig unberechenbar ist und vielleicht lieber auf die Aktienkurse in den USA schielt. Sie würden bei einer plötzlichen Entspannung gegenüber China einen Satz nach oben machen. Der Ölpreis ebenso.
Nach der eher als „soft“ geltenden Reaktion des Weißen Hauses auf den Abschuss einer amerikanischen Drohne durch den Iran rechnen die meisten Beobachter jedoch mit einer harten Haltung gegenüber Peking. Das könnte die Weltwirtschaft weiter aus dem Tritt bringen und damit auch die Ölpreise bremsen.
Andererseits können die Ölpreise aber auch stark fallen, denn sie werden von zwei Gegenkräften gestützt: Da ist zum einen der unerwartet starke Lagerabbau in den USA, der am Mittwoch gemeldet wurde. Zum anderen steht in der kommenden Woche das große OPEC-Treffen an. Dort wird wohl die Fortsetzung der bisherigen Förderkürzungen beschlossen, begleitet von allerlei preistreibenden verbalen Äußerungen.
Hardliner wie Algerien fordern sogar eine Verschärfung des Kurses. Doch das ist unwahrscheinlich, weil die Saudis die Russen an Bord halten müssen. Die russischen Ölkonzerne tragen die Kürzungen nur widerwillig und nur zum Teil mit. Niedrige Kosten, eine schwache Währung und hohe Exportabgaben sorgen in Russland dafür, dass auch Ölpreise von 50-60 Dollar je Barrel akzeptabel erscheinen.
Eher für Erheiterung sorgt im Vorfeld der irakische Ölminister. Er beklagt ungerührt die nur zögerliche Umsetzung der OPEC-Beschlüsse, dabei ist vor allem sein Land dafür verantwortlich. Wie üblich beginnt vor dem Kartelltreffen der Klagegesang vieler Mitglieder, die für sich eine Sonderstellung reklamieren. Aber am Ende werden sich, wie immer, die Saudis durchsetzen.
Doch bis dahin warten die Ölhändler erst einmal ab. Der asiatische Handel gab kaum Impulse und auch Europa beginnt sehr verhalten. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht im Moment bei 59,10 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 66,20 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 592,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar kostet 0,8787 Euro. Damit steht der Euro bei 1,1378 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise bleiben heute den dritten Tag in Folge praktisch unverändert, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Sie verharren bei knapp 67 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter).
Die Preisabstände zwischen den Großstädten bleiben im normalen Rahmen, wobei sich München einmal mehr nach oben absetzt.
Auf dem Heizölmarkt in Deutschland ist nicht viel los. Der Ferienstart in einigen Bundesländern und die sommerlichen Temperaturen lenken die Aufmerksamkeit auf andere Themen. Hinzu kommt, dass die Schnäppchenjäger schon in der ersten Junihälfte zum Zuge gekommen sind, als die Heizölpreise noch bei 63-64 Euro je 100 Liter lagen.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, zeigt wenig überraschend für die nächsten Tage nur eine mittlere Kaufbereitschaft an.
Viele Kunden rechnen mit steigenden Heizölpreisen. Mehr als ein Drittel (38%) der Stimmen in der täglichen Umfrage bleibt pessimistisch, ein vergleichsweise hoher Wert.
Die Preischarts passen nur zum Teil dazu. Kurzfristig ist ein Abwärtstrend erkennbar, der allerdings wenig überzeugend aussieht, da der aktuelle Preis am oberen Rand des Preiskanals liegt. In der langen Frist ist die Lage klarer: Ein stabiler Preiskanal zeigt seit dem Jahr 2016 steigende Heizölpreise.
Was tun? Wer vor einem leeren Tank sitzt, hat nicht viele Optionen. Die Preise können jederzeit nach oben drehen. Wer auf einen günstigeren Einstiegspreis spekulieren will, sollte die Nachrichten vom G20-Gipfel und die Reaktion der Märkte am Montag aufmerksam verfolgen. Aber der Preisspielraum scheint im Moment in beide Richtungen, nach oben wie nach unten, nicht allzu groß zu sein.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil