Internationaler Markt
Ob sich die OPEC-Mitglieder und andere am Kürzungsabkommen von 2016 beteiligte Ölförderländer zu einem Kompromiss durchringen werden, bleibt das Thema der Woche. Aktuell fehlt den Tradern diesbezüglich die Klarheit, sodass die Ölpreise wartend vor sich hin dümpeln. Im Vorfeld des für Freitag anberaumten OPEC-Meetings, an dem auch Russland und weitere Partner des Abkommens teilnehmen werden, sind die Ölfutures jedoch anfällig für Schwankungen. Man blickt nach Wien, wo die Runde der mächtigen Ölförderländer sich trifft. Jede gewichtige Äußerung von dort kann in diesen Tagen den Anstoß für einen kurzfristigen Preisausschlag in die eine oder andere Richtung geben.
Grundsätzlich geht es darum, ob überhaupt eine Einigung zustande kommt. Laut Reglement müssen die Kartellmitglieder einstimmig entscheiden. Doch mindestens drei von ihnen sind gegen eine Steigerung der Förderquote innerhalb des Kürzungsabkommens. Irans Ölminister gab das gerade gestern deutlich zu verstehen. Auch Irak und Venezuela wollen diesen Schritt eigentlich nicht gehen.
Wird am Freitag ein Kompromiss gefunden, den alle mittragen, dann ist die vereinbarte Menge ausschlaggebend für die weitere Preisentwicklung. Russland möchte eine Steigerung von 1,5 Millionen Barrel täglich (B/T) erreichen. Gemäßigtere Vertreter aus OPEC-Kreisen wollen zwischen 0,3 und 0,6 Millionen B/T mehr auf den Markt bringen. Vor dem Hintergrund, dass dem Ölmarkt derzeit Mengen verloren gehen, bleibt fraglich, inwiefern die OPEC-Entscheidung überhaupt Einfluss nehmen kann. Aus Venezuela kommt immer weniger Rohöl, im Iran sind die US-Sanktionen bereits spürbar und Libyen wird nach jüngsten Rebellenangriffen auf seine Ölinfrastruktur längerfristig weniger Öl beisteuern können.
So prognostizieren die Analysten von Goldman Sachs zum Beispiel, dass die OPEC ihre Produktion zwar anheben wird, dies jedoch lediglich die Ausfälle ihrer Mitgliedsstaaten auffangen wird. Damit würde die Knappheit bestehen bleiben.Die letzte Abwärtsbewegung wäre allein eine Preiskorrektur und die Rohölpreise würden in absehbarer Zeit wieder steigen.
Zur Wochenmitte haben normalerweise die Ölbestandsdaten aus den USA Einfluss auf die Preisentwicklung an den Ölbörsen. Die ersten Zahlen dazu nahmen die Trader bislang jedoch neutral auf. Das American Petroleum Institute (API) berichtete gestern in den späten Abendstunden, dass die Vorräte an Rohöl in den USA landesweit deutlich gesunken sind. Das war keine Überraschung und ist daher lediglich ein leicht stützendes Element. Die Produktreserven legten stärker als erwartet zu, was tendenziell bärisch zu werten ist. Die offiziellen Zahlen des Department of Energy (DOE) folgen heute um 16.30 Uhr.
Die Notierungen an den Ölbörsen tendieren heute Morgen aufwärts. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 65,64 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 75,72 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 653,50 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8631 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,1583 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise bewegen sich heute Morgen in Deutschland uneinheitlich. In der 3-Monatsansicht der aktuellen Heizölpreis-Tendenz hält sich seit Kurzem ein Abwärtstrend. Ob er die Hoffnung auf niedrigere Preise wert ist, wird sich spätestens am Freitag zeigen, wenn die OPEC-Entscheidung ansteht.
Heizölkunden, die auf die Hochs im Mai schauen, sind durch den Preisrückgang in diesem Monat erleichtert. Auch wenn das Niveau im Vergleich zu den letzten drei Jahren hoch bleibt, sehen sie die Chance für einen kostensparenden Kauf im aktuellen Preisgefüge. Viele beobachten die Entwicklung in diesen Tagen, einige greifen zu, die Mehrheit jedoch wartet noch auf den richtigen Kaufzeitpunkt. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft an. Die Lesereinschätzung belegt die abwartende Haltung: Immerhin 81 Prozent der Kunden glauben daran, dass die Preise sinken werden.
Die Preistrends sind mehrdeutig. Im kurzfristigen 3-Monats-Chart macht ein Abwärtstrend Hoffnung. In der 6-Monats-Ansicht steht eine Entscheidung an: auf- oder abwärts. Für die mittel- bis längerfristigen Zeiträume (1, 3 und 5 Jahre) prognostizieren die Trendkanäle weiterhin steigende Preise. Lediglich in der sehr langfristigen 10-Jahresansicht geht es seit Langem unbeirrt abwärts.
Das mathematische Tiefpreis-System zeigt in vielen Regionen Deutschlands ein Kaufsignal.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank demnächst eine Füllung verlangt und Sie gern auf Nummer sicher gehen, dann sollten Sie zumindest eine Teilmenge bestellen.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil