Internationaler Markt
Wegen des bevorstehenden Treffens der OPEC (Organisation Ölexportierender Länder) am 22. Juni und der Uneinigkeit unter den Produzenten hinsichtlich der zukünftigen Ausrichtung des Abkommens zur Produktionsmengenkürzung, zeigen sich die aktuellen Ölpreise sehr unbeständig.
Innerhalb weniger Wochen kletterte der Ölpreis aufgrund geopolitischer Risiken, US-Sanktionen gegen Venezuela und den Iran sowie schon bestehender Produktionsausfälle in Venezuela auf neue Höchstwerte. Obwohl sich an diesen Fronten keine Entspannung abzeichnet, gaben die Ölpreise in der vergangenen Woche einen Teil ihres Anstieges wieder her. Grund waren Äußerungen Saudi Arabiens und Russlands. Beide verkündeten einvernehmlich im Rahmen des anstehenden OPEC-Meetings, den Markt wieder besser versorgen zu wollen. Diese Aussagen sorgten für einen ersten Preisnachlass. Recht schnell meldeten sich auch Kritiker zu Wort. Der Iran und Kuwait sind von dieser Idee und dem Vorpreschen der beiden größten Ölförderer des Abkommens nicht sehr angetan. Sie teilten ihren Unmut deutlich mit und beendeten den überraschenden Abgang der Ölpreise.
Die Marktteilnehmer gehen inzwischen ziemlich sicher von einer Lockerung der Quoten des Produktionsabkommens aus. In den nächsten Tagen finden ein erstes Treffen der Ölminister verschiedener OPEC Mitglieder statt. Zentrales Thema wird die mögliche Gestaltung der Anhebung der Fördermengen sein. Da eine Einigung bezüglich der konkreten Gestaltung eine Herausforderung für alle Beteiligten der Vereinbarung sein wird, ist bis zum Treffen in drei Wochen noch viel Zeit für weitere Spekulationen.
Die aktuellen US-Bestandsdaten setzen in dieser Woche keine eindeutigen Impulse. Aufgrund des Memorial Day wurden sie einen Tag später als üblich veröffentlicht. Abbauten beim Rohöl und eine höhere Nachfrage liefern preisstützendes Potential. Dem entgegen stehen Aufbauten bei den Ölprodukten. Insgesamt lösten die Daten nur einen leichten Ausreißer aufwärts aus.
Im Einzelnen wurden von den berichtenden Institutionen DOE (Department of Energy) und API (Ameriocan Petroleum Institute) folgende Werte gemeldet:
Rohöl: +1,0 Mio. Barrel (API) bzw. -3,6 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: +1,5 Mio. Barrel (API) bzw. +0,6 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: -1,7 Mio. Barrel (API) bzw. +0,5 Mio. Barrel (DOE)
Heute Morgen steigen die Ölpreise nur leicht verändert zu gestern Morgen in den Tag. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 67,06 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 77,68 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 682,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8555 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,1685 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise zeigen sich heute Morgen deutschlandweit uneinheitlich. In der 3-Monatsansicht unserer Heizölpreis-Tendenz bewegt sich der Preis innerhalb des Aufwärtstrends seitwärts. 100 Liter schwefelarmes Heizöl ( 3000l Standardlieferung) sind für durchschnittlich 69€ zu haben.
Der heimische Heizölmarkt ist inzwischen fast zum Erliegen gekommen. Diejenigen, die sich jetzt um ihren Bedarf kümmern müssen, warten noch ab. Diese Informationen können Sie unserem Schwarm-O-Meter für Heizöl entnehmen. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Nimmt die Anzahl der Bestellungen im Verhältnis zu den Anfragen zu, spricht das für eine hohe Kaufbereitschaft. Aktuell steht die Kaufbereitschaft auf mittlerem Niveau. Auch unsere Leserschaft, welche noch auf fallende Heizölpreise hofft, ist auf 71 Prozent zurückgegangen. Die Aussagen dieser beiden Instrumente können als Empfehlung unserer Kunden für einen (Teilmengen-) Heizölkauf gewertet werden.
Die Aussichten für unsere Kunden sind momentan alles andere als erfreulich. Betrachtet man die verschiedenen Zeiträume unserer Heizölpreis-Tendenz, weisen fast alle unsere Monatsansichten mit ihren Trendkanälen aufwärts. Einzig unsere längerfristige 120-Monatsansicht weist noch einen Abwärtstrend auf.
Nach Lage der Dinge ist in nächster Zeit keine signifikante Gegenbewegung in der Preisentwicklung zu erwarten. So lautet unser Rat an alle Unentschlossenen auch weiterhin: Sollte Ihr Tank eine Füllung verlangen, kaufen Sie jetzt. Decken Sie sich wenigstens mit Teilmengen ein! So bleibt Ihnen wieder etwas mehr Spielraum.
Damit Sie beim Heizölkauf bestmöglich sparen können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil