Internationaler Markt
Aufregung an den Ölbörsen: Gestern Nachmittag schossen die internationalen Ölpreise in wenigen Minuten um über sechs Prozent nach oben. Auslöser war anscheinend die Meldung, dass die saudischen Ölexporte im Dezember mit 7,5 Millionen Barrel pro Tag fast 10 Prozent unter dem November lagen. Nach anderen Schätzungen waren es zumindest 5 Prozent weniger.
Das erinnerte den Markt unsanft an die OPEC-Beschlüsse vom Dezember. Das Kartell will zusammen mit Russland insgesamt 1,2 Millionen Barrel pro Tag vom Markt nehmen, um den Fall der Ölpreise zu stoppen. Falls nötig soll sogar noch mehr gekürzt werden.
Die Heftigkeit der Preisreaktion zeigt, dass die seit Oktober andauernde Schwächephase der Ölpreise allmählich ausläuft. Die Trader verweisen jetzt auf die Binsenwahrheit, dass niedrige Ölpreise das beste Argument gegen niedrige Ölpreise sind.
Die Beweislast liegt nun auf den Schultern der Ölpreisbären. Die üblichen negativen Meldungen zur Weltkonjunktur, zur Schwäche der chinesischen Wirtschaft oder zum Boom in der amerikanischen Schieferölbranche werden mit einem „Wussten wir schon“ achselzuckend zur Kenntnis genommen wird. Nur neue, dramatischere Meldungen könnten einen weiteren Preisrutsch verursachen. Jede positive Meldung, aus Sicht der Ölverkäufer, löst dagegen einen Preissprung nach oben aus. Die kommenden Wochen könnten daher sehr unruhig werden.
Die Ölpreise gaben dann im asiatischen Handel über Nacht etwas nach, da die Aktienmärkte schwach tendierten. Das wiederum geht vor allem auf das Konto von Apple, die ihre Verkaufsprognosen in China senken mussten.
Das war Wasser auf die Mühlen der Konjunkturpessimisten, die eine schwächere Weltwirtschaft und damit auch eine geringere Ölnachfrage erwarten. Allerdings darf man über dieses Argument nicht allzu lange nachdenken, wie einige Marktbeobachter einwenden. Für die Weltkonjunktur spielt es schließlich kaum eine Rolle, ob die Kunden Smartphones von Apple oder von Huawei kaufen.
Heute morgen starktet der europäische Ölmarkt relativ ruhig in den Donnerstag. Am Abend meldet der Branchenverband API seine Lagerbestandsdaten für die USA. Morgen folgen die Zahlen des US-Energieministeriums.
Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet aktuell 45,55 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl notiert bei 54,19 US-Dollar je Barrel. Gasöl liegt bei 506,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar kostet 0,8795 Euro. Damit tendiert der Euro bei 1,1372 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölkunden müssen sich heute auf leicht steigende Preise einstellen, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die Durchschnittspreise liegen aktuell knapp über 64 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung.
Das ist nur leicht über dem Preisniveau zum Jahresbeginn 2018, obwohl Rohöl damals weitaus teurer war. Die hohen Margen im deutschen Heizölmarkt werden also noch immer nicht abgebaut. Bei normalen Marktverhältnissen sollte der Heizölpreis deutlich unter 60 Euro für 100 Liter liegen.
Trotzdem ist der Markt sehr aktiv. Die aktuelle Kaufbereitschaft ist nach wie vor hoch. Viele Kunden sind mit dem Rückgang der Heizölpreise in den letzten Wochen zufrieden und füllen nun ihre Tanks. Erste Nächte mit Minusgraden erleichtern die Entscheidung.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, sagt auch für die nächsten Tage und Wochen eine hohe Kaufbereitschaft voraus. Auch das mathematische Tiefpreis-System rät dazu.
Der Preisoptimismus der Kundschaft ist ähnlich stabil: 89 Prozent der Stimmen erwarten weiter fallende Heizölpreise, so die aktuelle Umfrage.
Der kurzfristige Preischart über drei Monate zeigt ebenfalls nach unten. Allerdings bewegen sich die Heizölpreise seit zwei Wochen eher seitwärts. Auch die Jahrescharts unterstützen eine eher bärische Preissicht. Erst die mehrjährigen Chartbilder weichen diesen Trend auf und zeigen steigende Preiskanäle.
Was tun? Es wäre riskant, auf eine Normalisierung der Situation im deutschen Heizölmarkt zu warten. Die immer noch langen Lieferfristen und die Risiken im Rohölmarkt sprechen eher dagegen. Wer mit seinen Vorräten jedoch problemlos über den Winter kommt, könnte mit dem Zukauf abwarten, bis sich die Margen auch in seiner Region normalisiert haben.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil