Internationaler Markt
Die Ölpreise bewegen sich wieder aufwärts. Gestern waren sie ab Mittag noch einmal abgesackt, stabilisierten sich in den Abendstunden jedoch und stiegen in der Nacht deutlich an. Ob das allein eine technische Aufwärtskorrektur an den Ölbörsen ICE und NYMEX war? Ob die Möglichkeit, dass die OPEC-Allianz ihre Produktion im Rahmen des Kürzungsabkommens wieder deutlich aufstockt, mittlerweile eingepreist ist und ihre dämpfende Wirkung damit verloren hat? Ob der wöchentliche Report des American Petroleum Institute (API) zu den US-Ölbeständen die Futures pushte, weil die Rohölreserven zurückgingen, obgleich die Zahlen unter dem Strich neutral ausfielen? All das hatte wahrscheinlich Einfluss.
Zudem fehlen derzeit neue Impulse, die die Ölfutures weiter dämpfen und damit die Abwärtsbewegung ausweiten könnten. Der Ölbestandsbericht des Department of Energy (DOE) steht heute um 16.30 Uhr zur Veröffentlichung an. Bis dahin dürfte sich auch das Aufwärtspotenzial an ICE und NYMEX in Grenzen halten. Denn aus dem Zahlenwerk, das API gestern am späten Abend vorlegte, geht ein preistreibender Effekt allein aus den rückläufigen Rohölreserven hervor. Diese nahmen um 2,0 Millionen Barrel ab, was in etwa im erwarteten Rahmen liegt. Bei Benzin soll es allerdings zu überraschenden Aufbauten gekommen sein. Das ist ein preisdämpfender Faktor. Danach wäre der API-Bericht eigentlich ausgeglichen. Er dürfte damit keine große Zugkraft entwickeln.
Jetzt kommt es darauf an, wie die offiziellen Daten des DOE zur Entwicklung der Ölbestände in den USA ausfallen. Die Trader werden sich heute danach richten, wenn eine klare Botschaft von ihnen ausgeht. Heute Morgen sind die Vortagestiefs der Ölpreise zunächst mehr als ausgeglichen. Die Notierungen an den Ölbörsen starten etwas höher als gestern früh.
Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 65,91 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 75,99 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 665,50 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8528 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,1723 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise verhalten sich im Binnenland heute Morgen uneinheitlich. Die Abwärtsbewegung der vergangenen Tage ist ins Stocken geraten. Die 3-Monatsansicht der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zeigt die Situation an. Nun gilt es abzuwägen, ob kaufen eine gute Option ist.
Ein guter Teil des Mai-Anstiegs ist zum jetzigen Zeitpunkt ausgeglichen. Der durchschnittliche 100-Liter-Heizölpreis zwischen 66 und 67 Euro (Standardbestellung 3000 l) ist besonders für diejenigen interessant, die nachfüllen müssen. Die hohen Preisniveaus der letzten Wochen und das warme Wetter hatten die Kauffreude auf ein Minimum schrumpfen lassen. Mit den sinkenden Preisen hat das Interesse der Verbraucher für die Preisentwicklung zugenommen.
An diesem Morgen dürften sich die Beobachter fragen, ob der richtige Kaufmoment gekommen ist. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt mit einem mittleren Wert für die Kaufbereitschaft ein Zögern an. In der Lesereinschätzung glauben immerhin noch 89 Prozent daran, dass die Preise weiter sinken. Das erklärt die Zurückhaltung. Wichtig ist, jetzt nicht zu viel zu erwarten.
Die Prognosen für die Preisentwicklung sind durchwachsen bis unerfreulich. In fast allen Zeiträumen zeigen die Charts Aufwärtstrends. Für den kurzfristigen 3-Monats-Zeitraum weist die Grafik auf eine mögliche Veränderung hin. Die vage Hoffnung auf einen Abwärtstrend ist jedoch äußerst fragil – insbesondere nachdem die Rohölpreise wieder anziehen. Allein in der sehr langfristigen 10-Jahresansicht verläuft der Trendkanal unbeirrt abwärts.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank demnächst eine Füllung verlangt und Sie gern auf der sicheren Seite stehen, dann sollten Sie bestellen. Es gibt erste Anzeichen, dass das Abwärtspotenzial ausgeschöpft ist. Bleiben Sie dicht am Preis, um zügig reagieren zu können. Als Spekulant, der mehr Einsparung sehen möchte, brauchen Sie aus heutiger Sicht eine gute Portion Geduld.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil