Internationaler Markt
Große Neuigkeiten aus dem Ölmarkt blieben gestern aus. Die Händler suchten lieber im Umfeld nach Orientierung – und wurden nach einigen ereignislosen Handelsstunden fündig.
Larry Kudlow, einer der Chefberater des Weißen Hauses, machte einmal mehr mit unvorsichtigen Bemerkungen auf sich aufmerksam. Er hält eine Einigung im Handelsstreit zwischen Peking und Washington vor Ablauf des „Waffenstillstands“ am 1. März für unwahrscheinlich. Präsident Trump, der vor kurzem große Fortschritte bei den Verhandlungen meldete, will seinen chinesischen Amtskollegen demnächst wohl nicht besuchen, vielleicht aber doch. Im Washington herrscht also das übliche Chaos. Es ist durchaus möglich, dass Anfang März umfangreiche Strafzölle gegen chinesische Importe in Kraft treten. Allerdings sind sich die Ökonomen über die Folgen nicht einig. Ist das nun ein Nullsummen-Spiel, wo der Schaden Chinas durch den Nutzen anderer Produzenten ausgeglichen wird? Oder ist das der entscheidende Schlag, der die Weltwirtschaft in die Rezession treibt?
Die Trader wollten nicht lange darüber nachdenken. Auf den Aktien- und Ölmärkten wurde auf den „Sell“-Knopf gedrückt. Der Ölpreis gab in wenigen Minuten um fast drei Prozent nach. Die Meldung der Bank von England, dass es der britischen Wirtschaft nicht gut gehe und daher keine Zinserhöhungen anstehen, goss dann noch mehr Öl ins Feuer, zumal auch Brüssel die Wachstumsprognosen für die EU zurückschraubte. Aber die Unsicherheit bleibt: Niemand weiß im Moment, ob eine globale Rezession vor der Tür steht oder ob die Weltwirtschaft nur eine kleine Wachstumsdelle in einem längeren Aufwärtstrend durchläuft. Der Ölmarkt hat sich zumindest gestern für einige Stunden dem Rezessionsszenario hingegeben.
Preisstützende Nachrichten gingen unter: Venezuelas Ölexporte und die Ölproduktion brechen wie erwartet immer weiter ein. Vor der Küste ankern zahlreiche Öltanker und wissen nicht wohin. Das hält im Moment zusätzliche 300-500.000 Barrel pro Tag vom Markt fern. Und Saudi-Arabien kürzte im Januar seine Produktion um 400.000 Barrel pro Tag, wie OPEC-Quellen melden.
Am Abend erholten sich die Ölpreise etwas von knapp über 60 auf 61,5 Dollar je Barrel. Einmal mehr erwies sich die 60-Dollar-Marke als stabiler Preisboden. Schwache Aktienmärkte in Asien drücken heute Morgen jedoch erneut auf die Ölpreisnotierungen.
Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht im Moment bei 52,30 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl fällt auf 61,40 US-Dollar je Barrel. Gasöl liegt bei 576,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar notiert kaum verändert bei 0,8823 Euro. Damit steht der Euro bei 1,1337 Dollar.
Nationaler Markt
Die Schwäche der Rohölpreise drückt heute auf den Heizölmarkt, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die bundesdeutschen Durchschnittspreise fallen Richtung 65 Euro je 100 Liter (Standardlieferung). Damit setzt sich die ruhige Preisbewegung der letzten Wochen fort.
Der Februar wird immer milder. In einigen Regionen werden sogar zweistellige Plusgrade erreicht. Der Markt bleibt jedoch lebhaft. Das Preisniveau scheint attraktiv und die vergleichsweise geringen Preisschwankungen laden nicht zum Spekulieren ein.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, zeigt, dass die Zahl der Preisoptimisten etwas schrumpft. Drei vor vier Stimmen setzen auf fallende Preise. Das ist ein durchschnittlicher Wert.
Die Preischarts zeigen in der kurzfristigen Perspektive einen ruhigen, leicht abfallenden Preiskanal. Der Blick zurück auf die mittelfristige Entwicklung macht jedoch klar, dass das eher eine Ausnahme darstellt. Anfang November kletterten die Heizölpreise in großen Sprüngen Richtung 90 Euro je 100 Liter, gefolgt von einem ebenso steilen Sturz auf knapp über 60 Euro.
Die letzten Monaten sollten also Warnung genug sein. Wer demnächst Heizöl braucht, sollte auch wegen der vielerorts langen Lieferzeiten nicht lange warten. Wer hingegen auf noch niedrigere Preise spekulieren will, sollte sich die raschen Preisbewegungen des letzten Jahres vor Augen führen und das Marktgeschehen zeitnah verfolgen.
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Quelle: esyoil