Internationaler Markt
Es war in den letzten Wochen kaum möglich, den Abwärtstrend der Ölpreise aufzuhalten. Selbst die Angriffe auf Tanker vor der Küste Irans verpufften. Gestern gelang das jedoch, als gleich mehrere preistreibende Faktoren zusammenwirkten. Die Preise für Brent-Rohöl entfernten sich von der kritischen 60-Dollar-Marke und schlossen über 62 Dollar je Barrel.
Einmal mehr bewegte der amerikanische Präsident die internationalen Ölmärkte. Noch vor wenigen Tagen zeigte er den Chinesen die kalte Schulter, doch jetzt will er wieder verhandeln und griff überraschend zum Telefonhörer. Sofort machte sich die Hoffnung auf ein Ende des Handelskriegs zwischen den USA und China breit, der schon seit Monaten die Märkte belastet.
Über die Europäer regte sich Trump jedoch umso mehr auf. Die EZB kündigte eine extrem laxe Geldpolitik an, um die schwächelnde Konjunktur zu stützen. Der US-Präsident sieht hinter dem unerwarteten Kurswechsel den Versuch, sich über einen schwachen Euro auf Kosten der Amerikaner Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Er vergaß allerdings zu erwähnen, dass er genau das von der amerikanischen Zentralbank (Fed) fordert. Den Märkten war es egal: Niedrige Zinsen stützen nun mal Aktien- und Ölpreise. Heute Abend äußert sich die Fed. Die Erwartungen sind hoch.
Weniger eindeutig präsentiert sich im Moment das Ölkartell OPEC. In einer endlosen und etwas albern anmutenden Diskussion versuchen die Ölexporteure einen Termin für das nächste Kartelltreffen festzulegen. Russland spielt seine Lieblingsrolle als Primadonna und kokettiert mit einem Ende der Förderkürzungen. Der sanktionsgeplagte Iran grummelt vor sich hin und will die Ölpreise nach oben treiben, um die Amerikaner unter Druck zu setzen. Nach den Tankerangriffen der letzten Tage schlagen seit letzter Nacht immer wieder Katjuscha-Raketen in der Nähe der Ölfelder und Diplomatenviertel im Irak ein.
Die Saudis haben deshalb Mühe, eine gemeinsame Linie festzulegen. Trotzdem zweifelt angesichts der niedrigen Ölpreise kaum jemand daran, dass die Förderkürzungen verlängert werden. Auch das stützt die Ölpreise.
Nach Handelsschluss wurden wie üblich die vorläufigen Bestandsveränderungen der US-Öllager veröffentlicht. Der Branchenverband API meldete nur geringe Schwankungen: Die Rohölvorräte schrumpften um 0,8 Mio. Barrel. Die Benzinmengen legten etwas zu, die Mitteldestillate (Diesel, Heizöl) bewegten sich kaum.
Heute Morgen halten die Ölpreise die Gewinne von gestern. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht im Moment bei 54,09 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 62,31 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 562,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar kostet 0,8929 Euro. Damit steht der Euro bei 1,1197 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise springen am frühen Morgen auf den höchsten Stand seit Monatsbeginn, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Der landesweite Durchschnittspreis steht bei knapp 65 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter).
Die Preisunterschiede zwischen den Großstädten sind im üblichen Rahmen. Die Lage der ostdeutschen Raffinerien hat sich normalisiert. Aus Russland wird wieder sauberes Rohöl geliefert. In Bayern nimmt die Bayernoil-Raffinerie ihren Betrieb schrittweise wieder auf.
Der Heizölmarkt ist noch immer lebendig, auch wenn die Kaufeuphorie der letzten Wochen nachgelassen hat. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, zeigt für die nächsten Tage noch immer eine hohe Kaufbereitschaft.
Das mathematische Tiefpreis-System drehte wieder in den neutralen Bereich.
Die Kundschaft bleibt jedoch optimistisch. 81 Prozent der Stimmen in der täglichen Umfrage setzen auf fallende Heizölpreise. Die Preischarts für Heizöl sind mittlerweile weniger eindeutig. In der kurzen Frist droht der Heizölpreis aus dem steil fallenden Preiskanal der letzten Wochen auszubrechen. In der langen Sicht seit 2016 hat der jüngste Preissprung den aufsteigenden Preiskanal ein weiteres Mal bestätigt.
Was tun? Im Moment sieht es so aus, als hätten die Ölpreise ihren Boden gefunden. Es könnte also wieder aufwärts gehen. Wer spekulieren will, kann auf einen erneuten Preisrutsch setzen. Vorsichtigere Kunden sollten jedoch die immer noch moderaten Preise nutzen.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil